Baden-Würtemberg: Nahezu 17 000 Hilfen zur Erziehung außerhalb des Elternhauses

Posted on Dezember 9, 2011. Filed under: Baden-Württemberg, Forschung, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , , |

Im Jahr 2010 haben nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 16 985 junge Menschen unter 27 Jahren erzieherische Hilfen in Unterbringungsformen außerhalb des Elternhauses in Anspruch genommen (beendete und am Jahresende andauernde Hilfen). Wenn durch familiäre Konflikte die räumliche Trennung von Eltern und Kindern in schwierigen Entwicklungsphasen notwendig wird, sich Entwicklungs- oder Beziehungsprobleme nicht durch ambulante oder teilstationäre Hilfeformen bewältigen lassen, dann bietet die Kinder- und Jugendhilfe stationäre, familienersetzende Hilfen an.

7 746 Kinder, Jugendliche und junge Volljährige befanden sich im Jahr 2010 in einer Vollzeitpflegestelle. 78 Prozent wurden von einer fremden Familie betreut, 22 Prozent von Großeltern oder sonstigen Verwandten. Knapp die Hälfte lebte zuvor bei einem allein erziehenden Elternteil. 70 Prozent aller Herkunftsfamilien erhielten Transferleistungen wie Arbeitslosengeld II, bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung oder Sozialhilfe (SGB XII).

In Heimerziehung oder in einer anderen betreuten Wohnform lebten 7 845 junge Menschen, 57 Prozent Jungen und junge Männer. 60 Prozent waren 12 bis 17 Jahre alt. 69 Prozent wohnten in einer Mehrgruppen-, 26 Prozent in einer Eingruppeneinrichtung, nur 5 Prozent in einer eigenen Wohnung.

766 jungen Menschen in besonderen Problemlagen, die durch vorgenannte Hilfeangebote nicht erreicht werden konnten, wurde durch eine intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung (ab 10 Jahren) geholfen. 70 Prozent waren unter 18 Jahre alt, 61 Prozent Jungen und junge Männer.

In vorrangig stationärer Form wurden 601 flexible Hilfen (sonstige erzieherische Hilfen, z.B. Kurzzeitpflege) durchgeführt.

Die Gründe, weshalb eine stationäre Hilfe begonnen wird, sind vielschichtig, der Schwerpunkt je nach Hilfeart etwas unterschiedlich: Eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern oder des Sorgeberechtigten, Auffälligkeiten im sozialen Verhalten des jungen Menschen, Gefährdung des Kindeswohls, unzureichende Förderung, Betreuung oder Versorgung des jungen Menschen in der Familie sowie Belastungen des jungen Menschen durch familiäre Konflikte waren die Hauptgründe.

Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg vom 08.12.2011

Nahezu 17 000 Hilfen zur Erziehung außerhalb des Elternhauses

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Kleine Kinder in der stationären Erziehungshilfe – Dokumentation und neue Fachtagung der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.

Posted on Dezember 3, 2011. Filed under: Erziehungsstellen, Fachkräfte, Fortbildung, Jugendhilfe, Netzwerke, Nordrhein-Westfalen, Pflegefamilie, Publikationen, Veranstaltungen | Schlagwörter: |

Immer mehr Kinder unter sechs Jahren müssen aufgrund von akuten Krisen in der Familie in Heimen und Pflegefamilien untergebracht werden. Deren Zahl stieg von 2005 bis 2009 um fast 70 Prozent. Mit diesem Thema beschäftigte sich der Fachtag am 06.10.2011 der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V., deren Präsentationen nun online zur Verfügung gestellt wurden.

Im Frühjahr 2012 werden die Ergebnisse in ausführlicher Form in der EREV Schriftenreihe veröffentlicht.

Weiterhin wird vom 17.-18.04.2012 in Münster eine weitere Fachtagung mit dem Titel „U 6 – kleine Kinder in der stationären Erziehungshilfe – Die Bedeutung der Bindungskonzepte für den pädagogischen Alltag“ angeboten. Sie richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in einer Wohngruppe kleine Kindern betreuen bzw. an einem zukünftigen Konzept für diese Altersgruppe arbeiten. Das Ziel der Fortbildung ist ein sicherer Umgang mit kleinen Kindern im stationären Setting und Klärung von praxisrelevanten Fragen, z. B. zum Umgang mit Geschwisterreihen, der Arbeit mit den Eltern und der eigenen Psychohygiene.

