Archive for Dezember 2008
Frühe Kommunikation und Beziehung: neue Ausgabe „frühe Kindheit“ erschienen
Zu dem Themenschwerpunkt „Frühe Kommunikation und Beziehung“ ist die neue Ausgabe der Zeitschrift „frühe Kindheit“ erschienen.
Sie dokumentiert die gleichnamige Jahrestagung der Deutschen Liga für das Kind am 10./11.10.2008 in Leipzig.
Das Heft enthält ein Grußwort des Leipziger Bürgermeisters Thomas Fabian und Beiträge u. a. von
- Gerhard J. Suess und June Sroufe (Klinische Implikationen der Minnesota Längsschnittstudie zur Persönlichkeitsentwicklung von der Geburt bis ins Erwachsenenalter),
- Maria von Salisch (Kleine Menschen mit großen Gefühlen. Entwicklung der emotionalen Kommunikation in der frühen Kindheit),
- Zvi Penner, Jürgen Weissenborn und Angela D. Friederici (Die Entwicklung der Sprache),
- Kai von Klitzing (Frühe Kommunikation und triadische Familienbeziehungen),
- Heidi Simoni (Kommunikation und Erwerb sozialer Kompetenzen unter Kleinkindern),
- Rosemarie Tracy (Kompetenzen kompetent fördern: Handreichung zur Optimierung sprachlicher Frühförderung)
- sowie ein Interview mit Mechthild Papoušek.
Das Heft kann bei der Geschäftsstelle der Deutschen Liga für das Kind zum Preis von 4,50 Euro (zzgl. Versandkosten) bestellt werden (bei Abnahme ab zehn Heften 4,- Euro pro Stück, ab hundert Heften 3,- Euro pro Stück).
Deutsche Liga für das Kind, Charlottenstr. 65, 10117 Berlin
Tel.: 030 – 28 59 99 70, Fax: 030 – 28 59 99 71, E-Mail: post@liga-kind.de
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )TV-Tipp: Vier Töchter
Am 02.01. zeigt ARTE um 21 Uhr den deutschen Spielfilm von 2006 „Vier Töchter“. Wiederholt wird der Film am 04.01. um 15.40 Uhr.
Zum Inhalt:
Mit 30 Jahren erfährt Hillevi, dass sie adoptiert ist, und macht sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter. Ohne ihre Identität preiszugeben, nistet sie sich immer mehr im Leben der Maklerin Ottilia Kronland ein …
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Artikel: Die heute neunjährige Anja aus Bayersried versucht den Weg in ein normales Leben
ddp-Korrespondent Klaus Wittmann beschreibt in seinem Artikel vom 26.12.08 das momentane Leben der 9-jährigen Anja, deren Schicksal vor eineinhalb Jahren die ganze Republik bewegt hat.
Das siebenjährige Mädchen hatte sein ganzes bisheriges Leben eingesperrt in einem kleinen, abgedunkelten und völlig vermüllten Zimmer verbracht und lebt nun nach monatelangem Krankenhausaufenthalt seit einem Jahr bei Pflegeeltern. Nach Angaben der Kriminalpolizei war wohl eine „persönliche Überforderung“ der Mutter der Grund.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Nummer gegen Kummer unter neuer einheitlicher Rufnummer 116111 europaweit erreichbar
Das Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ ist ab sofort europaweit unter der einheitlichen Rufnummer 116111 erreichbar. Der Verein Nummer gegen Kummer e.V. bietet seit 28 Jahren das Kinder- und Jugendtelefon erfolgreich an: Anonym und kostenfrei erreichen Ratsuchende die Hotline. Die Anonymität der Anrufer ist selbstverständlich gewährleistet. Die Rufnummer des Anrufenden wird nicht übertragen und die Nummern der Beratungstelefone erscheinen nicht auf dem Einzelgebührennachweis.
Mit rund 220.000 Beratungen im Jahr 2007 ist das Kinder- und Jugendtelefon eines der am häufigsten genutzten Beratungsangebote für junge Menschen in Deutschland. Die bisherige bundeseinheitliche Nummer 0800 – 111 0 333 bleibt auch weiterhin aktiv.
Aufgrund der erhöhten Nachfrage werden die Beratungszeiten erweitert: montags bis samstags stehen den Ratsuchenden von 14 bis 20 Uhr rund 3000 ausgebildete, ehrenamtliche Berater zur Seite. Die Arbeit des Vereins wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Quelle: Meldung des BMFSFJ vom 08.12.08
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Erstattungen für Beiträge zu Unfallversicherung, Alterssicherung, Kranken- und Pflegeversicherung sind steuerfrei
Durch das Kinderförderungsgesetz vom 10. Dezember 2008 wurde § 3 Nr. 9 EStG neu gefasst.
Danach sind die vom Träger der Jugendhilfe geleisteten Erstattungen zur Unfallversicherung und Altersvorsorge nach § 39 Abs. 4 Satz 2 SGB VIII (Bereitschaftspflege) und die Erstattungen für Beiträge zu einer Unfallversicherung sowie die hälftigen Erstattungen zur Alterssicherung und zu einer angemessenen Kranken- und Pflegeversicherung nach § 23 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 und 4 SGB VIII (Kindertagespflege) steuerfrei.
Die in den Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen vom 20. November 2007 und vom 17. Dezember 2007 diesbezüglich vertretenen und auf der bisherigen Rechtslage beruhenden Aussagen sind überholt und werden aufgehoben.
Quelle: Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen vom 17.12.08
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Artikel: „Berlin gibt acht Millionen Euro mehr für Tagesmütter“
Die Berliner Morgenpost berichtet von der Unsicherheit der Berliner Tagespflegepersonen über die Bezahlung ihrer Tätigkeit ab dem nächsten Jahr.
Zwar hat Berlin nun beschlossen durch Landeszuwendung die ab 1.1.09 fälligen Einkommenssteuerzahlungen von Tagespflegepersonen auszugleichen, jedoch herrscht weiter Ratlosigkeit über die künftigen Arbeitsbedingungen. Deshalb wandte man sich bereits an den Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses. Viele Tagesmütter denken auch ans Aufhören.
Petra Schrödel vom Arbeitskreis zur Förderung von Pflegekindern, der dem PFAD Bundesverband angehört, kritisiert die verspätete Reaktion des Landes.
Artikel in Berliner Morgenpost von Florentine Anders am 18.12.08
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Berlin: Neue AV zur Finanzierung der Kindertagespflege
Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat neue Ausführungsvorschriften zur Finanzierung der Kindertagespflege in Berlin (AV-FinKTP) fertiggestellt. In dieser AV wird die Höhe der Geldleistungen für Tagespflegepersonen festgelegt. Die AV tritt zum 1.1.2009 in Kraft.
Die Ausführungsvorschriften und ein offener Brief des Jugendsenators Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner an die Berliner Tagespflegeeltern können Sie auf der Internetseite www.familien-fuer-kinder.de unter Aktuelles einsehen.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Ministerin Ursula von der Leyen beantwortet Fragen
Ab heute kann man sich mit Anliegen und Fragen zur Politik und zu den Themen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über das Internet-Portal „direktzu von der Leyen“ an die Ministerin wenden.
Das System ist einfach und transparent. Die Beiträge können in Form von Texten, Audiodokumenten oder Videos eingereicht werden. Diese werden dann ab dem 5. Januar auf „direktzu von der Leyen“ veröffentlicht.
Welche Anliegen von Ministerin Ursula von der Leyen beantwortet werden, das entscheiden die Nutzerinnen und Nutzer des Portals per Abstimmung selbst. Die am besten bewerteten Fragen werden an die Ministerin weitergeleitet. Ihre Antworten können Sie dann bei „direktzu von der Leyen“ nachlesen.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Wenn die Erschöpfung den Alltag bestimmt
Der Begriff des Burn-Outs ist in aller Munde, wird aber als Symptom häufig Menschen zugeschrieben, die in hochbezahlten, aber stressigen Management-Jobs tätig sind. Völlig übersehen wird in solchen Zuschreibungen, dass das Burn-Out-Syndrom sehr häufig Personen betrifft, die in helfenden Berufen tätig sind, deren Arbeit oft schlecht oder gar nicht bezahlt ist und gesellschaftlich leider nicht hoch bewertet wird. Eltern, Tagesmütter und Pflegeeltern sind demnach sehr gefährdet an einem Burn-Out-Syndrom zu erkranken…
zum Artikel „Wenn die Erschöpfung den Alltag bestimmt“
Quelle: Eltern für Kinder Österreich
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Neue Website fördert Kooperation von öffentlicher Jugendhilfe und Strafjustiz bei Sexualdelikten gegen Kinder
Die Kriminologische Zentralstelle, eine Einrichtung des Bundes und der Länder im Bereich der Strafrechtspflege, hat im Kontext des Forschungsprojektes „Kooperation von öffentlicher Jugendhilfe und Strafjustiz bei Sexualdelikten gegen Kinder“ die Homepage www.netzwerk-kooperation.eu eröffnet.
