Archive for November 2009
Leibliche Kinder aus Pflegefamilien im Raum Augsburg für Befragung gesucht
Für eine Diplomarbeit im Fach Psychologie zum Thema „Leibliche Kinder in Pflegefamilien“ sucht eine Studentin im Großraum Augsburg noch weitere Pflegefamilien mit leiblichen Kindern im Alter von 13 bis 18 Jahren.
nähere Informationen:
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Abschlusserklärung der Ersten Nationalen Konferenz für die Rechte des Kindes am 20.11. in Berlin
Die Veranstalter der 1. Nationalen Konferenz „Für die Rechte des Kindes“, die am 20.11.09 in Berlin stattfand, legen nun die dort von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verabschiedete Abschlusserklärung „Vorrang für Kinderrechte“ vor.
Von den teilnehmenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wurden vielfältige und differenzierte Vorschläge erarbeitet. Sie reichen vom Ausbau politischer Instrumente über die strukturelle Sicherung langfristiger Interessenwahrung bis hin zu Vorkehrungen und Verbesserungen auf zahlreichen Einzelgebieten.
Quelle: Mitgliederinformation von National Coalition und AGJ vom 27.11.09
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )PFAD befürwortet Stellungnahme des Ethikrates zur anonymen Kindesabgabe
Schon seit über einem Jahr verfolgen wir mit großem Interesse die Entwicklung der Meinungsbildung des Deutschen Ethikrates zum Thema Babyklappe und anonyme Kindesabgabe. Wir freuen uns, dass das Gremium in seiner gestern verabschiedeten Stellungnahme unter dem Titel „Das Problem der anonymen Kindesabgabe“ allen politisch Verantwortlichen empfiehlt, die vorhandenen Babyklappen und Angebote zur anonymen Geburt aufzugeben und stattdessen die legalen Hilfsangebote für Schwangere und Mütter in Not- und Konfliktlagen zu verstärken.
Babyklappen und Angebote zur anonymen Geburt gibt es seit 1999, mittlerweile in mehr als 50 deutschen Städten. Schätzungen zufolge sind seitdem mehr als 500 Babys zu Findelkindern mit dauerhaft anonymer Herkunft geworden. Kindstötungen und Aussetzungen konnten durch diese Angebote jedoch nicht verhindert werden, da sie Frauen in Notlagen nicht erreichen.
Bereits 2001 war PFAD beteiligt an einer Stellungnahme gegen die Einrichtung von Babyklappen. Gemeinsam mit anderen Interessenvertretungen von Pflege-, Adoptiv- und Herkunftseltern und (ehemaligen) Kindern aus Pflege- und Adoptivfamilien, die sich seit 10 Jahren regelmäßig in der Bundesarbeitsgemeinschaft ADOPTION UND INPFLEGE zusammenfinden, betonten wir das Recht von Kindern auf die Kenntnis ihrer Abstammung als wesentlich für eine gesunde Identitätsentwicklung und bezweifelten den lebensrettenden Effekt von Babyklappen. Die BAG ADOPTION und INPFLEGE forderte schon damals stattdessen die flächendeckende Einrichtung von unabhängigen Beratungsstellen und Krisentelefonen für schwangere Frauen in Konfliktsituationen, um den betroffenen Frauen vor und nach der Geburt eine umfassende Beratung und individuelle Unterstützung zu geben sowie Zeit einzuräumen, um eine verantwortliche Entscheidung zum Wohl ihres Kindes treffen zu können.