Anmeldung:
Ev. Fachverband für Erzieherische Hilfen RWL, Frau Parchow, Telefon: 0251 / 2709-0

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Landesjugendamt Rheinland-Pfalz: „Zwischen Heim und Psychiatrie“

Posted on November 16, 2011. Filed under: Fachkräfte, Fortbildung, Gesundheit, Jugendhilfe, Netzwerke, Rheinland-Pfalz, Veranstaltungen | Schlagwörter: , , |

Aktuelle Ergebnisse der Forschung zur psychischen Gesundheit von Heimkindern sowie die Auseinandersetzung mit dem Thema Inklusion unterstreichen die Bedeutung einer guten und kompetenten Kooperation der Systeme Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP).

Das Landesjugendamt Rheinland-Pfalz hat sich diesem in zwei interdisziplinären Fallseminaren gewidmet, in denen eine Runde von ca. 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den Arbeitsbereichen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe in den Jahren 2007 und 2008 im Rahmen von zwei Treffen zentrale Aspekte guter Kooperationsbeziehungen diskutiert hat. Ein Ergebnis dieser Fallseminare war der Wunsch an das Landesjugendamt, eine landesweite Fachtagung zur Kooperation von Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe zu veranstalten.

Diese Tagung fand am 2. November 2011 unter dem Titel „Aufwachsen zwischen Heim und Psychiatrie“ als Kooperationsveranstaltung von Referat 35 „Schutz von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen“ des Landesjugendamtes und des Sozialpädagogischen Fortbildungszentrums mit Unterstützung des Pfalzinstituts Klingenmünster im Tagungszentrum Erbacher Hof in Mainz statt.

Teilgenommen haben 130 Fachkräfte aus der Jugendhilfe, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und niedergelassene Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten aus ganz Rheinland-Pfalz.

In seinem Grußwort ging Herr Klaus Peter Lohest, Abteilungsleiter im Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, auf zentrale Aspekte der Kooperationsbeziehung beider Systeme ein. Den beiden Referenten, Herrn Prof. Dr. Dipl.-Psych. Michael Huss (Universitätsmedizin Mainz) und seinem Kollegen, Herrn Prof. Dr. Christian von Wolffersdorff (Universität Leipzig em.), gelang es in ihren Vorträgen, einen Blick auf den aktuellen Stand der Diskussion in Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie zu werfen und die neue und alte Frage nach der Kooperation zwischen beiden Systemen aus der Sicht ihrer jeweiligen Profession zu stellen, ohne dabei jedoch die Perspektive der jeweils anderen zu vernachlässigen. Prof. Huss brachte dies mit seinem Statement „Interdisziplinarität fängt in den Köpfen an und spiegelt sich in den Institutionen“ auf den Punkt.

Am Nachmittag gab es für die Teilnehmenden Gelegenheit, in 6 interdisziplinär besetzten Workshops erfolgreiche regionale Kooperationsmodelle von Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rheinland-Pfalz kennen zu lernen und deren Ansätze und Erfahrungen kritisch zu diskutieren.

Im Abschlussgespräch diskutierte Frau Birgit Zeller, Leiterin des Landesjugendamtes, anhand der 6 Ks guter Kooperation (Kennenlernen, Kommunikation, Konfliktfähigkeit, Kontinuität, Kommunalität, Koordination) in anregender Weise die in den Workshops erarbeiteten Inhalte, wobei auch noch ein siebtes K, die Kreativität angeregt wurde. Insgesamt zeigte sich trotz hier und dort vorhandener Potentiale zur Optimierung, dass die Kooperation von Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie in vielen Regionen von Rheinland-Pfalz auf hohem Niveau stattfindet.

Quelle: Aktuelle Meldung des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz vom 14.11.2011

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Studie zeigt deutlichen Rückgang bei Fällen sexueller Gewalt

Posted on Oktober 27, 2011. Filed under: Forschung, Jugendhilfe, Kinderschutz, Netzwerke, Politik, Publikationen | Schlagwörter: , |

Um Kinder und Jugendliche besser vor sexualisierter Gewalt zu schützen, bedarf es aktueller, wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse zum Thema Missbrauch. Dies ist eine wichtige Erkenntnis, zu der der Runde Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen sowie im familiären Bereich“ der Bundesregierung gelangt ist. Die bisher einzige deutsche repräsentative Befragung zu diesem Thema stammt jedoch aus dem Jahre 1992. Aus diesem Grund fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit letztem Herbst eine Aktualisierung und vor allem Erweiterung der Studie. Befragt wurden rund 11.500 Personen im Alter von 16 bis 40 Jahren. 1992 waren es 3.300 Teilnehmer. Die aktuelle Befragung schließt auch die größten Migrantengruppen mit ein.

