„Zu wenig Kurzzeit-Pflegefamilien in Berlin“

Posted on November 10, 2017. Filed under: Berlin, Bewerber, Jugendhilfe, Publikationen | Schlagwörter: , |

logoDie taz berichtet im Artikel „Zu wenig Pflegefamilien in Berlin – Als Alternative bleibt nur Heim“ am 08.11.2017 vom Mangel an Bereitschaftspflegefamilien in Berlin:

„In der Landesberatungsstelle Berliner Pflegekinderhilfe schätzt man, dass bei rund 600 Anfragen jährlich nur in der Hälfte der Fälle eine Kurzzeitpflegefamilie vermittelt werden kann. Deshalb wirbt sie seit Montag im U-Bahn-Fernsehen um Menschen, die sich vorstellen können, Kindern in akuten Notsituationen Obhut zu geben.“

nähere Informationen für Interessenten an der Kurzzeitpflege in Berlin

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In Berlin gibt es zu wenig Kurzzeit-Pflegefamilien – Kindern schnell und wirksam ein neues Zuhause auf Zeit bieten

Posted on August 22, 2017. Filed under: Berlin, Bewerber, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , |

Im Jahr 2016 führten die Jugendämter in Berlin 15.444 Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls durch. Nach Informationen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg war das gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 7 Prozent.

782 Berliner Kinder oder Jugendliche wurden dann im Rahmen der vorläufigen Schutzmaßnahmen in Obhut genommen.
Viele Kinder müssen kurzfristig in Heimeinrichtungen untergebracht werden, obwohl die Unterbringung in einer Pflegefamilie, gerade für Kleinkinder, die bessere Alternative wäre. Es fehlen in Berlin Kurzzeit-Pflegefamilien.

Die Familien für Kinder gGmbH sucht im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Pflegeeltern für diese schöne und erfüllende Aufgabe und bietet grundlegende Information und Vorbereitung.

Bei der befristeten Vollzeitpflege lebt das Pflegekind etwa drei bis sechs Monate in der Pflegefamilie. Parallel wird in dieser Zeit überprüft, ob das Kind zurück zu den Herkunftseltern gehen kann, oder ob es sinnvoller ist, eine langfristige Unterbringung in einer anderen Familie zu suchen.

Die Kurzzeitpflege stellt ganz besondere Anforderungen an Pflegeeltern und deren familiäres Umfeld. Neben den allgemeinen Grundvoraussetzungen für Pflegeeltern benötigen Kurzzeitpflegeeltern unter anderem ein besonders hohes Maß an sozialem Engagement, zeitlicher Flexibilität, Kooperationsbereitschaft, Belastbarkeit und Spaß an neuen Herausforderungen. Für ihre besondere Erziehungsleistung erhalten Kurzzeitpflegeeltern eine Aufwandsentschädigung.

Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich online zu einem Informationsabend und einem Vorbereitungsseminar anzumelden, finden Sie unter: www.pflegekinder-berlin.de/kurzzeitpflege

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PFAD Fachzeitschrift 02/2014 mit Themenschwerpunkt “Befristete Hilfen” erschienen

Posted on Mai 13, 2014. Filed under: Adoptivfamilie, Bewerber, Erziehungsstellen, Fachkräfte, Fortbildung, Jugendhilfe, PFAD Verband, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , , , , |

Den „Befristeten Hilfen“ widmet sich der Schwerpunkt der neuen Ausgabe 02/2014 der PFAD Fachzeitschrift für die Pflege- und Adoptivkinderhilfe. Darüber hinaus informiert das Heft wieder über aktuelle Entwicklungen, neue Literatur und das Engagement des PFAD-Verbandes.

Die seit Anfang des Jahres bestehende PFAD-Rechtsschutzversicherung findet bei Pflegeeltern und auf der Fachebene großen Zuspruch. Ein ausführlicher Artikel erläutert die einzigartigen Leistungen des neuen Angebotes. Sämtliche PFAD-Versicherungen stehen auch Pflegeeltern offen, die nicht Verbandsmitglieder sind.

einige Inhalte:

  • Ralf Bergrath: Ziemlich gleich und doch grundverschieden: Dauerpflege- und Bereitschaftsfamilien im Vergleich
  • Isabel-Theres Spanke, Corinna Petri: Bereitschaftspflege: Fachdiskurs, Alltag, Praxisforschung
  • Christina-Elisa Wilde: „Wir standen da wie der Ochs vorm Berg“ – Wie Eltern den Prozess der Fremdunterbringung ihrer Kinder erleben
  • PFAD Umfrage: Bereitschaftspflege – was bedeutet das für Sie?
  • Helga Heugel: Bewerber sind Ressourcen für Kinder – Was brauchen Pflege- und Adoptiveltern in der Vorbereitung für die Aufnahme eines Kindes?
  • Diana Beeg: Qualifizierung von Adoptions- und PflegeelternbewerberInnen
  • Tagungsbericht: „Aus den Augen, aus dem Sinn!?” – Impulse für eine neue Praxis zur Rückführung von Kindern und Jugendlichen aus stationären Hilfen zur Erziehung in ihre Herkunftsfamilien

Für Abonnenten und PFAD-Mitglieder steht die aktuelle Ausgabe zum Download zur Verfügung unter www.schulz-kirchner.de/shop. Die Printausgabe wird Mitte Mai ausgeliefert.

Die PFAD Redaktion erreichen Sie per Mail unter Margit.Huber@pfad-bv.de

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Umfrage der PFAD Redaktion bei Bereitschafts- und Kurzzeitpflegeeltern

Posted on März 31, 2014. Filed under: Jugendhilfe, PFAD Verband, Pflegefamilie, Publikationen, Verschiedenes | Schlagwörter: , |

Für die nächste Ausgabe der PFAD Fachzeitschrift sucht die Redaktion Pflegeeltern, die Kinder in Bereitschafts- bzw. Kurzzeitpflege aufnehmen, um aus Ihren (anonymisierten) Erfahrungen einen Praxisbericht zu gestalten.

Bitte beantworten Sie kurz folgende fünf Fragen:

  1. Wie war Ihr Weg zur Bereitschafts-/Kurzzeitpflege?
  2. Wie gestaltet sich der erste Kontakt zum Kind?
  3. Wie alt waren Ihre Bereitschaftspflegekinder bei der Aufnahme und wie lange sind sie bei Ihnen geblieben?
  4. Wo gehen die Kinder hin, wenn sie Ihre Familie verlassen (in die Herkunftsfamilie, in Dauerpflege, Adoption, Heim,…)?,
    Was ist eher „Regel“, was „Ausnahme“?
  5. Was brauchen Sie für Ihre Aufgabe und was wünschen Sie für die Kinder?

Senden Sie Ihre Antworten bitte bis spätestens 12.04. an margit.huber@pfad-bv.de.

Wir danken Ihnen herzlich fürs Mitmachen! Wenn Sie uns Ihre Postanschrift mitteilen, lassen wir Ihnen nach Erscheinen der Printausgabe im Mai gerne ein Belegexemplar der PFAD Zeitschrift zukommen.

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Berlin: Kinder in Krisensituationen – Es fehlen Pflegefamilien

Posted on März 8, 2013. Filed under: Berlin, Bewerber, Jugendhilfe, Publikationen | Schlagwörter: |

Pflegekinder bringen Lebendigkeit in die Familie“, mit diesem Slogan präsentierte die Berliner Jugendsenatorin Sandra Scheeres im August 2012 den Kampagnenstart zur Gewinnung von Pflegefamilien. Im Rahmen dieser Kampagne startet die Familien für Kinder gGmbH jetzt eine weitere Aktion, um mehr Pflegeeltern für Kurzzeitpflegekinder zu finden.

Für kleine Kinder in akuten familiären Belastungs- und Krisensituationen fehlen geeignete Pflegefamilien und immer wieder müssen Kinder aufgrund der Dringlichkeit dann oft in Heimen aufgenommen werden. So wurden am 31.12.2011 in Berlin rund 345 kleine Kinder in der Altersgruppe 0 – 6 Jahre in Heimen betreut. Für ca. 200 Kinder wäre die Aufnahme in einer Pflegefamilie die bessere Alternative gewesen.

Die befristete Vollzeitpflege ist eine sehr schöne, erfüllende Aufgabe und stellt ganz besondere Anforderungen an Pflegeeltern. Interessenten erhalten die wichtigsten Informationen auf einer neu eingerichteten Extraseite des Internetportals www.pflegekinder-berlin.de und in einem Flyer Kurzzeitpflegekinder.