Die Begründung des Deutschen Ethikrates bestätigt wesentliche Inhaltspunkte der Stellungnahme der BAG ADOPTION UND INPFLEGE aus dem Jahr 2001. Ganz besonders hervorzuheben ist folgender Ausschnitt auf S. 62 der Stellungnahme des Ethikrates: „Es muss besser bekannt gemacht werden, dass die Hilfen in Not- und Konfliktlagen vertraulich wahrgenommen werden können und Schutz vor Gefahren durch Dritte bieten und dass die Geburt und die Abgabe eines Kindes in eine Pflegestelle oder zur Adoption dem Sozialdatenschutz und dem
Adoptionsgeheimnis unterliegen. – Die Entscheidung von Eltern, ihr Kind zur Adoption freizugeben, um dem Kind das Aufwachsen in einer stabilen eigenen Familie zu ermöglichen, ist als verantwortungsvoller Schritt zu respektieren. Die gesellschaftliche Akzeptanz solcher Entscheidungen muss gefördert werden.“
Der Deutsche Ethikrat ist ein unabhängiges Gremium von 26 Sachverständigen, das sich seit 2007 mit ethisch relevanten Themen beschäftigt und Stellungnahmen und Empfehlungen für Bundestag und Bundesrat erarbeitet.
Weiterführende Links:
- Stellungnahme der BAG ADOPTION UND INPFLEGE zur Babyklappe vom 02./03.03.2001
- Pressemitteilung des Deutschen Ethikrates vom 26.11.2009
- Stellungnahme „Das Problem der anonymen Kindesabgabe“
- Zusammenfassung der Stellungnahme
Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Pressemitteilung des PFAD Bundesverbandes e.V. vom 27.11.09
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Lebensbuch des Eylarduswerkes für Pflege- oder Adoptivkinder
Nach dem Erfolg ihres „Lebensbuches für Kinder in der stationären Jugendhilfe“ im Jahr 2004 hat das Autorenteam Klaus ter Horst und Karin Mohr im Frühjahr 2009 in Zusammenarbeit mit weiteren Praktikern nun eine neue Version speziell für Pflege- und Adoptivkinder herausgebracht.
„Mein Lebensbuch“ für Pflege- oder Adoptivkinder ist eine strukturierte Anleitung, um Kinder und Jugendliche in der Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit zu begleiten. Es umfasst zwei Teile, die sich auf unterschiedliche Schwerpunkte des Lebens eines Kindes beziehen. Es besteht aus einem Ringordner mit einem Du- und einem Ich-Teil.
Zu bestellen ist die Mappe über das Eylarduswerk zum Preis von 59 € zuzüglich 7,50 € für den Versand.
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Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter plant Imagekampagne für Jugendämter
Zu ihrer 107. Arbeitstagung traf sich die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter vom 04. bis 06. November 2009 in Hamburg.
Dr. Angelika Kempfert, Staatsrätin der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz begrüßte die Leiterinnen und Leiter der bundesdeutschen Landesjugendämter und erläuterte die jugend- und familienpolitischen Aufgabenschwerpunkte der Hansestadt.
In einem ersten Beschlussteil verständigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Vorbereitung einer Kampagne zur Verbesserung des Images der Jugendämter in der Öffentlichkeit. Im Rahmen eines einheitlichen Konzepts sollen zentrale Botschaften über die hilfreiche Funktion der Jugendämter als öffentliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe in einer konzertierten Aktion unter Beteiligung möglichst vieler örtlicher Jugendämter in die Öffentlichkeit vermittelt werden. Als Zeitpunkt der Kampagne wurde das Frühjahr 2011 in Aussicht genommen.
Unter dem Titel „Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Betriebserlaubniserteilung für Einrichtungen der Erziehungshilfe“ wurde eine Arbeitshilfe für die Aufsicht nach §§ 45 ff. SGB VIII beschlossen, mit der differenziert Eckpunkte für die stärkere Berücksichtigung des Partizipationsgedankens in der Heimerziehung beschrieben werden. Die Empfehlungen zur Adoptionsvermittlung, anerkannter Standard des Vollzugs des Adoptionsvermittlungsrechts, wurde in einer 6. Fassung neu beschlossen; sie nimmt die zwischenzeitlich erfolgten Rechtsänderungen (insbesondere das FamFG) auf.
Der Ausbau der Kindertagesbetreuung für die unter Dreijährigen erfordert neben den rein quantitativen Gesichtspunkten die Sicherstellung einer möglichst hohen Qualität der Bildung, Erziehung und Betreuung in dieser Altersstufe. Hierzu wurde auf der Arbeitstagung fachliche Empfehlungen beschlossen, die sich sowohl an die Kindertageseinrichtungen als auch an die Kindertagespflege richten (siehe beiliegende Datei).