Deren Ziel ist u.a. eine konzentrierte und systematische Zusammenstellung von Fachinformationen zu diversen Fragestellungen des Themenspektrums. So ist die Literaturdatenbank der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (BAJ) mit der neuen Homepage verlinkt.
Quelle: Kriminologische Zentralstelle e.V.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Berlin: Neue Empfehlungen zur Kooperation von Schule und Jugendamt.
Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit Schwierigkeiten in der emotionalen und sozialen Entwicklung in gemeinsamen Hilfekonferenzen – Neue Empfehlungen zur Kooperation von Schule und Jugendamt –
Um Schülerinnen und Schüler mit Schwierigkeiten in der emotionalen und sozialen Entwicklung besser zu unterstützen, empfiehlt die Bildungs- und Jugendverwaltung den Schulen und Jugendämtern, frühzeitig gemeinsame Hilfekonferenzen mit Lehrkräften, Erziehern, Sozialarbeitern, Psychologen und den Eltern einzuberufen. Diese und andere Handlungsempfehlungen enthält die neue Broschüre zur Kooperation von Schule und Jugendhilfe. Sie informiert über die jeweiligen Rahmenbedingungen der Fördermöglichkeiten und Hilfen und weist auf die gemeinsame Verantwortung von Bildung und Erziehung hin.
Hinweise auf individuellen Förderbedarf oder auf einen Bedarf auf Jugendhilfe zeigen sich meist früh indem die betroffenen Kinder im Schulalltag Schwierigkeiten machen. Das macht auch das folgende Fallbeispiel deutlich:
Patrick ist 8 Jahre alt. Seit Schulbeginn ist er ein schwieriges Kind. Er fällt durch Unruhe und Unkonzentriertheit im Unterricht auf. Häufig klagt er über starke Bauchschmerzen und fehlt immer wieder einige Tage unentschuldigt. In der letzten Zeit nehmen die Fehlzeiten zu und es häufen sich die Auffälligkeiten: Er stiehlt Geld und Süßigkeiten von seinen Klassenkameraden. Mit einem Messer zersticht er den Fußball, mit dem die Kinder der Klasse auf dem Schulhof spielen.
Im schulischen Alltag werden Lehrerinnen und Lehrer immer wieder mit den beschriebenen Verhaltensschwierigkeiten im Kindes- und Jugendalter konfrontiert, die zu Lernschwierigkeiten bis hin zur Schuldistanz und zu schulischem Scheitern führen können. Um problematischen Entwicklungsverläufen rechtzeitig entgegenzuwirken, ist es notwendig rechtzeitig geeignete Hilfen zu organisieren.
In Fällen wie Patrick empfiehlt die Broschüre, dass Schule und Jugendhilfe in gemeinsamen Hilfekonferenzen Hand in Hand die für eine positive Entwicklung des Kindes notwendigen Maßnahmen vereinbaren. Denn eine abgestimmte Hilfeplanung ist oberstes Prinzip für gemeinsames Handeln. Ziel ist eine effiziente, erfolgreiche Förderung und Unterstützung der betroffenen Kinder und ihrer Eltern. Nicht nur bei Schuldistanz, die in mehreren Stufen und Schwierigkeitsgraden auftreten kann, müssen Jugendhilfe und Schule noch enger zusammenwirken.
Bildungs- und Jugendsenator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner: „Hier darf es keinen falschen Stolz und keine Scheu geben: Die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Schwierigkeiten in der emotionalen und sozialen Entwicklung kann nur gelingen, wenn Schule und Jugendhilfe von Beginn an vertrauensvoll zusammenarbeiten. Es gilt, gemeinsam dafür Sorge zu tragen, dass jedes Kind und jeder Jugendliche erfolgreich lernen kann und damit eine möglichst positive Berufs- und Lebensperspektive erhält.
Broschüre zum Download
Quelle: Pressemeldung der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung vom 19.12.2008
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Broschüre: Kindertagespflege – eine neue berufliche Perspektive
Unter dem Titel „Kindertagespflege – eine neue berufliche Perspektive“ hat das Bundesfamilienministerium eine Broschüre herausgebracht, die eine Einstiegshilfe für Menschen, die sich eine berufliche Zukunft in der Kindertagespflege vorstellen können, bietet. Sie steht zum Download zur Verfügung oder kann bestellt werden.
KomDat Heft 3/2008 erschienen
Der Informationsdienst der Dortmunder Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat) bringt regelmäßig Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe heraus. KomDat wird gefördert durch das BMFSFJ und MGFFI NW.
Inhalt Heft 03/2008:
Die UNICEF hat in diesen Tagen eine Studie über die Kinderbetreuung in OECD-Staaten vorgelegt (www.unicefirc.org). Wieder einmal landet Deutschland im Mittelfeld. Auch wenn die Datengrundlage angesichts der anhaltenden Veränderungen schon etwas überholt erscheint, so stellt die Studie immerhin zentrale Fragen: Wie hoch sind die öffentlichen Investitionen in die Kindertagesbetreuung? Wie steht es mit dem Personaleinsatz in den Kindertageseinrichtungen?
Die Analysen im vorliegenden Heft greifen diese Fragen auf und bilanzieren die jüngsten Entwicklungen.
Ein weiteres Ereignis gibt Anlass zur Bilanzierung. In diesen Tagen hat das BMFSFJ den Referentenentwurf für ein „Bundeskinderschutzgesetz“ vorgelegt. Als Beitrag zur empirischen Fundierung der damit verbundenen Diskussion wurde das aktuelle Datenmaterial zur Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern sowie zu den Aktivitäten der Kinder- und Jugendhilfe in Sachen Kinderschutz zusammengetragen.
Download KomDat Heft 3/2008
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Aufstockung des Programms „Schulverweigerung – Die 2. Chance“
Das Bundesfamilienministerium bündelt und verstärkt im kommenden Jahr seine Angebote, die Jugendliche und ihre Eltern unterstützen, wenn es Probleme in der Schule und Ausbildung gibt. Das erfolgreiche Programm „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ der Kompetenzagenturen wird deutlich ausgebaut und in den nächsten drei Jahren mit mehr als 143 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) unterfüttert. Die künftig bundesweit 400 Standorte bilden nicht nur ein flächendeckendes Netz an Hilfeeinrichtungen für Schülerinnen und Schüler, die Gefahr laufen, den Kontakt zur Schule zu verlieren. Sie sind auch Anlaufstellen für Eltern und Lehrer, die gemeinsam mit den Jugendlichen die notwendigen Schritte zum Schulabschluss vereinbaren. „Mit dem Programm helfen wir Jugendlichen, die in eine Sackgasse geraten sind“, sagt Ursula von der Leyen. „Wir müssen hartnäckig an diesen jungen Menschen dranbleiben, damit Schulprobleme nicht die Perspektive für den gesamten späteren Lebensweg belasten.“
Quelle: Pressemitteilung des BMFSFJ vom 19.12.08
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Brandenburg: Neues Online-Portal mit interaktiven Angeboten der Fachstelle Kinderschutz
Die Fachstelle Kinderschutz im Land Brandenburg hat ein neues Online-Portal gestartet. Auf den neugestalteten Internetseiten finden Nutzer umfangreiche Informationen und interaktive Angebote rund um das Thema Schutz von Kindern vor Vernachlässigung und Gewalt. Der Webauftritt richtet sich sowohl an Fachkräfte als auch an interessierte Bürger.
Ratifikation des Haager Kinderschutzübereinkommens
Kinder aus binationalen Familien werden bei Rechtsstreitigkeiten künftig offenbar besser geschützt. Das Kabinett billigte dazu am Mittwoch in Berlin den von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) vorgelegten Gesetzentwurf zur Ratifikation des Haager Kinderschutzübereinkommens samt Ausführungsbestimmungen. Hintergrund ist die zunehmende Zahl von Partnerschaften über die Staatsgrenzen hinweg.
Das Gesetz soll bei einer Trennung der Eltern den möglichen Streit um das Sorgerecht zugunsten der Kinder entschärfen. Das Haager Kinderschutzübereinkommen verbessere den Schutz der Kinder vor allem im Verhältnis zu Staaten, die nicht der EU angehören, hieß es. So werden als Anlaufstelle in jedem Vertragsstaat zentrale Behörden eingerichtet, in Deutschland ist das Bundesamt für Justiz zuständig.