Interessenten können sich auch direkt wenden an:
Gesamtstädtische Beratungsstelle zur Pflegekinderhilfe in Berlin
Familien für Kinder gGmbH
Tel. 030 / 21 00 21 0

Quelle: Pressemitteilung von Familien für Kinder gGmbH vom 07.03.2013

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Kreis Warendorf erhöht Tagessatz für Bereitschaftspflege

Posted on November 21, 2012. Filed under: Bewerber, Finanzielles, Jugendhilfe, Nordrhein-Westfalen, Pflegefamilie, Politik, Publikationen | Schlagwörter: , , |

Die Westfälischen Nachrichten berichten im Artikel „Kurz- und Bereitschaftspflege – Pflege-Eltern bekommen mehr Geld“ vom 21.11.2012 vom Beschluss des Ausschusses für Kinder, Jugendliche und Familien des Kreises Warendorf, den Tagessatz für Kurz- und Bereitschaftspflegeeltern von 39 Euro auf 52,73 Euro zu erhöhen. Anlass war der Verlust einiger Bereitschaftspflegeeltern und ihre Abwerbung durch freie Träger, die diese Tätigkeit besser honorieren.

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Baden-Württemberg: Mehr als 17 000 Erziehunghilfen außerhalb des Elternhauses im Jahr 2011

Posted on August 23, 2012. Filed under: Baden-Württemberg, Forschung, Jugendhilfe, Kinderschutz, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , , , , |

Im Jahr 2011 haben nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 17 146 junge Menschen unter 27 Jahren erzieherische Hilfen in Unterbringungsformen außerhalb des Elternhauses in Anspruch genommen (beendete und am Jahresende andauernde Hilfen). Wenn durch familiäre Konflikte die räumliche Trennung von Eltern und Kindern in schwierigen Entwicklungsphasen notwendig wird, sich Entwicklungs- oder Beziehungsprobleme nicht durch ambulante oder teilstationäre Hilfeformen bewältigen lassen, dann bietet die Kinder- und Jugendhilfe stationäre, familienersetzende Hilfen an.

7 739 Kinder, Jugendliche und junge Volljährige befanden sich im Jahr 2011 in einer Vollzeitpflegestelle. 78 Prozent wurden von einer fremden Familie betreut, 22 Prozent von Großeltern oder sonstigen Verwandten. Mehr als die Hälfte lebte zuvor bei einem allein erziehenden Elternteil. 73 Prozent aller Herkunftsfamilien erhielten Transferleistungen wie Arbeitslosengeld II, bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung oder Sozialhilfe (SGB XII).

In Heimerziehung oder in einer anderen betreuten Wohnform lebten 7 905 junge Menschen, 57 Prozent davon waren Jungen und junge Männer. 60 Prozent waren 12 bis 17 Jahre alt. 66 Prozent wohnten in einer Mehrgruppen-, 28 Prozent in einer Eingruppeneinrichtung und nur 5 Prozent in einer eigenen Wohnung. 868 jungen Menschen in besonderen Problemlagen, die durch vorgenannte Hilfeangebote nicht erreicht werden konnten, wurde durch eine intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung (ab 10 Jahren) geholfen. 70 Prozent waren unter 18 Jahre alt, 61 Prozent waren Jungen und junge Männer. In vorrangig stationärer Form wurden 634 flexible Hilfen (sonstige erzieherische Hilfen, z.B. Kurzzeitpflege) durchgeführt. Die Gründe, weshalb eine stationäre Hilfe begonnen wird, sind vielschichtig, der Schwerpunkt je nach Hilfeart etwas unterschiedlich: eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern oder des Sorgeberechtigten, Auffälligkeiten im sozialen Verhalten des jungen Menschen, Gefährdung des Kindeswohls, unzureichende Förderung, Betreuung oder Versorgung des jungen Menschen in der Familie und Belastungen des jungen Menschen durch familiäre Konflikte waren die Hauptgründe.

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg vom 22.08.2012

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Pflegemutter entwickelt Bilderbuch „Alle meine Eltern“

Posted on Juni 4, 2012. Filed under: Fachkräfte, Kinder-/Jugendinfos, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , , , , |

Yvonne Schneider aus Kassel entwickelte im Eigenverlag das Bilderbuch „Alle meine Eltern„. Als Pflegemutter hatte sie nach einem (Bilder-) Buch gesucht, mit dessen Hilfe sie ihrem Pflegekind den Übergang von der Bereitschafts- in die Dauerpflege erklären konnte. Da sie weder im Buchhandel noch im Internet fündig wurde, griff sie selbst zu Stift und Papier und so entstand „Alle meine Eltern„.