Der fachliche Erfahrungsaustausch spielt bei den Arbeitstagungen der Leitungen der Landesjugendämter eine wichtige Rolle; er ermöglicht, rechtzeitig weiterführende oder notwendige Entwicklungen der Kinder- und Jugendhilfe aufzugreifen und verschiedene Sichtweisen und thematische Zugänge zu vertiefen. Zu den Themen auf dieser Arbeitstagung zählten die fachliche Diskussion über die künftige Organisation der Eingliederungshilfen (im Rahmen der Jugendhilfe § 35a SGB VIII) und hierbei insbesondere die sogenannte „Große Lösung“, also die Zusammenführung aller Eingliederungshilfen unter dem Dach der Kinder- und Jugendhilfe; das Verhältnis zwischen Jugendhilfe und Ganztagsschule (insbesondere in den verschiedenen „gebundenen“ Formen); die Bedeutung der EU-Jugendstrategie für die öffentliche Jugendhilfe sowie die Weiterentwicklung des Kosten- und Zuständigkeitsrechts des SGB VIII.
Die nächste, 108. Arbeitstagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter findet vom 24. bis 26. März 2010 in Stuttgart statt. Die angekündigten „Empfehlungen zur Adoptionsvermittlung“ sowie die Arbeitshilfe zur „Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Betriebserlaubniserteilung für Einrichtungen der Erziehungshilfe“ werden in Kürze veröffentlicht.
Alle weiteren Stellungnahmen und Empfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter sind auf der Homepage der BAGLJÄ (www.bagljae.de) dokumentiert.
Quelle: Pressemitteilung der BAGLJÄ vom 18.11.09
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )FDP: Pflegekinderwesen in Mecklenburg-Vorpommern verbesserungswürdig
Ralf Grabow, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion M-V, erklärt zur gestrigen Beratung des FDP-Antrages „Kontinuitätssicherndes Lebens- und Familienumfeld für misshandelte und/ oder vernachlässigte Kinder schaffen“:
„Noch immer leben zu viele Kleinkinder in Heimen. Das Pflegekinderwesen in Mecklenburg-Vorpommern muss daher verbessert werden. Wir brauchen mehr Pflegeeltern, die zudem größere Unterstützung bekommen müssen.
Die Jugendämter sind enger zu vernetzen und sollten nach einheitlichen Standards arbeiten. 2008 lebten 1568 Kinder in einem Heim und nur 1282 Kinder bei Pflegeeltern. Dabei ist eine intakte Pflegefamilie das beste Umfeld für die Entwicklung von Kindern.
Gerade Misshandelte Kinder brauchen schnell ein sicheres und auf Dauer angelegtes Familienumfeld. Die einzelnen Fraktionen und das Sozialministerium haben unser Anliegen grundsätzlich begrüßt.
Umso verwunderlicher ist die Tatsache, dass der FDP-Antrag im Landtag keine Mehrheit gefunden hat. Gerade die Regierungsfraktionen setzen mit ihrer Ablehnung ein falsches Signal.
Offenbar scheuen sie die Auseinandersetzung in den Ausschüssen, obwohl Pflegeeltern, Jugendämtern und Wissenschaftlern unsere Forderungen unterstützen.
Die FDP-Fraktion wird sich auch in Zukunft für die Interessen misshandelter Kinder, deren Pflegeeltern und die Fachkräfte in der staatlichen und freien Jugendhilfe stark machen.“
Quelle: Pressemitteilung 130/2009 der FDP-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern vom 19.11.09
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Grundlage des Antrags war der am 13.10.09 veröffentlichte Zwischenbericht der Projektgruppe „Strukturanalyse Fremdunterbringung“ über die Situation von Pflegekindern in Mecklenburg-Vorpommern.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( 1 so far )Ethikrat mit deutlicher Mehrheit für Schließung der Babyklappen!