Das Haager Kinderschutzübereinkommen bestimmt, dass für Streitigkeiten die Gerichte und Behörden am gewöhnlichen Aufenthaltsort des Kindes zuständig sind, da dort das Wohl des Kindes am besten beurteilt werden kann. Die zuständigen Stellen sollen ihr eigenes, ihnen vertrautes Recht anwenden, wenn sie über das Sorge- und Umgangsrecht zu entscheiden haben. So soll eine möglichst zügige Behandlung des Falls gewährleistet werden.
Bei internationalen Kindesentführungen ist vorgesehen, dass die Gerichte am Herkunftsort des Kindes im Hinblick auf das Sorge- und Umgangsrecht weiter zuständig bleiben. So soll verhindert werden, dass der Entführer eine für ihn vorteilhaftere Zuständigkeit begründen kann. Nach bisheriger Rechtslage konnte es zu gegensätzlichen Entscheidungen in beiden betroffenen Ländern kommen. Das Übereinkommen verpflichtet die Vertragsstaaten außerdem, Entscheidungen aus anderen Vertragsstaaten unmittelbar anzuerkennen.
Quelle: Artikel in ngo-online vom 17.12.08
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Beratung für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern
Die Förderung der elterlichen Erziehungsverantwortung beginnt bereits in den ersten Lebensjahren eines Kindes. Bereits mehr als 200 Erziehungs- und Familienberatungsstellen in Deutschland haben sich darauf konzeptionell eingestellt. Sie bieten Hilfen für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern an.
Die Beratungsstellensuche auf der Website der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) wurde nun entsprechend erweitert: Ratsuchende können die Einrichtungen, die auf die Beratung von Eltern mit kleinen Kindern im Alter von bis zu drei Jahren besonders spezialisiert sind, ab sofort über www.bke.de abfragen.
Quelle: Presseinformation des bke vom 18.12.08
AGJ-Positionspapier zum Personalabbau in der Kinder- und Jugendhilfe
Ein erster Blick auf die aktuellen Personaldaten der Kinder- und Jugendhilfe lässt vermuten, dass es bezogen auf die Personalsituation in den letzten Jahren zu keinen wesentlichen Veränderungen gekommen ist: Ende 2006 gab es fast 80.000 Einrichtungen, in denen 618.500 Personen beschäftigt waren.
Erst ein tiefer gehender Blick macht auf erhebliche Veränderungen aufmerksam. In der Kinder- und Jugendhilfe hat sich bei einer insgesamt wachsenden Personenzahl seit 2002 ein faktischer Personalabbau von insgesamt ca. 10.000 Stellen (- 2,3 %) ergeben. Ohne die Kindertagesstätten betrüge der Rückgang sogar über 10 %.
Zu den damit verbundenen Herausforderungen und Perspektiven hat der Vorstand der AGJ auf seiner Sitzung Ende November ein Positionpapier verabschiedet. Es informiert auch über die landesspezifischen Kennziffern.
AGJ-Positionspapier „Personal in der Kinder- und Jugendhilfe – Herausforderungen und Perspektiven“
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Chancengleichheit für Mädchen und Jungs an Schulen fraglich
Der Newsletter des Bildungsbarometers 3/2008 beschäftigte sich mit dem Thema „Chancengleichheit“. Die Ergebnisse zeigen, dass Jungen in der Schule z.B. durch Lehrkräfte und Nachhilfe stärker gefördert werden als Mädchen.
Eine ausführliche Darstellung der Resultate finden Sie auf der Homepage des Bildungsbarometers.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )AGJ bringt Text des SGB VIII inclusive KiFöG heraus
Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) hat eine Broschüre zum Sozialgesetzbuch VIII auf dem Stand des gerade in Kraft getretenen Kinderförderungsgesetzes neu herausgegeben. Sie enthält den Gesamttext und die jeweiligen Begründungen.
Wie die Vorauflagen enthält auch die aktuelle Bearbeitung den Gesamttext des neuen SGB VIII, um die Änderungen durch das Kinderförderungsgesetz in ihrem Kontext lesbar zu machen. Darüber hinaus wurden die wesentlichen durch das KiföG geänderten Paragrafen sowie die jeweiligen Begründungen aus dem Gesetzentwurf der Bundesregierung und den Beschlüssen des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend des Deutschen Bundestages aufgenommen.
Mit dieser Neuauflage möchte die AGJ die Praxis der Kinder- und Jugendhilfe kompakt über die in Kraft tretenden Änderungen und die damit verbundenen Absichten des Gesetzgebers informieren.
Nähere Informationen zur Bestellung
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )PFAD Stellungnahme zum Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG)
Der PFAD Bundesverband nimmt Stellung zum Referentenentwurf eines Bundeskinderschutzgesetzes.
Darin begrüßt PFAD die bundesgesetzliche Regelung zur besseren Erkennung und Durchsetzung des Kinderschutzes als einen ersten Schritt in die richtige Richtung und fordert die Einführung verbindlicher einheitlicher Standards und eine bessere Ressourcenausstattung für die Arbeit der Träger der öffentlichen Jugendhilfe.
Stellungnahme des PFAD Bundesverbandes e.V zum Bundeskinderschutzgesetz vom 17.12.08
Weitere Informationen:
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )PFAD Stellungnahme zur Einführung eines erweiterten Führungszeugnisses
PFAD wurde um Stellungnahme gebeten zum Referatsentwurf des Bundesjustizministeriums für eine Änderung des Bundeszentralregistergesetzes.
Bei dem Entwurf geht es um die Einführung eines erweiterten Führungszeugnisses für „kinder- und jugendnah Beschäftigte“, dessen Eintragungen an die Erfordernisse des § 72 a SGB VIII angepaßt wurden.
PFAD befürwortet die Einführung eines erweiterten Führungszeugnisses im Sinne des Kinderschutzes auch für Pflegeeltern und Tagespflegepersonen
Stellungnahme des PFAD Bundesverbandes e.V. vom 15.12.08
Siehe auch unsere Meldung vom 27.11.08
Mehr Kinder- und Jugendschutz durch erweitertes Führungszeugnis
Urteil: Hohe Strafe für Frau, die ihren Pflegevater fälschlicherweise der Vergewaltigung bezichtigte
Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete in einem Artikel von Frank Schedwill vom 10.12.08 über die Verurteilung einer 20-jährigen Frau wegen falscher Anschuldigungen bezüglich eines sexuellen Übergriffs ihres Pflegevaters.(u.schulz)
Artikel über hohe Anzahl vernachlässigter und misshandelter Kinder in Berlin
Mit den besonders hohen Zahlen an Kindesvernachlässigungen und –misshandlungen im Bundesland Berlin beschäftigt sich der Artikel „Gruselblicke durch den Türspalt“ von Rainer Funke in Neues Deutschland vom 15.12.08
Sehr hoher Anteil an Herkunftsfamilien von Vollzeitpflegekindern erhält finanzielle staatliche Unterstützungen
Statistisches Bundesamt – Pressemitteilung Nr.483 vom 15.12.2008: Transferleistungen bei 29% der begonnenen erzieherischen Hilfen
Im Jahr 2007 haben Jugendämter in Deutschland 421 000 erzieherische Hilfen für Familien, Kinder, Jugendliche und junge Volljährige neu gewährt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhielten 29% dieser Familien beziehungsweise der jungen Volljährigen auch finanzielle staatliche Unterstützung. Als finanzielle staatliche Unterstützung wird in der Statistik der erzieherischen Hilfe berücksichtigt, wenn (auch teilweise) Arbeitslosengeld II, bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung oder Sozialhilfe (SGB XII) bezogen wird.
Bei den 295 000 begonnenen Erziehungsberatungen lag der Anteil der Bezieher von Transferleistungen bei 16,5%. Bei den übrigen 126 000 erzieherischen Hilfen (zum Beispiel sozialpädagogische Familienhilfe, Heimerziehung) betrug der Anteil der Empfängerinnen und Empfänger von staatlichen Transferleistungen knapp 59%.
Mit etwa 73% war der Anteil der Empfänger von Transferleistungen bei den neuen Vollzeitpflegen in einer anderen Familie am höchsten; bei den neu gewährten sozialpädagogischen Familienhilfen erhielten zwei von drei Familien auch finanzielle staatliche Unterstützung.
Knapp jede zweite der begonnenen erzieherischen Hilfen (ohne Erziehungsberatung) wurde von allein lebenden Elternteilen in Anspruch genommen (49%). Von den begonnenen Erziehungsberatungen richteten sich 48% an zusammenlebende Eltern und 34% an alleinlebende Elternteile.