Das 20-seitige, broschierte Büchlein in DIN A5 erzählt in kurzen, prägnanten Sätzen und einfachen, klaren Bildern, wie ein Kind aus der Kurzzeitpflege in eine Dauerpflegefamilie umzieht. Kindgerecht wird gezeigt, welche Situationen dabei bedeutsam sind und wie so ein Wechsel konkret aussehen kann. Vieles bleibt dabei offen bzw. der Fantasie des Lesers überlassen, weil das Buch nur einen Einstieg ins Gespräch bieten und den Familien und Kindern, für die es gemacht wurde, Raum für eigene Gedanken und Vergleiche lassen soll. Die Geschichte eignet sich für Pflegekinder (und auch Geschwisterkinder) zwischen ca. 3 und 7 Jahren.

Das Buch ist zum Preis von 5 Euro / Stück zzgl. Verpackungs- und Versandkosten direkt zu bestellen bei: yvonne.schneider77@gmx.de

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Informationsabende zu zeitlich befristeten Pflegeformen in Hamburg

Posted on August 11, 2011. Filed under: Bewerber, Fortbildung, Hamburg, Jugendhilfe, Netzwerke, Pflegefamilie, Veranstaltungen | Schlagwörter: |

Die PFIFF gGmbH in Hamburg bietet in seinen Räumlichkeiten am Brauhausstieg 15 – 17, 2. Etage (U- und S-Bahn Wandsbeker Chaussee) Informationsabende zu zeitlich befristeten Pflegeformen an.

Die nächsten Termine sind jeweils abends von 19.30 – 22.00 Uhr:

  • Mittwoch, 17. August 2011
  • Mittwoch, 28. September 2011
  • Donnerstag, 20. Oktober 2011
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„Nähe und Distanz – Ein Drahtseilakt für Paten und Pflegeeltern auf Zeit“ am 28.09. in Bremen

Posted on August 29, 2010. Filed under: Bewerber, Bremen, Fortbildung, Jugendhilfe, Netzwerke, Pflegefamilie, Veranstaltungen | Schlagwörter: , , , , |

Unter der Kursleitung der Dipl. Psychologin und Mediatorin Iris Virkus hält die Pflegekinder in Bremen gGmbh am Dienstag, den 28.9.2010 von 19 bis 21.15 Uhr für Patenfamilien und Pflegepersonen in der Kurzzeit- sowie der Übergangspflege und in der zeitlich befristeten Vollzeitpflege den Kurs „Nähe und Distanz – Ein Drahtseilakt für Paten und Pflegeeltern auf Zeit“ ab.

Jedes Kind kommt mit seinen eigenen Erfahrungen in Ihre Familie und bietet Ihnen seine eigene Art der Beziehung an. Gerade wenn Paten- oder Pflegekinder auf befristete Zeit oder zu Besuch bei Ihnen sind und Sie die Trennung bereits mit bedenken, kann es schwer
fallen, eine Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden. Vielleicht ist Ihnen auch die Nähe fremd, die ein Kind sucht. Oder ein Kind ist sehr auf Distanz bedacht – und weist Ihre Zuwendung zurück.

In diesem Kurs wird der Frage nachgegangen, wie Paten und Pflegeeltern auf Zeit für sich eine Balance herstellen können, um einerseits Geborgenheit zu vermitteln und andererseits loszulassen.

nähere Informationen

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Artikel „Ganz plötzlich: aus drei mach vier“

Posted on Juli 31, 2009. Filed under: Baden-Württemberg, Bewerber, Fortbildung, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , , |

Wie Familie Bulling haben sich 154 weitere Familien für Rundum-die-Uhr-Pflegekinder entschieden

Die Patenschaft fürs siebte Kind müsste Bundespräsident Horst Köhler beinahe auch ihnen verleihen, zweimal sogar: Mit dem kleinen Marvin hat Familie Bulling das 14. Kleinkind bei sich aufgenommen. Eine Entscheidung fürs Leben sei es gewesen, Kindern, die aus ihren Ursprungsfamilien heraus genommen werden müssen, ein Nest zu bieten.