Ethikrat legt Stellungnahme zur anonymen Kindesabgabe vor
Unter dem Titel „Das Problem der anonymen Kindesabgabe“ hat der Deutsche Ethikrat heute seine erste Stellungnahme verabschiedet.
Die seit 1999 in Deutschland eingerichteten Babyklappen sowie die Angebote zur anonymen Geburt wurden mit dem Ziel geschaffen, Kindsaussetzungen und -tötungen zu verhindern. Schätzungen zufolge sind durch diese Angebote seit ihrer Einführung mehr als 500 Kinder zu Findelkindern mit dauerhaft anonymer Herkunft geworden. Die bestehenden Angebote anonymer Kindesabgabe sind ethisch und rechtlich sehr problematisch, insbesondere weil sie das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft und auf Beziehung zu seinen Eltern verletzen. Die bisherigen Erfahrungen legen zudem nahe, dass Frauen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie ihr Neugeborenes töten oder aussetzen, von diesen Angeboten nicht erreicht werden. Die ethischen und rechtlichen Probleme der anonymen Kindesabgabe werden in der Stellungnahme des Ethikrates im Einzelnen dargelegt.
Die öffentlichen Stellen der Kinder- und Jugendhilfe und die freien Träger sowie die Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen halten dagegen auf gesetzlicher Grundlage ein umfangreiches Angebot an wirksamen Hilfestellungen für Frauen selbst in extremen Notlagen bereit, bei denen sichergestellt ist, dass insbesondere dem Kind seine Herkunft und leibliche Familie nicht unbekannt bleiben. Allerdings werden diese Angebote nicht immer angenommen.
Der Deutsche Ethikrat möchte mit seinen Empfehlungen dazu beitragen, dass Schwangeren und Müttern in Notsituationen so gut wie möglich geholfen wird, ohne die Rechte anderer, insbesondere ihrer Kinder, zu verletzen.
Der Ethikrat empfiehlt, die vorhandenen Babyklappen und Angebote zur anonymen Geburt aufzugeben. Dies sollte in einem gemeinsamen Vorgehen aller politisch dafür Verantwortlichen bewirkt werden. Begleitend sollten die öffentlichen Informationen über die bestehenden legalen Hilfsangebote für Schwangere und Mütter in Not- und Konfliktlagen verstärkt werden. Des Weiteren sollten Maßnahmen ergriffen werden, um das Vertrauen in die Inanspruchnahme der legalen Hilfsangebote zu verbessern.
Um Schwangeren und Müttern in Notlagen darüber hinaus zu helfen, schlägt der Ethikrat ein „Gesetz zur vertraulichen Kindesabgabe mit vorübergehend anonymer Meldung“ vor. Damit würde eine gesetzliche Grundlage geschaffen, um Frauen, die in einer schweren Not- oder Konfliktsituation ihre Mutterschaft meinen verbergen zu müssen, durch ein besonders niederschwelliges Angebot zu helfen, das ihnen die Lösung ihrer Probleme im Rahmen einer Beratung und Begleitung unter Wahrung absoluter Vertraulichkeit garantiert.
Der Ethikrat weist in seinen Empfehlungen des Weiteren darauf hin, dass unbestritten ist, dass in Fällen, in denen unmittelbare physische Gefahr für Leben und Gesundheit von Mutter und Kind besteht, das Notstandsrecht die medizinische Betreuung einer Frau bei der Entbindung aufgrund der Hilfeleistungspflicht auch dann legitimiert, wenn sie ihre Identität nicht preisgibt. Dies gilt aber nicht für das systematische, von einem individuellen akuten Notfall unabhängige Angebot anonymer Kindesabgabe, wie die Babyklappe und das Angebot der anonymen Geburt sowie für die Unterstützung der Aufrechterhaltung der Anonymität nach Wegfall der akuten Notlage.