2007 wurden erstmals statistische Angaben zu den Eingliederungshilfen bei (drohender) seelischer Behinderung als Leistung der Kinder- und Jugendhilfe erhoben. Bei einem Viertel der 13 800 begonnenen Eingliederungshilfen wurde zusätzlich auch finanzielle staatliche Unterstützung gewährt.
Die genauen Zahlen zu den verschiedenen Hilfearten können Sie einem der Pressemitteilung anhängenden Diagramm entnehmen.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )PFAD AKTUELL 04/08 erschienen
Mit dem Thema „Traumatisierte Kinder“ beschäftigt sich der Fachartikel von Alice Ebel in der PFAD AKTUELL 04/08. Die Autorin beschreibt die Ursachen und Folgen von Traumatisierungen im Kindesalter und den Umgang in der Pflegefamilie damit.
Die PFAD AKTUELL ist das offizielle Organ des PFAD FÜR KINDER Landesverband Bayern e.V. und bietet neben Fachartikeln auch aktuelle Nachrichten mit dem Schwerpunkt Bayern und ein Forum für die zahlreichen und aktiven Ortsgruppen und -vereine des Landesverbandes.
Die vierteljährlich erscheinende Fachzeitschrift ist für Mitglieder kostenlos und kann auch von Nichtmitgliedern zum Preis von jährlich 13,00 € abonniert werden. Die Nachbestellung von Einzelheften kostet 3,50 € plus Versand.
Bestellungen nimmt die PFAD FÜR KINDER Informations- und Geschäftsstelle in Aichach entgegen.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Baden-Württemberg: Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche sollen Notlagen verhindern
Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg berichtet vom breiten Spektrum individueller erzieherischer Hilfen der Kinder- und Jugendhilfe in ambulanter, teilstationärer und stationärer Form für junge Menschen, die ihre Probleme nicht alleine oder mit Hilfe ihrer Familie bewältigen können. Dabei besteht der Hauptteil des in Anspruch genommenen Leistungsangebots aus Erziehungsberatungen.
Artikel: Sorgerecht – Kinder werden Eltern schneller entzogen
Die Frankfurter Rundschau berichtete, dass spektakuläre Fälle von Kindeswohlgefährdung einen Meinungswandel in Jugendämtern ausgelöst hätten, der bei manchen zu schnellerem Einschreiten für Kinder in Gefährdungslagen geführt hätte.
Ostercamp für Pflege- und Adoptivkinder in Portugal
Landedo ist ein erfahrenes und qualifiziertes Team, das Abenteuerfreizeiten speziell für Pflege- und Adoptivkinder und Jugendliche im Nordosten Portugals anbietet.
Um Ostern (04.04. – 17.04.2009) findet ein „Video-Camp in den Bergen“ statt.
Landedo Ferienflyer Frühjahr 2009 (pdf)
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Buchtipp: Kinderfachbuch für Kinder suchtkranker Eltern
Im Mabuse-Verlag erschien 2008 „Flaschenpost nach irgendwo – Kinderfachbuch für Kinder suchtkranker Eltern“ von Schirin Homeier und Andreas Schrappe.
Inhalt:
Irgendwas muss sich ändern: Marks Papa trinkt zu viel, die Eltern streiten nur noch, und in der Schule geht alles drunter und drüber. Mark kann mit niemandem darüber reden. In seiner Not schreibt er eine Flaschenpost. Dann nehmen die Dinge ihren Lauf … Einfühlsam, liebevoll illustriert und im bewährten Stil des Buches „Sonnige Traurigtage“ erhalten Kinder von suchtkranken Eltern durch eine Bildergeschichte und einen altersgerechten Erklärungsteil Hilfestellung für ihren Alltag. Ein Ratgeber für erwachsene Bezugspersonen und Fachkräfte rundet das Kinderfachbuch ab.
Autoren:
Schirin Homeier, geb. 1982, ist Diplom-Sozialpädagogin (FH). Andreas Schrappe, geb. 1961, ist Diplom-Psychologe, Diplom-Pädagoge und stellvertretender Leiter der Ev. Beratungsstelle für Erziehungs-, Familien-, Ehe- und Lebensfragen in Würzburg. Zusammen arbeiten sie seit vielen Jahren mit Kindern alkoholabhängiger und psychisch kranker Eltern.
Daten:
141 Seiten, Mabuse-Verlag, ISBN: 978-3-940529-17-6, 22.90 €
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Buchtipp: „Sonnige Traurigtage“ in 3. Auflage erschienen
In 3. Auflage erschien 2008 das Buch „Sonnige Traurigtage“ von Schirin Homeier. Es ist ein ab dem Grundschulalter geeignetes, illustriertes Kinderfachbuch für Kinder psychisch kranker Eltern und deren Bezugspersonen. Das Vorwort schrieb Prof. Dr. Fritz Mattejat.
Inhalt:
In letzter Zeit ist mit Mama etwas anders: sie ist so kraftlos und niedergeschlagen.
Auf diese „Traurigtage“ reagiert Mona wie viele Kinder psychisch kranker Eltern: Sie unterdrückt Gefühle von Wut oder Traurigkeit, übernimmt immer mehr Verantwortung und sehnt sich nach glücklichen „Sonnigtagen“. Erst als sich Mona einer Bezugsperson anvertraut, erfährt sie, dass ihre Mutter unter einer psychischen Krankheit leidet und fachkundige Hilfe benötigt.
»Kinder, die Sonnige Traurigtage in Einzelberatung oder Gruppenarbeit kennen lernten, fanden sich darin mühelos wieder und erhielten qualifizierte Antworten. Nicht nur für betroffene Familien, es gehört in jede Beratungsstelle, jede psychiatrische Praxis.« (Andreas Schrappe, Psychol. Psychotherapeut, Evangelische Beratungsstelle Würzburg)
»Sonnige Traurigtage ist nicht nur ein unterhaltsames Kinderbuch mit ansprechenden Illustrationen. Es ist ein konkreter Beitrag zur Überwindung der Tabuisierung psychischer Erkrankungen. Es ist auch ein wissenschaftlich qualifizierter Text, in dem der aktuelle Erkenntnisstand verarbeitet und in vorbildlicher Weise umgesetzt ist.« (Prof. Dr. Fritz Mattejat)
Autorin:
Schirin Homeier, geb. 1982, angehende Diplom-Sozialpädagogin (FH), mehrjährige praktische Erfahrungen mit Kindern psychisch kranker Eltern
Daten:
Mabuse-Verlag, 128 Seiten, ISBN: 3-938304-16-2, 19.80 €
Buchtipp: „Matschefüße“ – Ein 39-jähriges Adoptivkind erzählt
Am 26. November 2008 berichtete Frau TV in dem Beitrag „Ich wurde adoptiert“ von der Geschichte der Autorin des 2006 erschienenen Buches „Matschefüße“, Martina Frason.
Bis zu ihrem vierzehnten Lebensjahr führte Martina Frason ein unbeschwertes Leben. Sie wuchs glücklich in ihrem Elternhaus auf und erfuhr uneingeschränkte Liebe von ihren strengen Eltern. Dann fand sie zufällig eine Adoptionsurkunde. Ihre Eltern hatten sie „an Kindes statt“ angenommen. Für sie brach eine Welt zusammen. Erst 30 Jahre später machte sie sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter.
Das Buch „Matschefüße“ ist erscheinen im Friedmann Verlag (ISBN: 3933431824).
Stern TV berichtet über letzten Fall der „Super Nanny“
Mehr als fünf Millionen Menschen verfolgten in der vergangenen Woche, wie Justin nach Intervention von „Super Nanny“ Katia Saalfrank seine Mutter verlassen musste und zu einer Pflegefamilie zog. (wir berichteten)
Die Schilderung der Mutter, die ihren Jungen immer wieder geschlagen hat, löste eine Vielzahl von Reaktionen aus. stern TV berichtet in der Sendung am 10.12.08 ab 22.15 Uhr über die neuen Entwicklungen in dem Fall.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Kinderschutz-Zentren richten nationales Netzwerk „Frühe Hilfen“ ein
Die Kinderschutz-Zentren haben auf ihrer Mitgliederversammlung beschlossen, ein nationales Netzwerk „Frühe Hilfen“ der Kinderschutz-Zentren ins Leben zu rufen. Die vielfältigen Erfahrungen und Projektansätze aus bisher achtzehn Kinderschutz-Zentren sollen genutzt werden, um die Hilfen für Risikofamilien mit kleinen Kindern zu bündeln und zu optimieren. Am Netzwerk „Frühe Hilfen“ sollen neben den Expert(inn)en aus den bundesweiten Kinderschutz-Zentren auch renommierte externe Expert(inn)en des Fachthemas beteiligt werden.