Aalen. Friedlich schläft er im Schatten eines Baumes, der kleine Marvin. Um ihn herum wuselt’s nur so: Gut 100 Erwachsene und Kinder haben sich zum Sommerfest für Pflegefamilien im Ostalbkreis bei der Kolpingshütte Albuch eingefunden. Marvins Pflegepapa Hans Bulling hat immer ein Auge auf ihn und bemerkt sofort, dass das neun Monate alte Baby langsam unruhig wird. Als er aufwacht, nimmt er den Kleinen aus dem Sportwagen, hält ihn liebevoll auf dem Arm und lässt ihn langsam zu sich kommen.

Inzwischen leben 228 Kinder auf der Ostalb in Pflegefamilien
Ein Kinderlachen ist für diesen Papa das Schönste auf der Welt und wiegt die manchmal unruhigen Nächte locker auf. Kurz nach der Geburt kam der Junge zu ihnen. Weil der Kontakt zu den leiblichen Eltern bleiben soll, fährt Hans Bulling seine Frau alle zwei Wochen ins Gefängnis. Bei der Kurzzeitpflege, bei der eine Rückführung geplant ist, ist dieser Kontakt besonders wichtig, erklärt Waldemar Wiedemann vom Pflegekinderdienst des Jugendamtes. Generell sollte die Herkunft eines Kindes nicht im Unklaren bleiben, dies könne später zu Identitätsproblemen führen.
Wie Familie Bulling haben 154 weitere Familien im Ostalbkreis Kinder in Kurzzeitpflege oder auf Dauer bei sich zuhause aufgenommen – Tendenz steigend. Damit hat die Vollzeitpflege in Familien zahlenmäßig die Heimerziehung eingeholt. 228 Kinder leben in Familien, 193 in den insgesamt drei Einrichtungen des Kreises. Damit jedes Kind ins passende „Nest“ kommt, werden Familien intensiv auf die Aufnahme eines fremden Zöglinges vorbereitet, sagt Wiedemann.

Nach einer Vorberatung und einer Eignungsprüfung sowie einem Bewerbungsseminar, wird die Familie in den Kreis der potenziellen Pflegefamilien aufgenommen. Von da an kann alles ganz schnell gehen: Ein Anruf kommt und noch am gleichen Abend flattert das kleine Bündel ins Haus. Hans Bulling erreichte schon manches Mal eine Mail im Geschäft mit Foto im Anhang: „Das ist unser neues Pflegekind.“
Alles Nötige, Windeln, ein Babybett und was ein Kleinkind sonst noch braucht, hat die routinierte Pflegemama stets parat. Durch Bekannte, die auch Bereitschaftspflege machen, sind Bullings auf die Idee gekommen, selbst Kinder aufzunehmen. Das war im Jahr 2000. Ihre eigenen Kinder waren damals vier und sechs Jahre alt. Selbst haben sie sich immer mehr als zwei Kinder gewünscht. Weil Claudia Bulling nicht wieder zurück in den Beruf wollte, erschien ein Pflegekind als sinnvolle Aufgabe.

Heute sind sie aus ihrem Familienleben nicht mehr wegzudenken; hinter ihrem Engagement stehen sie voll und ganz. Auch für ihre Kinder seien die Pflegekinder kein Problem. Vor allem die inzwischen 15 Jahre alte Tochter habe sehr von den vielen kleineren Geschwistern profitiert. „Sie hat schon einige Kinder gewickelt und in den Schlaf gesungen“, schmunzelt der Papa – Erfahrungen, die heute den meisten Kindern und Jugendlichen fehlen.

Für die Eltern ist es ein Gebot der Menschlichkeit, Kinder mit schwerem familiären Hintergrund in Liebe aufzunehmen: „Kinder sind unsere Zukunft“, ohne Unterscheidung. Weil sie wissen, dass immer Familien gebraucht werden, möchten sie gerne andere Familien animieren, den Schritt zu wagen. Nach der Vorbereitung werde die Pflegefamilie weiter intensiv vom Pflegekinderdienst betreut. Für Claudia Bulling stellt dies eine große Unterstützung dar. Auch der Austausch mit anderen Pflegefamilien sei hilfreich.

Im Ostalbkreis soll der Pflegedienst weiter ausgebaut werden. Nicht zuletzt aus Kostengründen, räumt Wiedemann ein: der Pflegeplatz in einer Familie ist ungleich günstiger als eine Heimunterbringung. Bei Kleinkindern spricht darüber hinaus die familiäre Atmosphäre ohne Schichtwechsel dafür; in Familien bleiben auch die Bezugspersonen gleich.