„Die Erkenntnisse und Daten werden uns dabei helfen zu beurteilen, welche Strukturen den sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen begünstigen und wie wir Kinder besser schützen können“, betonte Bundesbildungsministerin Annette Schavan am 18. Oktober in Berlin. Hier stellte sie zusammen mit Christian Pfeiffer, Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN), erste Ergebnisse der Dunkelfeldstudie vor, die Ende 2013 komplett abgeschlossen sein wird. Das KFN realisierte die Befragung – wie schon die Untersuchung von 1992.

„Im Vergleich zu der Situation vor fast 20 Jahren ist ein deutlicher Rückgang bei Fällen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen“, betonte Schavan. Der Rückgang betreffe vor allem den sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie. Zur Erklärung verweist Christian Pfeiffer unter anderem darauf, dass die Anzeigebereitschaft der Opfer deutlich gestiegen sei. „Während in den 80er Jahren im Durchschnitt nur etwa jeder zwölfte Täter damit rechnen musste, dass er zur Verantwortung gezogen wird, trifft es heute jeden dritten.“ Ministerin Schavan: „Die öffentliche Debatte über dieses Thema, auch im Rahmen des Runden Tisches der Bundesregierung, wird Betroffene weiter darin bestärken, solche Taten anzuzeigen.“

„Wir schaffen eine größere Forschungslandschaft in diesem Bereich, deren Ergebnisse in die Praxis einfließen werden. Das trägt zu einer weiteren Enttabuisierung des Themas in allen gesellschaftlichen Bereichen bei. So machen wir wichtige Schritte auf dem Weg zu einer Kultur des Hinsehens“, sagte Schavan. Das BMBF hat 30 Millionen Euro für die Forschung zu Missbrauch und sexualisierter Gewalt zur Verfügung gestellt. In einem Forschungsnetz sollen die besten Wissenschaftler aus der medizinischen, psychologischen und sozialwissenschaftlichen Forschung zusammenarbeiten. „Ziel ist die Entwicklung von Maßnahmen für eine bessere Prävention von Gewalt an Kindern und für eine wirksame Therapie von Betroffenen“, bekräftigte die Ministerin.
Die Einrichtung von Juniorprofessuren und Forschungsprojekten soll das Themenfeld in der Wissenschaft etablieren. Nur wenn es gelingt, das Thema in den Hochschulen zu verankern, kann mit einer nachhaltigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung gerechnet werden.
Ausschreibungen in der Gesundheits- und Bildungsforschung wurden bereits bekannt gegeben. Viele Skizzen, Ideen und Anträge haben das Bundesministerium daraufhin erreicht. Diese wurden von Experten begutachtet und werden in großem Umfang gefördert. So wird zum Beispiel die Erforschung von Therapiemöglichkeiten zur Stabilisierung der psychischen Gesundheit von Betroffenen von sexueller Gewalt finanziell vom BMBF unterstützt. Zudem entwickelt das BMBF Empfehlungen für die Aus- und Fortbildung zum Umgang mit Missbrauchsfällen.

Weitere Informationen

Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 18.10.2011

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2010: Hilfen zur Erziehung überwiegend für Kinder

Posted on September 23, 2011. Filed under: Forschung, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , , , , |

Im Jahr 2010 haben rund 367 000 Kinder bis 13 Jahre in Deutschland eine erzieherische Hilfe durch das Jugendamt oder in einer Erziehungsberatungsstelle neu begonnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkindertags am 20. September 2011 weiter mitteilt, entspricht dies einem Anteil von knapp 71 % an allen Hilfen zur Erziehung. Insgesamt begannen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im vergangenen Jahr rund 519 000 erzieherische Unterstützungen.