Für die Fälle, in denen Kinder dennoch anonym zurückgelassen werden, hält der Deutsche Ethikrat Mindestmaßnahmen zum Schutz der Rechte des Kindes und seiner Eltern für notwendig, vor allem die umgehende Meldung des Kindes beim Jugendamt und die Bestellung eines Vormundes, der von der Stelle, bei der das Kind anonym abgegeben wurde, unabhängig ist.
In einem ergänzenden Votum haben zwei Ratsmitglieder zum Ausdruck gebracht, dass sie die Empfehlungen des Rates, insbesondere die Angebote der anonymen Kindesabgabe aufzugeben, mittragen, die vom Rat vorgeschlagene gesetzliche Regelung für eine vertrauliche Geburt allerdings nicht für erforderlich halten, weil das Ziel, Frauen zur Bewältigung ihrer Notsituation einen vertraulichen Schutzraum zu gewähren, bereits mithilfe der legalen, niederschwelligen Beratungs- und Hilfsmöglichkeiten erreicht werden kann.
Eine Gruppe von sechs Mitgliedern hat in einem Sondervotum formuliert, dass sie die Empfehlung, die bestehenden Angebote zur anonymen Kindesabgabe sofort oder schrittweise zu schließen, nicht mittragen können, da sie davon ausgehen, dass für den kleinen Kreis von Eltern und Frauen, die den Weg zu den Beratungsstellen nicht finden, das Angebot anonymer Kindesabgabe ein letzter Ausweg sein kann, der ihnen eine Alternative dazu aufzeigt, ihr Kind unversorgt auszusetzen.
Quelle: Pressemitteilung 06/2009 des Deutschen Ethikrates vom 26.11.09
- ausführliche Stellungnahme
- Zusammenfassung
24,6 Milliarden Euro für Kinder- und Jugendhilfe im Jahr 2008
WIESBADEN – Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) haben Bund, Länder und Gemeinden im Jahr 2008 insgesamt 24,6 Milliarden Euro für Leistungen und Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben. Das waren 7,9% mehr als im Vorjahr. Nach Abzug der Einnahmen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro, unter anderem aus Gebühren und Teilnahmebeiträgen, wurden netto rund 22,3 Milliarden Euro für Kinder- und Jugendhilfe aufgewendet (+ 8,3% gegenüber 2007).
Mit 14,5 Milliarden Euro wurde deutlich mehr als die Hälfte der Bruttoausgaben (59%) für Kindertagesbetreuung ausgegeben. Nach Abzug der Einnahmen in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro verblieben für die öffentliche Hand netto 13 Milliarden Euro an reinen Ausgaben für Kindertagesbetreuung.
Mit insgesamt 6,4 Milliarden Euro wendeten die öffentlichen Träger der Kinder- und Jugendhilfe 2008 gut ein Viertel der Bruttoausgaben (26%) für Hilfen zur Erziehung auf. 3,7 Milliarden Euro dieser Ausgaben entfielen auf die Unterbringung junger Menschen außerhalb des Elternhauses in Vollzeitpflege, Heimerziehung oder in anderer betreuter Wohnform. Für sozialpädagogische Familienhilfe erhöhten sich die Ausgaben um 21,3% auf rund 542 Millionen Euro.
Für Maßnahmen und Einrichtungen der Jugendarbeit, zum Beispiel außerschulische Jugendbildung, Kinder- und Jugenderholung oder Jugendzentren, wurden 1,5 Milliarden Euro oder 6,3% der Gesamtausgaben aufgewendet. Die Ausgaben für vorläufige Schutzmaßnahmen, zu denen insbesondere die Inobhutnahme bei Gefährdung des Kindeswohls gehört, stiegen bundesweit von 96 Millionen Euro im Jahr 2007 auf 118 Millionen Euro 2008 (+ 23,1%).
Detaillierte Ergebnisse sind abrufbar im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes.
Quelle: Pressemitteilung von Destatis vom 25.11.09
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Thema Pflegekinder in den „Tagesthemen“
In den Tagesthemen vom 19.11.09 wurde anläßlich des 20-jährigen Jubiläums der UN-Kinderrechtskonvention und der Initiative „Kinderrechte ins Grundgesetz“ hingewiesen auf das darin verankerte Grundrecht von Kindern auf elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause.