Wie schwer es ist, ein Kind aus seiner Familie zu nehmen, weiß Wiedemann nur zu gut. Seit zehn Jahren ist er im Ostalbkreis mit der Materie beschäftigt. Seine Kolleginnen Barbara Hurler, Christine Roßmann und Heike Fernolendt nennen ihn den „Urvater“ des Pflegekinderdienstes.
Jedes Jugendamt habe eine andere Philosophie, bei manchen werde die Rückführung sehr hoch gewichtet. Für Wiedemann ist klar, dass irgendwann ein Schlussstrich gezogen werden muss. Ein ewiges Hin und Her schade dem Kind, deshalb sollte die Phase der Ungewissheit so kurz wie möglich sein.

Familie Blaurock zum Beispiel hat bei ihrem ersten Pflegekind erfahren, wie belastend sich ständige Verpflanzung auswirkt. Als die vier Jahre alte Nadine in Kurzzeitpflege kam, hatte sie schon eine kleine Odysee hinter sich: Insgesamt drei Mal musste sie von ihrer suchtkranken Mutter weg und fand Unterschlupf bei verschiedenen Pflegefamilien an verschiedenen Ort Süddeutschlands; zwölf Mal änderte sich ihr Lebensbezug. Ihre vielen Verlusterfahrungen führten dazu, dass sie allen Menschen sehr misstrauisch begegnet. Ihr Leben ist geprägt von der Angst, alles wieder zu verlieren. Auf Anforderungen und Enttäuschungen reagiert sie oft mit Schreien, Kratzen und Toben. Zuletzt brachte sie die ratlose Oma in den Ostalbkreis, wo eine dauerhafte Lösung gefunden wurde.

Auch für Claudia Bulling ist es eine ganz wichtige Frage, wie es mit ihren Kurzzeit-Kindern weiter geht. Richtig glücklich werde sie, wenn sie ein Kind in Dauerpflege abgibt und fühlt, dort geht es ihm gut. Schön ist es für sie, wenn sie manche von ihnen auf dem Sommerfest trifft und sieht, wie sie sich entwickeln. Diese Sorge um das weitere Wohlergehen führte dazu, dass sie ein Kind in Dauerpflege haben: Der 5-jährige Paul, bei dem vor fünf Jahren die Übergabe einfach nicht klappte. So leicht werden aus zwei Kindern drei oder vier.

Der Pflegekinderdienst ist erreichbar unter (07361) 503-568 oder unter (07171) 32-537.

Quelle: Artikel von Birgit Markert in Schwäbische Post vom 31.07.09

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Jugendamt Ostvorpommern: „Zuhause auf Zeit“ bietet Ruhe und Hilfe

Posted on Juli 20, 2009. Filed under: Bewerber, Jugendhilfe, Kinderschutz, Meckl.-Vorpommern, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , , , , |

Ostvorpommern. „Es ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, Pflegekinder aufzunehmen und zu betreuen,“ macht Irene Paul, die Leiterin des Jugendamtes Ostvorpommern klar, dass es um mehr als nur ein „Dach über dem Kopf“ geht, wenn Kinder zu Pflegeeltern kommen. Die Gründe für einen solchen Schritt, der vorübergehend, tageweise oder dauerhaft sein kann, sind sehr unterschiedlich. „Nicht in jedem Fall sind es Kinder, die es schlecht in ihren Familien haben.“ Aktiv werde das Jugendamt zum Beispiel auch, wenn ein allein erziehender Elternteil ins Krankenhaus muss und während dieser Zeit Hilfe zur Betreuung seiner Kinder braucht, weil sonst niemand da ist, der einspringen könnte.

Allerdings seien solche Fälle die Ausnahme, weiß die Jugendamtsleiterin. Immerhin hat es über die Kinderschutz-Hotline im Jahr 2008 zwölf Meldungen gegeben, bei denen eine Kindeswohlgefährdung angezeigt wurde. Betroffen waren dabei 17 Kinder. „Nach eingehender Prüfung stellten sich zwei Fälle als ,echte‘ heraus, bei denen acht Kinder involviert waren.“ Insgesamt sei ein Anstieg der „Notruf-Zahlen“ zu verzeichnen. Allein in diesem Jahr seien bisher bereits 16 Meldungen eingegangen.