Den größten Anteil unter allen neu gewährten erzieherischen Hilfen hatte mit gut 66 % die Erziehungsberatung – insgesamt 314 000 junge Menschen nahmen sie im Jahr 2010 neu in Anspruch. Dabei wurden knapp drei Viertel (74 %) dieser Beratungen von Kindern begonnen (rund 231 000 Fälle). 61 000 Erziehungsberatungen (19 %) gewährten die Beratungsstellen Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren. Junge Erwachsene unter 27 Jahren nahmen rund 22 000 beziehungsweise 7 % der Beratungen neu in Anspruch.

An der familienergänzenden Hilfe in Form einer Tagesgruppenerziehung waren Kinder anteilsmäßig am häufigsten beteiligt. Von insgesamt knapp 9 000 erzieherischen Unterstützungen, die ausschließlich an Minderjährige gerichtet sind, begannen gut 8 000 Kinder (93 %) die Förderung in einer Tagesgruppe. Jugendlichen wurde diese Hilfe 600-mal neu gewährt. Ziel der Erziehung in einer Tagesgruppe ist im Wesentlichen die Förderung der schulischen Entwicklung sowie des sozial-emotionalen Verhaltens.

Auch familienorientierte Hilfen, wie zum Beispiel die sozialpädagogische Familienhilfe, begannen Kinder weit häufiger als Jugendliche: Insgesamt nahmen knapp 98 000 junge Menschen – zusammen mit ihren Eltern – eine familienorientierte Hilfe neu in Anspruch. Davon waren rund 80 000 bis 13 Jahre alt (82 %).

Ähnlich hoch war der Anteil von Kindern, denen eine Vollzeitpflege in einer anderen Familie neu gewährt wurde. An über 12 000 von den insgesamt gut 15 000 Vollzeitpflegen waren Kinder beteiligt (81 %). Darunter hatten knapp 5 000 Kinder das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet.

Quelle: Pressemitteilung Nr.341 des Statistischen Bundesamtes vom 19.09.2011

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Fachtagung „Geschwister in der stationären Erziehungshilfe“ am 11./12.10. in Koblenz

Posted on August 13, 2011. Filed under: Fachkräfte, Forschung, Jugendhilfe, Netzwerke, Pflegefamilie, Rheinland-Pfalz, Veranstaltungen | Schlagwörter: , , |

Der SOS-Kinderdorf e.V. und die Universität Koblenz-Landau laden Fachkräfte von öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe sowie Interessierte aus Hochschulen, Fachverbänden und Familiengerichten vom 11. bis 12.10. nach Koblenz ein zur Fachtagung „Geschwister in der stationären Erziehungshilfe“.

Geschwisterbeziehungen sind im Leben von jungen und erwachsenen Menschen von großer Bedeutung. In der Kinder- und Jugendhilfe ist das Thema allerdings fachlich bisher kaum systematisch im Blick. Sowohl bei der Vorbereitung einer Fremdunterbringung als auch im Verlauf der Betreuung von Geschwisterkindern tritt regelmäßig die Frage auf, welche Bedeutung die Kinder füreinander haben, und welche Rolle der Geschwisterverband für das einzelne Kind spielt: belastet oder unterstützt er es mehr dabei, mit der neuen Lebenssituation zurechtzukommen?

Mit dem Ziel, zu einem tieferen Verstehen von Beziehungsdynamiken zwischen Geschwistern in Settings der stationären Erziehungshilfe beizutragen und Entscheidungen bei der Unterbringung zu unterstützen, hat der SOS-Kinderdorf e.V. mehrere Expertisen und zwei empirische Projekte initiiert.

Auf dieser Fachtagung werden die Ergebnisse aus den beiden Erhebungsprojekten präsentiert. Prof. Dr. Klaus Wolf wird über die Erfahrungen berichten, die Geschwisterkinder in verschiedenen Konstellationen in der Fremdunterbringung gemacht haben. Prof. Dr. Christian Schrapper wird Erkenntnisse zu der Frage vorstellen, welche methodischen Grundlagen zur Beurteilung der Bedeutung von Geschwisterbeziehungen herangezogen werden

In anschließenden Arbeitsgruppen sollen die Befunde mit den Erfahrungen der pädagogischen Praxis verbunden werden. In den Foren des zweiten Tages wird der Anschluss der Projektergebnisse hergestellt zu aktuellen Arbeitsansätzen der Kinder- und Jugendhilfe.