Dazu wurde ein Filmbeitrag zum Thema Pflegekinder gesendet und der bundesweit große Bedarf an qualifizierten Pflegeeltern benannt. Für den Kurzfilm wurde eine Hamburger Pflegefamilie besucht sowie das Kinderschutzhaus und die Pflegeelternschule von PFIFF.
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Kinderkommission des Bayerischen Landtags konstituiert sich
Die Mitglieder des Gremiums, das ausschließlich aus Frauen besteht, wählen in der ersten Sitzung die Vorsitzende und ihre Stellvertreterin. Mit der Einrichtung der Kinderkommission wird ein einstimmiger Beschluss des Bayerischen Landtages vom 18. Juni 2009 umgesetzt. Jede der fünf Fraktionen stellt jeweils ein Mitglied:
- CSU: Petra Dettenhöfer (Stellvertreterin Reserl Sem)
- FDP: Brigitte Meyer (Stellvertreterin Julika Sandt)
- SPD: Dr. Simone Strohmayr (Stellvertreterin Diana Stachowitz)
- Freie Wähler: Eva Gottstein (Stellvertreterin Tanja Schweiger)
- Fraktion Bündnis 90/Grüne: Claudia Stamm (Stellvertreterin Renate Ackermann).
Die Kinderkommission wird als Unterausschuss des Ausschusses für Soziales, Familie und Arbeit eingerichtet. Vorbild ist die Kinderkommission des Deutschen Bundestages, die seit 1988 erfolgreich als Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen arbeitet. Das Gremium will auch Ansprechpartner sein für Verbände, Organisationen und Einrichtungen, die sich mit Anliegen von Kindern und Jugendlichen beschäftigen. Damit rücken diese Themen auch mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, sind sich die Initiatoren sicher. Die Mitglieder des Gremiums wechseln sich im Vorsitz ab. In regelmäßigen Abständen berichtet die Kinderkommission dem Sozialpolitischen Ausschuss von ihrer Arbeit. /hw
Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Landtags vom 19.11.09
Gesamten Beitrag lesen | Make a Comment ( None so far )Ekin Deligöz möchte mehr türkischstämmige Pflegeeltern gewinnen
Die Europaausgaben der türkischen Zeitungen räumen der Pflegeelternschaft breiten Raum ein. Die ZAMAN veröffentlicht dazu ein Interview mit der Vorsitzenden der Kinderkommission des Deutschen Bundestages:
Türkische Pflegekinder
Die Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, Ekin Deligöz (Grüne), empfiehlt den türkischstämmigen Bürgern in Deutschland Pflegekinder aufzunehmen. In einem Interview mit der ZAMAN sagte Deligöz, dass sich noch sehr wenige türkische Familien für ein Pflegekind entscheiden. Das sei bedauernswert. Deligöz rief die islamischen Religionsgemeinschaften ferner auf, sich für Frauenrechte stark zu machen und ihre Tätigkeitsfelder auszubauen. Die Grünen-Politikerin macht zudem deutlich, dass sie kein Kopftuchverbot fordert. Sie habe sich vor drei Jahren lediglich gegen den Zwang geäußert.
Die SABAH, HÜRRIYET und MILLIYET berichten außerdem, dass sich das türkische Außenministerium mit dem Thema „Türkische Pflegekinder“ befasst. Die deutschen Behörden hätten auf Anfrage mitgeteilt, dass die Zahl der türkischen Pflegekinder nicht erfasst wird. Einzig in Bayern und Berlin werde die Statistik nach der Staatsangehörigkeit differenziert. Im vergangenen Jahr seien demnach in Bayern 40 und in Berlin 93 türkische Kinder bei Pflegeeltern untergebracht worden. In einem Bericht des Ministeriums werde unter anderem bemängelt, dass es zu wenige türkische Pflegeeltern gibt.
Quelle: Presseschau in Migazin vom 18.11.09
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