Im Durchschnitt gibt es in Ostvorpommern jährlich 80 bis 100 Inobhutnahmen. Die Gründe sind vielfältig – sie reichen von Misshandlung, Vernachlässigung über Suchtprobleme der Eltern oder den Tod eines Elternteils bis zum Aufgreifen von „herum stromernden“ Kindern. Viele seien dadurch traumatisiert oder hätten Beziehungsstörungen. Auch darum sei es wichtig, dass nach der Inobhutnahme sehr genau geprüft werde, wie mit den Kindern weiter umgegangen wird. „Jeder einzelne Fall ist anders – wir orientieren zwar darauf, dass nach spätestens zehn Tagen entschieden sein sollte, was mit den Kindern geschieht, wohin sie kommen, doch ein Dogma ist es nicht“, so Paul weiter. Nicht wenige der Betroffenen könnten nach einer kurzfristigen Maßnahme durchaus wieder in ihre Familie zurückkehren oder bei Verwandten untergebracht werden – andere brauchen für längere Zeit Pflegeeltern.

Und diese sollten liebevoll sowie konsequent erziehen und fördern können. „Außerdem sollten sie zur Zusammenarbeit mit den leiblichen Eltern der Kinder bereit sein“, teilte Thomas Gleißner vom Caritasverband Berlin mit, der in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Pflegeeltern betreut. Denn neben der finanziellen Unterstützung, die je nach Alter gestaffelt ist, brauchen die „Eltern auf Zeit“ fachkundige Beratung, Schulungen sowie Hilfe und Ansprechpartner, die ihnen jederzeit zur Seite stehen. „Wir sind sehr daran interessiert, dass sich Bürger melden, die diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen möchten. Denn viele der betroffenen Kinder brauchen einen Ort, wo sie zur Ruhe kommen, familiäre Wärme und Zuwendung finden – ein gutes Zuhause eben.“

Quelle: Artikel von Veronika Müller im Usedom Kurier vom 20.07.09

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Stadt Osnabrück: Kinder suchen neue Familien

Posted on Juli 13, 2009. Filed under: Bewerber, Jugendhilfe, Niedersachsen, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , , |

Osnabrück. Geborgenheit und Sicherheit in der Familie bilden die nötige Basis für eine gesunde Entwicklung. Manche Kinder erleben jedoch tagtäglich Bedrohung, Vernachlässigung, Misshandlung. Die Anzahl traumatisierter Kinder steigt. Und damit die Nachfrage nach Pflegeeltern.

Mit neuen Plakaten, Flyern, Kugelschreibern und Luftballons wirbt der Fachdienst Familie in Arztpraxen und öffentlichen Gebäuden für die Aufnahme von Pflegekindern. Damit sie wohl behütet in einer Familie Zuwendung und Halt finden.

„Die Situation ist für Eltern schwieriger geworden.“ Sie geraten schneller in eine Notlage, geprägt von Überforderung, oft auch von psychischen Problemen oder Suchtverhalten, erläutert Heribert Konermann vom Adoptions- und Pflegekinderdienst der Stadt Osnabrück. Medienberichte über Verwahrlosung und Missbrauch haben zudem die Wahrnehmung sensibilisiert. Auch die gesetzliche Erweiterung des „Wächteramts“ der Jugendhilfe führe zu vermehrten Anfragen des sozialen Dienstes nach Fremdplatzierungen.

„Die Zahl unserer Vermittlungen bleibt aber mit 35 bis 40 Kindern pro Jahr konstant. Wir brauchen dennoch mehr Pflegeeltern“, sagt Konermann. „Dann könnten wir die Zuordnung noch besser an die individuellen Bedürfnisse der Kinder anpassen“, fügt Kollegin Carola Weber hinzu. Eine Heimeinweisung solle möglichst vermieden werden, erläutert Sozialdezernentin Rita Maria Rzyski das Konzept: „So gut ein Heim auch sein mag, es kann nicht das Gleiche bieten wie eine Familie, die vielleicht auch noch eigene Kinder hat.“ Aber: „Die Chemie muss stimmen.“

In einer Krisensituation wird ein gefährdetes Kind zunächst für einige Monate der Bereitschaftspflege übergegeben. Dort werden Gesundheitszustand und Therapiebedarf der oft stark traumatisierten und beeinträchtigten Kinder abgeklärt. Danach beginnt der Anbahnungsprozess mit einer vom Profil her passenden Vollzeitpflege-Familie. Die Verbindung zur Herkunftsfamilie soll möglichst erhalten bleiben, beschreibt Konermann den Ablauf: „75 Prozent der Kinder haben regelmäßig Kontakt zu ihren leiblichen Eltern.“