Prof. Dr. Heiner Keupp, Vorsitzender der Kommission des 13. Kinder- und Jugendberichts, wird in seinem Schlussvortrag die Geschwisterthematik im Kontext der Anforderungen diskutieren, denen sich junge Menschen auf ihrem Weg in ihre Zukunft heute zu stellen haben.

nähere Informationen

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In Thüringen wurden im Jahr 2010 mehr als 21 000 Hilfen zur Erziehung geleistet, 23 329 junge Menschen waren betroffen

Posted on August 10, 2011. Filed under: Forschung, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Thüringen | Schlagwörter: , , , , , |

Im Jahr 2010 wurden in Thüringen von den öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe 21 046 Hilfen zur Erziehung und 729 Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen geleistet. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik wurden von den insgesamt 21 775 Hilfen 11 964 Hilfen (54,9 Prozent) im Laufe des Jahres beendet und 9 811 (45,1 Prozent) dauerten am 31. Dezember 2010 noch an. Im Jahr 2009 wurden von den insgesamt gewährten 21 545 Hilfen 12 253 bzw. 56,9 Prozent im Laufe des Jahres beendet und 9 292 Hilfen bzw. 43,1 Prozent über das Jahresende hinaus geleistet.

Mit fast zwei Drittel (13 377 Hilfen bzw. 61,4 Prozent) bildeten im Jahr 2010 Erziehungsberatungen den Schwerpunkt bei den Hilfen zur Erziehung. An zweiter Stelle stand mit 2 161 Fällen die Hilfeart Heimerziehung/sonstige betreute Wohnform mit einem Anteil von 9,9 Prozent und 7,1 Prozent bzw. 1 542 Hilfen entfielen auf die Vollzeitpflege. In weiteren 1 392 Fällen bzw. 6,4 Prozent erfolgte die Hilfe zur Erziehung in Form von sozialpädagogischer Familienhilfe.

Von den 21 046 erzieherischen Hilfen waren 9 436 junge Menschen (44,8 Prozent) von allein erziehenden Elternteilen betroffen. Fast die Hälfte der Familien mit diesen Hilfen (45,8 Prozent) bezog Transferleistungen.

Viele der erzieherischen Hilfen beziehen sich ausschließlich auf den jungen Menschen, andere wiederum sind familienorientiert. Insgesamt lebten 23 329 junge Menschen in Familien, die Hilfe zur Erziehung in Anspruch nahmen.

Mehr als ein Viertel von ihnen (6 077 Kinder bzw. 26,0 Prozent) waren noch keine 6 Jahre alt. Weitere 8 709 Kinder bzw. 37,3 Prozent waren im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, 6 799 Kinder und Jugendliche bzw. 29,1 Prozent waren im Alter zwischen 12 und 18 Jahren und 1 744 bzw. 7,5 Prozent waren junge Volljährige, die das 18. Lebensjahr bereits vollendet hatten.

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik vom 04.08.2011

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Fachtag „Die Bedeutung der Bindungstheorie in der Praxis der stationären und teilstationären Jugendhilfe“ am 06.10. in Augsburg

Posted on August 9, 2011. Filed under: Bayern, Fachkräfte, Fortbildung, Jugendhilfe, Netzwerke, Veranstaltungen | Schlagwörter: , |

Zum Thema: „Die Bedeutung der Bindungstheorie in der Praxis der stationären und teilstationären Jugendhilfe“  findet am 06.10. in Augsburg ein Fachtag mit dem Bindungsforscher OA PD Dr. med. Karl Heinz Brisch von der Ludwig-Maximilians-Universität München statt. Veranstalter ist der VPK Landesverband Bayern e.V.

Veranstaltungsflyer mit Anmeldung

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Abschlussveranstaltung zum Projekt „Kleine Kinder in stationären Hilfen“ am 06.10. in Münster

Posted on August 8, 2011. Filed under: Fachkräfte, Fortbildung, Jugendhilfe, Kinderschutz, Nordrhein-Westfalen, Veranstaltungen | Schlagwörter: |

Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfe sind aktuell mit einer zunehmenden Anzahl von kleinen Kindern in stationären Hilfen konfrontiert, die aufgrund von akuten Krisen untergebracht werden müssen. Diese Kinder werden bevorzugt in Pflegefamilien, aber auch in Gruppensettings betreut. Vergleichsweise lange Unterbringungen mit häufig unklarer Verbleibsperspektive prägen die Hilfeverläufe.