Quelle: Newsletter der Kinderschutz-Zentren Nr. 11 vom 24.11.2008
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Kinderwerte-Monitor des Kindermagazins GEOlino in Zusammenarbeit mit UNICEF
Für Kinder in Deutschland sind Freundschaft, Geborgenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen die wichtigsten Werte. Geld, Ordnung und Durchsetzungsfähigkeit spielen dagegen bei den 6- bis 14-Jährigen eine untergeordnete Rolle. Dies ist das Ergebnis des Kinderwerte-Monitors 2008 des Kindermagazins GEOlino in Zusammenarbeit mit UNICEF. Während Kinder sonst meist von Erwachsenen danach beurteilt werden, welche Eigenschaften und Orientierungen ihnen zum Erfolg in der Schule und später im Beruf und Erwachsenenleben verhelfen, stellt die jetzt vorgelegte repräsentative Studie die Perspektive der Kinder in den Mittelpunkt.
Danach sind für die deutschen Kinder in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und angesichts instabiler sozialer Beziehungen vor allem Geborgenheit und Orientierung wichtig. Die Befragung zeigt aber auch, dass sich bereits viele junge Kinder mit Ängsten auseinandersetzen: So hat mehr als jedes zehnte Kind in Deutschland Angst vor der Schule. Nahezu ein Viertel fürchtet sich vor dem Verlust von Eltern oder nahen Angehörigen. Hierzu gehört auch die Angst vor Scheidungen.
Vor allem bei ihren Eltern, Großeltern und mit wachsendem Alter bei ihren Freunden suchen Kinder Orientierung für die Ausformung ihres Wertesystems. Dagegen spielen Politiker, Medien und Prominente nach Auffassung der Kinder diesbezüglich nur eine untergeordnete Rolle. Im Vergleich zum ersten GEOlino-Kinderwerte-Monitor von 2006 hat aber aus Sicht der Kinder die Bedeutung traditioneller Institutionen für die Vermittlung von Werten zugenommen: Dies gilt vor allem für die Lehrer, aber auch für Vereine und die Kirchen.
„Kinder brauchen Erwachsene, die sich Zeit für sie nehmen können und die ihnen glaubhaft Werte vorleben. Starke Familien, die ihren Kindern ein anregungsreiches und verlässliches Umfeld bieten, sind die beste Basis für einen guten Start ins Leben“, erklärte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen anlässlich der Vorstellung des Werte-Monitors.
„Die Werte, Erwartungen und Ängste der Kinder sind ein zentraler Faktor für ihr Wohlbefinden“, sagte Prof. Hans Bertram, Humboldt Universität Berlin. „Die sozialwissenschaftliche Forschung in Deutschland muss die Perspektive der Kinder stärker einbeziehen.“ „Die Ergebnisse des Werte-Monitors bestätigen: Vor der Forderung nach Leistung und Erfolg müssen Verlässlichkeit, Respekt und Zuversicht stehen“, sagte Ann Kathrin Linsenhoff, stellvertretende Vorsitzende von UNICEF Deutschland. „Die Kinder in Deutschland sind pragmatisch und idealistisch zugleich. Sie wollen sich den Anforderungen stellen und sich gleichzeitig für eine bessere Welt einsetzen. Hierzu brauchen sie aber auch die Unterstützung der Erwachsenen“, so Dr. Gerd Brüne, Verlagsleiter der GEO-Gruppe, in deren Auftrag die Umfrage im Sommer 2008 durchgeführt wurde.
Leistungsbereitschaft und Wunsch nach Gerechtigkeit: Wie wichtig bereits junge Kinder in Deutschland die zum Teil sehr hohen Leistungserwartungen ihrer Umwelt nehmen, zeigt sich daran, dass 86 Prozent Leistungsbereitschaft als „total wichtig“ oder „wichtig“ einstufen. Trotzdem sind Werte wie „Gerechtigkeit“ und „Hilfsbereitschaft“ im Wertekosmos der 6- bis 14-Jährigen nahezu gleich wichtig. Materielle Werte wie Geld oder Besitz rangieren in dieser Lebensphase noch an untergeordneter Stelle. Allerdings räumen Jungen diesen Werten insgesamt eine höhere Bedeutung ein als Mädchen.
Grundsätzlich sind die Kinder zwischen sechs und 14 Jahren hilfsbereit und offen, sich zu engagieren – zum Beispiel für Freunde und für Tiere. Drei Viertel der Kinder sind „sehr gerne“ oder „gerne“ bereit, Menschen, denen es nicht so gut geht, oder Menschen in ärmeren Ländern zu helfen.
Allerdings sagen fast 50 Prozent, dass sie sich „nicht so gerne“ oder „überhaupt nicht gerne“ in der Schule engagieren möchten. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Schule weniger als Ort für soziales Engagement gesehen wird, oder dass es dort dafür nur wenige Gelegenheiten gibt.
Bedeutung von speziellen Kinderrechten: Die deutschen Kinder haben auch ein ausgeprägtes Gefühl für tatsächliche oder vorgestellte Bedrohungen. So nennen auf die Frage, welche Kinderrechte sie am wichtigsten finden, 81 Prozent das Recht, ohne Gewalt aufzuwachsen. 75 Prozent ist es „total wichtig“, dass Kinder in Krisengebieten beschützt werden. Das Recht zu Spielen (72 Prozent) und das Recht, Vater und Mutter regelmäßig sehen zu dürfen (71 Prozent), liegen fast gleichauf.
Wovor Kinder Angst haben: „Dass ich krank werde und sterbe.“ Junge, 6 Jahre, „Das meine Mama weg ist.“ Junge, 6 Jahre, „Dass meine Mama schimpft, dass ich mal zu Papa ziehen muss.“ Junge, 6 Jahre, „Vor Löwen und Tigern. Vor ganz starken Menschen.“ Junge, 6 Jahre, „Mein Vati und meine Mutti sollen sich nicht trennen wie die Eltern von meiner Freundin.“ Mädchen, 7 Jahre, „Dass ich die Schule nicht schaffe, dass ich mal keine Lehrstelle bekomme“ Junge, 8 Jahre, „Dass mein Vater arbeitslos bleibt, vor schlechten Schulnoten.“ Junge, 9 Jahre, „Ich habe Angst vor Spinnen, vor Schulwechsel, vor dem Sterben. Wenn jemand ertrinken sollte. Ich habe Angst vor Prüfungen und sollte mal unser Haus brennen.“ Mädchen, 10 Jahre Im Auftrag von GEOlino und in Zusammenarbeit mit UNICEF hat das Marktforschungsinstitut Synovate Kids+Teens im Juni/Juli 2008 stellvertretend für die 7,1 Millionen in der Bundesrepublik lebenden deutschsprachigen Kinder zwischen sechs und 14 Jahren insgesamt 911 Kinder zu ihren Wertvorstellungen und Einstellungen befragt. Die Kinder wurden repräsentativ ausgewählt und zu Hause interviewt. Parallel wurde die Meinung der Mütter der befragten 6- bis 12-Jährigen mittels eines Fragebogens erhoben.
Quelle: Pressemitteilung von UNICEF vom 3.12.2008
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Bundesforum Familie verleiht Medienpreis 2008 für journalistischen Nachwuchs
Zur Förderung des journalistischen Nachwuchses hat das Bundesforum Familie am 25. November 2008 zum ersten Mal den Medienpreis 2008 verliehen. Ausgezeichnet wurden herausragende Reportage-Beiträge für Print und Internet, die die Vielfalt und Komplexität des zweijährigen Schwerpunkthemas „Kinder brauchen Werte – Bündnisinitiative: Verantwortung Erziehung“ für ein breites Publikum verständlich aufbereiteten.
Die Preisträger:
- Karin Prummer (25) und Dominik Stawski (24) erhielten den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis für ihre Reportage „Mädchen sind willkommen (Jungs nicht)“, in der sie die Geschichte der zehnjährigen Nina erzählen, die ihr ganzes Leben dafür kämpft, ein Mädchen sein zu dürfen. Weil sie mit einem Jungenkörper geboren wurde, war es ein fast aussichtsloser Kampf – bis zum vergangenen Jahr.
- Der erste Förderpreis in Höhe von 1.500 Euro ging an Christoph Grabitz (25) und Simon Schneller (28) für Ihre Reportage „Oh, schöner Schmerz“. Eine Geschichte über Borderline-Kranke und ihr Leben im Internet – über Teenager, die sich im Internet gegenseitig die Diagnose stellen: Borderline.