Mit Respekt äußern sich die Experten über die Leistungen der Pflegefamilien: „Sie müssen viel aushalten. Auffangen, aber auch loslassen können.“ Besondere Flexibilität erfordere die Bereitschaftspflege: Sie muss auf Abruf bereitstehen, hat wenig Informationen über das Kind, dazu häufige Besuchskontakte in der eigenen Wohnung. Alle Pflegeeltern werden intensiv auf die Aufgabe vorbereitet und fortlaufend betreut, versichern Konermann und Weber. Bei positivem Verlauf stimmten die leiblichen Eltern manchmal später sogar einer Adoption zu. Insgesamt habe sich aber die Bereitschaft, ein Kind abzugeben, stark verringert. Auch für die Pflege gehe dadurch wertvolle Entwicklungszeit verloren.

Als Pflegeeltern sind alle Altersgruppen gefragt: Für die Vollzeitpflege jüngere, für Kurzzeit- und Bereitschaftspflege auch 50- bis 65-Jährige mit Erziehungserfahrung und abgeschlossenem eigenen Kinderwunsch, wodurch die Trennungen besser verkraftet werden. Die sozialpädagogische Pflege besonderer Problemfälle bleibt vorrangig Bewerbern mit pädagogischer Ausbildung vorbehalten.

Quelle: Artikel von gil in Neue Osnabrücker Zeitung vom 08.07.2009

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Artikel: Pflegefamilien – Eltern für ein Jahr

Posted on Oktober 9, 2008. Filed under: Erziehungsstellen, Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , |

Die Zahl der Kinder, die aus ihren Familien genommen werden, steigt seit Jahren.

Autorin Ann-Kathrin Eckardt schildert in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 07.10.08 die  Erfahrungen einer Bereitschaftspflegefamilie.

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Pflegereform ermöglicht Kurzzeitpflege für behinderte Kinder

Posted on August 18, 2008. Filed under: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Finanzielles, Gesundheit, Kinder-/Jugendinfos, Meckl.-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Thüringen | Schlagwörter: , , |

Folgende Pressemitteilung des Bundesministerium für Gesundheit vom 28. Juli 2008 gilt auch für behinderte Kinder, die in Pflegefamilien leben:

Die üblichen Pflegeheime und Kurzzeitpflegeeinrichtungen sind für die Pflege und Betreuung von behinderten Kindern in der Regel leider nicht geeignet. Deshalb konnte der Anspruch auf Kurzzeitpflege bisher von pflegebedürftigen behinderten Kindern kaum genutzt werden.

Mit der Pflegereform wurde zum 1. Juli 2008, im Interesse pflegebedürftiger behinderter Kinder und ihrer Familien, ein neuer Anspruch auf Kurzzeitpflege eingeführt. Pflegebedürftige behinderte Kinder unter 18 Jahren können jetzt die Kurzzeitpflege auch in von den Pflegekassen nicht zugelassenen, aber dennoch geeigneten Einrichtungen nutzen. Beispielsweise in Einrichtungen der Hilfe für behinderte Menschen.

Familien hatten bisher zur Entlastung im häuslichen Bereich den Anspruch auf Verhinderungspflege. Jetzt besteht zusätzlich der Anspruch auf Kurzzeitpflege. Den pflegebedürftigen behinderten Kindern und ihren Familien wird damit eine neue Finanzierungsmöglichkeit eröffnet, damit sie z. B. Betreuungsplätze, die von Behindertenwohnheimen in den Ferien angeboten werden, nutzen können. Die Pflegeversicherung übernimmt zur Finanzierung der Kurzzeitpflege in geeigneten Einrichtungen von bis zu vier Wochen 1.470 Euro jährlich. Darüber hinaus kann für pflegebedürftige Kinder weiterhin der Anspruch auf Verhinderungspflege in Höhe von bis zu 1.470 Euro jährlich genutzt werden.

In diesem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen, dass im Rahmen der Arbeiten für einen möglichen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff ein neues Begutachtungsinstrument zur Feststellung von Pflegebedürftigkeit nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern in 8 Modellregionen (Baden-Württemberg, Berlin, Nordrhein, Sachsen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Thüringen) durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung praktisch erprobt wird.

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