- Für den Beitrag „Jugendhilfe am Limit“ wurde Jan Piegsa (32) mit dem zweiten Förderpreis in Höhe von 1.500 Euro geehrt. Piegsas Reportage handelt von den Einsparungen bei den Berliner Jugendämtern. So müssen Teenager, die Probleme mit ihren Eltern haben, schon mal mit Klagen drohen, um einen Platz in einer betreuten Wohngruppe zu bekommen. Der Autor zeigt exemplarisch auf, was es bedeutet, wenn an jungen Menschen gespart wird. Zudem gewährt er Einblicke in einen Verein, der Jugendliche unterstützt, ihre Rechte einzufordern.
Berliner Erklärung des Bundesforums Familie zur wertorientierenden Erziehung
Am 25. November stellte das Bundesforum Familie die „Berliner Erklärung zur wertorientierenden Erziehung“ als Teilergebnis eines zweijährigen Projektes vor. 2006 beauftragte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Bundesforum Familie mit dem Projekt „Kinder brauchen Werte – Bündnisinitiative: Verantwortung Erziehung“.
„Kinder brauchen Werte? Wir sagen Kinder haben Werte, sie müssen aber in ihrer Werthaltung unterstützt und gestärkt werden“, so Norbert Hocke, Sprecher des Bundesforums Familie. Es heißt in der Berliner Erklärung: „Die deutsche Gesellschaft hat sich in den letzten 40 Jahren erheblich verändert. Emanzipationsbewegungen, Migration und soziale Ungleichheit sind einige Stichworte, die Aspekte dieses Wandels beschreiben.“ Deshalb braucht eine Gesellschaft Maßstäbe für soziales Handeln, die zugleich Grundlage für ihren Zusammenhalt und ihre Weiterentwicklung sind. Weiter heißt es: „Als unhintergehbarer Ausgangspunkt für einen Konsens über bestehende Grundwerte gilt die UN-Menschenrechtserklärung. In ihr fließen die Werte aus vielen Kulturen der Welt zusammen. Dazu gehören die Anerkennung der Menschenwürde, das demokratische Prinzip, Solidarität, Gerechtigkeit und Freiheit.“
Das Bundesforum Familie erklärt, dass Werte nicht nur als abstrakte und theoretische Vorstellungen zu behandeln sind, sondern auch die Aspekte der Lebensführung und der Emotionalität enthalten. Deshalb kommt der Lebensgestaltung von Familien und insbesondere den Kindern selbst eine besondere Bedeutung zu. Kinder wachsen in öffentlicher Verantwortung auf; sämtliche Generationen tragen Mitverantwortung. Deswegen ist es für den Aufbau von Wertekompetenz nötig, Familien bei der Gestaltung der nötigen Rahmenbedingungen zu unterstützen sowie öffentliche Erfahrungs- und Bildungsräume entsprechend zu gestalten.
Konkret fordert das Bundesforum Familie dazu auf, Position zu beziehen und den gesellschaftlichen Dialog zu gestalten: Wo die Würde von Menschen missachtet oder infrage gestellt wird, brauchen wir den Mut zum Nein-Sagen. Familien müssen darin unterstützt werden, ihre eigenen Werte zu reflektieren und für ihre Kinder einsichtig zu machen. Die kulturelle Diversität und religiöse Vielfalt in Tageseinrichtungen für Kinder und Einrichtungen der Familienbildung und Beratung muss vor Ort gefördert und gestärkt werden. Familien als auch pädagogische Fachkräfte brauchen „Raum“, in dem sie sich ihre eigenen Werte bewusst machen und sich darüber austauschen können.
Mangelnde Ressourcen in Familien können nicht durch wertorientierende Erziehung ersetzt werden. Deshalb sind ausreichende finanzielle und räumliche Ressourcen für ein gutes Familienleben unabdingbar.
„Kinder brauchen Werte ist somit eine Aufforderung an die Erwachsenen, Kindern Werte vorzuleben. Kinder und Familien müssen in ihrem gesunden Selbstvertrauen gestärkt werden, denn Werte spielen in ihrem Alltag sehr wohl eine Rolle. Angesichts der Banken- und Finanzkrise muss sich die Gesellschaft fragen lassen, ob wir eine deutliche Korrektur der Wertmaßstäbe brauchen, die unser Zusammenleben bestimmen. Wenn es nach den Familien geht, bilden Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Respekt und die Achtung anderer die Grundlage gesellschaftlichen Zusammenlebens und nicht die Gier, Maßlosigkeit und Rücksichtslosigkeit“, so Norbert Hocke, Sprecher des Bundesforums Familie.
Initiiert wurde die Berliner Erklärung vom Wissenschaftscluster im Bundesforum Familie, einer interdisziplinären wissenschaftlichen Arbeitsgruppe, die das Projekt fachlich begleitet und beraten hat.
Weitere Informationen unter www.bundesforum-familie.de
Quelle: Pressemitteilung des Bundesforums Familie vom 27.11.2008
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Forschungsprojekt „Schizophrenie und Elternschaft“
Kinder von schizophren erkrankten Eltern versuchen häufig selbst, Lösungen für die Belastungen in ihrer Familie zu finden und übernehmen damit eine zu hohe Verantwortung. Wenn ihnen zudem die Fertigkeit zur Entspannung oder Ablenkung fehlt, weisen sie schnell erhörte Aggressionswerte auf.
Zu diesen Ergebnissen kommen die Wissenschaftler des Forschungsprojekts „Schizophrenie und Elternschaft“. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt wird von Prof. Dr. Albert Lenz und Prof. Dr. Johannes Jungbauer von der Katholischen Hochschule NRW geleitet. Die DFG hat das ursprünglich für zwei Jahre bewilligte Forschungsprojekt nun um ein weiteres Jahr verlängert.
Seit Januar vergangenen Jahres beschäftigen sich die beiden Professoren und die Diplom-Psychologin Juliane Kuhn mit dem in der Forschung bislang wenig beachteten Thema der Elternschaft von schizophrenen Patienten.
Ziel ist die Untersuchung von Belastungen und Bewältigungsstrategien in Familien mit einem an einer schizophren bzw. schizoaffektiven Störung erkrankten Elternteil. Bisher haben die Wissenschaftler Daten von 386 Patienten erfasst. In einer weiterführenden qualitativ orientierten Familienstudie, in der alle Familienmitglieder, also die Patienten, der Ehepartner und die Kinder, ausführlich zu ihrer Lebenssituation befragt werden, konnten bislang 35 Familien untersucht werden. Durch die Verlängerung des Forschungsprojektes wird nun möglich, die angestrebte Zahl von 60 Familien zu erreichen.
„Die Rekrutierung der Studienteilnehmer, die die spezifischen Kriterien, also Diagnose und Elternschaft, erfüllen, erweist sich als sehr schwierig und zeitaufwändig“, erklärt das Forscherteam. „Um das geplante Arbeitsprogramm mit der angestrebten Stichprobengröße trotz des außerordentlich hohen Rekrutierungsaufwandes umsetzen zu können, haben wir die Datenerhebung auf Bundesebene ausgeweitet.“ Dazu soll die Kooperation mit der LWL-Klinik Paderborn und die Zusammenarbeit mit Uni-Kliniken in Heidelberg und Leipzig weiter ausgebaut werden.
In der renommierten Fachzeitschrift „Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie“ (Heft 10/2008) erscheinen in diesem Monat zwei Aufsätze des Forscherteams mit ersten Ergebnissen zur Studie:
- „Coping bei Kindern schizophren erkrankter Eltern – eine täuschend gut Bewältigung“ und
- „Zwischen Verantwortungsübernahme und Autonomieentwicklung: Jugendliche mit einem psychisch kranken Elternteil.“
Quelle: Sozialarbeitsnetz Newsletter 49 / 2008
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Erhöhung des Kindergeldes ab 2009 beschlossen
Im, am 02.12.08 beschlossenen, Familienleistungsgesetz ist eine Erhöhung des Kindergeldes für das erste und zweite Kind von 154 auf 164 Euro monatlich vorgesehen. Für das dritte Kind steigt das Kindergeld von 154 auf 170 Euro. Für das vierte und jedes weitere Kind wird das Kindergeld von 179 auf 195 Euro erhöht.
Der steuerliche Kinderfreibetrag steigt von derzeit 3.648 Euro von 2009 an auf 3.864 Euro.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )„Die Super Nanny muss zum ersten Mal aufgeben“
(pfad/schulz) Vielbeachtet und kontrovers diskutiert wird die letzte Folge der RTL-Serie „Die Super Nanny“. Als „Katharina Saalfranks schwerster Fall“ wird die Folge „Die alleinerziehende Mutter Jutta sucht Hilfe“ vom 03.12.08 bezeichnet.
Die Diplom-Pädagogin wird Zeugin der Mißhandlung des 7-jährigen Sohnes der dreifachen Mutter und entscheidet, dass sie hier nicht ihre sonst übliche Unterstützung geben kann, sondern das Jugendamt einschalten muss.
Sie begleitet die Mutter dabei, selbst beim Jugendamt um Hilfe zu ersuchen um eine „Beziehungspause“ zu ihrem Sohn zu ermöglichen, um ihn vor ihren Schlägen und Demütigungen zu schützen und sich selbst in Therapie zu begeben.
Nachdem die zuständigen Mitarbeiter des Jugendamtes der dringend um eine Beratung bittenden Mutter nicht umgehend einen Termin geben, ist die Super Nanny irritiert und muss durch eigene Gespräche mit dem Jugendamt nachhelfen.
Schließlich wird das Kind in Obhut genommen und für einige Monate in einer Pflegefamilie untergebracht.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Artikel: Niedersachsen – „Vernachlässigt oder misshandelt – immer mehr Kinder werden aus Familien genommen“
Vernachlässigt, misshandelt oder missbraucht – bundesweit sind im Jahre 2007 rund 28 000 Kinder oder Jugendliche von Jugendämtern landauf, landab in vorläufige Obhut genommen worden.
Allein in Niedersachsen waren es 2007 nach dem jüngst veröffentlichten Sozialbericht 2 235 Kinder und Jugendliche , die zu ihrem Schutz aus ihren Familien genommen wurden. Die Zahl der Fälle nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 7 % zu.
vollständiger Artikel in Wendland-net von Angelika Blank vom 03.12.08
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Artikel: Berlin – „Ein Kind zu retten kostet 118 Euro“
Auszüge aus dem Artikel „Ein Kind zu retten kostet 118 Euro“ in Welt-online vom Joachim Fahrun vom 1. Dezember 2008:
Bezirksvergleich des Finanzsenators legt die wahren Kosten staatlicher Dienstleistungen offen
Die kommunalen Dienstleistungen der zwölf Berliner Bezirke haben im vergangenen Jahr nicht weniger als 4,2 Milliarden Euro gekostet. Jeder fünfte Euro, den das Land ausgegeben hat, floss nach neuesten Zahlen der Berliner Finanzverwaltung in Service für den Bürger. Die Angebotspalette reicht von der Ausgabe von Ausweisen über die Pflege von Grünflächen bis zur Betreuung problematischer Jugendlicher.
Als Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) vor sieben Jahren erstmals den alle Kosten vom Personal bis zu den Gebäuden beinhaltenden Vergleich zwischen den Leistungen der Bezirke vorlegte und dabei enorme Kosten-Unterschiede zwischen den Bezirksämtern diagnostizierte, musste er sich von vielen Kommunalpolitikern Kritik anhören. Die Daten seien nicht vergleichbar, die Verhältnisse zu verschieden, um aus den Zahlen Grundlagen für die künftige Finanzzuweisung an die Bezirksrathäuser abzuleiten. In der achten Ausgabe der Vergleichsstudie wird aber deutlich: Die Ausschläge werden vor allem für eher standardisierte Vorgänge wie das Ausstellen eines Reisepasses oder die Pflege eines Straßenbaumes geringer, die Kosten der Bezirke nähern an. Anders sieht es für eher qualitative Leistungen wie eine Baugenehmigung oder eine Beratung im Bürgeramt aus. Hier differieren die Kosten noch beträchtlich.
Für Politik und Bürger ist es hilfreich zu erfahren, wie viel Steuergeld oft geforderte Leistungen des Staates tatsächlich verschlingen. So schlägt es mit 118 Euro zu Buche, wenn ein Jugendamt ein Kind in Obhut nimmt, es also aus einer verdreckten Wohnung befreit oder vor prügelnden Angehörigen rettet. Hier gehen die Bezirke aber offenbar noch sehr unterschiedlich vor, denn die Kosten pro Fall variieren zwischen 205 Euro in Spandau und 61 Euro in Lichtenberg. Sollte sich aus der Intervention der Kinderschützer ein Heim-Aufenthalt mit 24-Stunden-Betreuung ergeben, fallen pro Tag nochmals 128 Euro an. Ein Platz in einer Pflegefamilie schneidet mit 42 Euro deutlich kostengünstiger aus.
…
Der Vergleich der Finanzer zeigt aber auch, wie viel günstiger freie Träger soziale Dienste erbringen als die Bezirke selbst. Eine Stunde „allgemeiner Kinder- und Jugendförderung“ etwa in Jugendklubs oder bei Veranstaltungen kostet in bezirklicher Regie 52 Euro, in freier Trägerschaft 31 Euro. Deutlich wird zudem, wie uneinheitlich Bezirke handeln. Während Treptow-Köpenick fast jedes seiner Neugeborenen besuchen lässt, damit die Mitarbeiter sich von den familiären Verhältnissen überzeugen und den jungen Eltern eventuell Hilfe anbieten können, schafft Spandau das nur bei jedem vierten Baby und Neukölln bei jedem dritten. Berlinweit schafften es die Jugendämter immerhin, fast zwei von drei Neugeborenen zu sehen und die Eltern zu beraten. Jeder dieser Kontakte, die vielen Experten als wichtiger Beitrag zum Kinderschutz gelten, kostete im Mittelwert 127 Euro, 7,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Deutlich sichtbar wird auch, wie einzelne Bezirke ihre Anstrengungen verstärkt haben: Tempelhof-Schöneberg steigerte seine Beratungsquote von 59 Prozent 2006 auf 74 Prozent 2007, Charlottenburg-Wilmersdorf kam nach 46 Prozent nun auf 63 Prozent.
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Findelkind aus der Krippe kommt vorerst zu Pflegeeltern
Das in einer Weihnachtskrippe im schwäbischen Pöttmes abgelegte Findelkind Christian soll vorerst zu Pflegeeltern kommen. Eine Familie für das Neugeborene ist auf Wunsch der Mutter bereits gefunden.
Die 38-Jährige hatte ihr Baby am Dienstag kurz nach der Geburt in der Kirche St. Peter und Paul in die Weihnachtskrippe vor dem Altar gelegt. Der Pfarrer hatte den unterkühlten Buben kurz darauf gefunden.
Mutter und Sohn sind beide im Krankenhaus. Der Frau geht es den Umständen entsprechend, das Baby, das auf der Neugeborenen-Intensivstation liegt, ist wohlauf.
Wie lange der kleine Christian bei den Pflegeeltern bleiben wird, ist noch unklar. Seine Unterbringung in der Familie müsse nicht endgültig sein, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Aichach-Friedberg. Dies hänge auch davon ab, ob die Mutter ihr Kind zu sich nehmen wolle und ob sie dazu in der Lage sei, den Kleinen zu versorgen.
Nach ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei war die Mutter des Findelkindes in einer persönlichen Zwangslage, in der sie keinen Ausweg mehr sah. „Sie hat ihr Kind bewusst in eine Kirche gebracht, weil sie hoffte, dass es dort schnell gefunden und versorgt wird“, sagte ein Polizeisprecher. (lby)
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Buchtipp: Lexikon Kinder- und Jugendhilferecht von A-Z
In der Reihe Soziale Arbeit in Studium und Praxis hat die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) das Lexikon „Kinder- und Jugendhilferecht von A-Z“ herausgegeben.
Das Buch dient als Kompass für den schnellen Zugang zu allen wesentlichen Rechtsfragen der Kinder- und Jugendhilfe und bietet allen Interessierten eine rasche Orientierungshilfe innerhalb des Kinder- und Jugendhilferechts. Berücksichtigt werden
- die Leistungen und Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe,
- die damit verbundenen Finanzierungs-, Verfahrens- und datenschutzrechtlichen Fragen sowie
- die Schnittstellen zum Jugendstraf-, Familien-, Vormundschafts-, Adoptionsrechts-, Verwaltungs- und Arbeitsrecht.
Die Neuerscheinung gibt mit insgesamt über 450 Stichwörtern in alphabetischer Reihenfolge schnelle Auskunft zu allen Grundsatzfragen und aktuellen Entwicklungen auf den Fachgebieten der Kinder- und Jugendhilfe.
Herausgegeben wird das Werk von der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ), dem Forum und Netzwerk bundeszentraler Zusammenschlüsse, Organisationen und Institutionen der freien und öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Bearbeiter des Lexikons sind über 70 Autoren aus allen Zweigen der kinder- und jugendhilferechtlichen Praxis.
Ein Nachschlagewerk für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe, für Studierende in den Fachbereichen für Sozialpädagogik, Soziale Arbeit und Erziehungswissenschaft und für alle Interessierten, die in kurzer Zeit einen Einstieg in das Kinder- und Jugendhilferecht und benachbarte Rechtsgebiete suchen.
weitere Informationen beim Verlag
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Buchtipp: „Kinder – Körper – Kinderschutz. Das Verständnis des Körpererlebens von Kindern für die Arbeit im Kinderschutz“
Die Kinderschutz-Zentren sind Herausgeber des Fachbuchs „Kinder – Körper – Kinderschutz. Das Verständnis des Körpererlebens von Kindern für die Arbeit im Kinderschutz“
Beiträge:
- Nicole Gäbler: Zurück zu den körpernahen Sinnen – Erfahrungsorientierte Körperpsychotherapie mit Kindern
- Dr. med. Dieter Stösser: Selbstverletzendes Verhalten bei Jugendlichen – Warum verletzen/zerstören Jugendliche ihren Körper?
- Prof. Dr. Anke Abraham: Der Körper in der pädagogischen Arbeit
- Prof. Dr. Roland Schleiffer: Körper und Kommunikation
- Prof. Heinz Deuser/Karin Kirschmann: Die Arbeit am Tonfeld® – ReGenerierungen im Handlungsprozess
- Ulrich Sollmann: Körperkontakt und Beziehung in Beratung/Therapie
- Stefanie Thiede-Moralejo: Wenn die Gewalt seit Generationen um sich schlägt… – Gewaltkreisläufe
- Steffi Stork/Silke Büttner: Vernachlässigung und Körperarbeit – Auswirkungen im frühkindlichen Bereich
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Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Artikel: Schuldanerkenntnis – Parlament bedauert Heimkinder-Leid
Der Bundestag will einen Runden Tisch über Qualen der Heimkinder zwischen 1945 und 1970 einrichten. Bundestagspräsident Norbert Lammert sprach von einem besonders bedrückenden Thema.
Als wichtigen Zwischenschritt hat der Verein der ehemaligen Heimkinder den Beschluss des Bundestagspetitionsausschusses begrüßt, einen Runden Tisch zur Aufarbeitung des Unrechts in deutschen Kinderheimen der frühen Bundesrepublik einzurichten. Im abschließenden Bericht heißt es: „Der Petitionsausschuss sieht und erkennt erlittenes Unrecht und Leid, das Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Kinder- und Erziehungsheimen in der alten Bundesrepublik in der Zeit zwischen 1945 und 1970 widerfahren ist und bedauert das zutiefst“. Der Anwalt des Vereins, Gerrit Wilmans, wertete das als eine „politisch bindende Formel“. Es gilt als sicher, dass der Bundestag dem Bericht in der nächsten Woche zustimmen wird.
Der Petitionsausschuss hatte am Mittwochabend seine zweijährige Befassung mit dem Thema in öffentlicher Sitzung mit einem einstimmigen Votum abgeschlossen. Die Teilnahme von Bundestagspräsident Norbert Lammert unterstrich ein ungewöhnliches politisches Verfahren. Lammert sprach von einem besonders bedrückenden Thema, das über viele Jahre verdrängt worden sei. Es sei ein einmaliger Vorgang, wie sich der Ausschuss des Themas angenommen habe. Auch bei der weiteren Aufarbeitung werde Hartnäckigkeit erforderlich sein. Sechs der ehemaligen Heimkinder konnten an diesem Abend noch einmal über ihr schweres Schicksal berichten, das sie lebenslang begleitet. Friedhelm Munter vom Heimkinder-Verein, der Missbrauch und Gewalt ausgesetzt war, kommentierte das Ereignis am Donnerstag mit den Worten: „Was da gestern in dem Saal passiert ist, war so beeindruckend – das werde ich nie vergessen.“
Ein zügiger Beginn der Arbeit könnte an den Ländern scheitern, fürchten die Heimkinder-Vereine
Der Runde Tisch soll seine Arbeit noch in diesem Jahr aufnehmen. Dem Gremium sollen neben Vertretern der Betroffenen konfessionelle und nichtkonfessionelle Heimträger, Wissenschaftler, Verbände, Kirchen, Justiz und Wirtschaft angehören. Als Moderatorin wird die frühere Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer dem Runden Tisch vorsitzen. Sie verglich die künftige Arbeit mit der Tätigkeit einer „Wahrheitskommission“. Sie werde Moderatorin, nicht Richterin sein.
Am Runden Tisch wird auch die Bundesregierung vertreten sein. Die Federführung wird beim Bundesfamilienministerium liegen. Auch die Länder werden Vertreter schicken; in ihren Händen lag die Trägerschaft oder Aufsicht über die Heime. Ein Abschlussbericht soll bis Ende 2010 vorliegen. Geklärt werden soll vor allem, ob und wie frühere Heimkinder für erlittenes Unrecht, Kinderarbeit, entgangene Entlohnung und Sozialversicherung entschädigt werden können.
Der Heimkinder-Verein wertete die Ergebnisse positiv, machte aber auch kritische Anmerkungen. Es wurde die Befürchtung geäußert, dass ein zügiger Beginn der Arbeit an den Ländern scheitern könne, die sich an der Finanzierung des Runden Tisches beteiligen müssen. Eine Entschädigung der Betroffenen sei nicht mehr eine Frage des „Ob“, sondern nur noch des „Wie“, sagte Anwalt Wilmanns. Auch weil die Entschädigungen nur jeweils individuell erfolgen können, sei es wichtig, dass die Akten der ehemaligen Heimkinder zugänglich gemacht würden. Sie seien aber auch schutzwürdig, um diese Zeit für eine weitere wissenschaftlichen Aufarbeitung zugänglich zu machen. Der Erziehungswissenschaftler Manfred Kappeler wies auf aktuelle Bezüge hin: In der Satzung des Heimkindervereins hieße es, dass er auch für die Kinder und Jugendlichen arbeite, die heute in Heimerziehung geraten.
Der Petitionsausschuss hat sich seit November 2006 mit dem Schicksal von Heimkindern im Nachkriegsdeutschland befasst. Auslöser der Debatte war das Buch des „Spiegel“-Autors Peter Wensierski mit dem Titel „Schläge im Namen des Herrn“. Danach sind bis in die 70er Jahre in staatlichen und kirchlichen Heimen Hunderttausende Kinder und Jugendliche durch Kinderarbeit und drakonische Strafen schikaniert worden.
Quelle: Artikel von Tissy Bruns aus Der Tagesspiegel vom 28.11.2008
TIPPs:
- Lesen Sie auch den Kommentar der Autorin zum Thema: „In aller Härte“
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Petition die Situation von Kindern und Jugendlichen in den Jahren 1949 bis 1975 in der Bundesrepublik Deutschland in verschiedenen öffentlichen Erziehungsheimen betreffend
Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 26. November 2008 seine Empfehlung an den Deutschen Bundestag zur „Petition die Situation von Kindern und Jugendlichen in den Jahren 1949 bis 1975 in der Bundesrepublik Deutschland in verschiedenen öffentlichen Erziehungsheimen betreffend“ verabschiedet.
Wir berichteten:
27.11.08: Petitionsausschuss: Runder Tisch soll Schicksal früherer Heimkinder aufarbeiten
21.11.08: Heimerziehung der 50er/60er Jahre
BMFSFJ veröffentlicht Daten und Fakten zu Kindesvernachlässigung und -misshandlung
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat eine Presseinfo über „Daten und Fakten zu Kindesvernachlässigung und -misshandlung“ veröffentlicht:
„Die häufigsten Gründe, warum Kinder durch Erwachsene zu Schaden kommen, sind Vernachlässigung und Misshandlung, wobei quantitativ – insbesondere bei kleinen Kindern – die Vernachlässigung weit überwiegt. Säuglinge und Kleinkinder sind besonders gefährdet, weil sie auf die zuverlässige Versorgung durch Erwachsene und auf deren kontinuierliche Fürsorge angewiesen sind. Sie sind aufgrund ihrer Konstitution besonders verletzlich und können Gefahren noch nicht selbst einschätzen oder abwenden.“
In der Kurz-Information werden die Begriffe Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlung genauer bestimmt, Formen von Vernachlässigung und Gefährdungsrisiken benannt und eine Übersicht über die statistisch erfassten Fälle geliefert.
zur Presseinfo vom November 2008
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