Vor diesem Hintergrund startete die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe in Kooperation mit der Fachhochschule Münster im August 2010 ein Praxisentwicklungsprojekt. Ziel des Projekts war es, zum einen die zentralen Herausforderungen beim Umgang mit jüngeren Kindern in stationären Hilfen zu systematisieren. Zum anderen sollen die Ergebnisse dazu beitragen, Konzeptbausteine und Verfahrenstandards für die Arbeit mit Kindern unter sechs Jahren zu entwickeln sowie das Management von Übergängen in andere Settings zu verbessern.

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung werden die Ergebnisse des Projekts präsentiert und hierbei sowohl die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen der wissenschaftlichen Begleitung als auch die Eindrücke der beteiligten Einrichtungen vorgestellt. Bei der Auswahl der Arbeitsgruppen wurden Themenbereiche gewählt, die sich im Verlauf des Projekts als besonders bedeutsam herausgestellt haben.

Die Tagung findet am 06. Oktober 2011 statt. Tagungsort ist die Geschäftsstelle Münster der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, Friesenring 32-34, 48147 Münster.

Anmeldeschluss ist der 07. 09.2011.

Programmflyer mit Anmeldeformular

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„Traumatisierte Mädchen und Jungen – Hilfe und Stabilisierung durch die Jugendhilfe“ am 19./20.09. in Leipzig

Posted on Juli 22, 2011. Filed under: Erziehungsstellen, Fachkräfte, Fortbildung, Jugendhilfe, Kinderschutz, Netzwerke, Pflegefamilie, Sachsen, Veranstaltungen | Schlagwörter: , |

Zum Fachkongress 2011 „Traumatisierte Mädchen und Jungen – Hilfe und Stabilisierung durch die Jugendhilfe“ bitten Die Kinderschutz-Zentren am 19./20.09. nach Leipzig.

Der Kongress richtet sich an Pädagog(inn)en, Sozialarbeiter(innen) und Psycholog(inn)en aus den verschiedenen Einrichtungen der Jugendhilfe, an Kinder und Jugendpsychotherapeut(inn)en und an Erzieher(innen), die mit traumatisierten Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern arbeiten.

Mitarbeiter(innen) der Jugendhilfe begegnen in ihrer Arbeit täglich traumatisierten Kindern und Jugendlichen und fühlen sich – wie auch die Eltern – oft unsicher im Umgang mit den Betroffenen.

Traumatisierte Kinder und Jugendliche zeigen besondere Verhaltensweisen, die im familiären Alltag und im Rahmen von ambulanten und stationären Hilfen immer wieder zu Überforderung und daraus resultierend zu unangemessenen Reaktionsketten und Hilfeabbrüchen führen. So gelten sie z.B. häufig als nicht tragbar für eine Einrichtung und werden in die nächste (therapeutische) Maßnahme weitergeleitet. Dabei brauchen gerade diese Kinder auf Seiten der professionellen Helfer(innen) und ihres Bezugssystems Sicherheit und ein Gefühl der Zuverlässigkeit von Beziehungen.

Der Fachkongress will für die besondere Problematik von traumatisierten Kindern und Jugendlichen sensibilisieren und Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung aufzeigen. Unter anderem werden folgende Fragen thematisiert:

  • Was müssen Eltern und Pädagog(inn)en wissen, um die Verhaltensweisen von traumatisierten Kindern und Jugendlichen im Alltag besser zu verstehen?
  • Welche Auswirkungen haben traumatische Erlebnisse auf die Entwicklung und das Verhalten von betroffenen Kindern und Jugendlichen?
  • Was bedeuten diese Erkenntnisse für das pädagogische Handeln? Wie kann der Alltag der Kinder sicher und vorhersehbar gestaltet werden?

Zentrale Fragestellungen des Kongresses sind:

  • Wie können traumatisierte Kinder und ihr Bezugssystem im Kontext Pflegefamilie unterstützt und begleitet werden?
  • Wie können Eltern, Pädagog(inn)en und Therapeut(inn)en mit den eigenen Belastungen im Kontakt mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen umgehen?

nähere Informationen

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Familienausschuss beschließt Antrag auf Entschädigung misshandelter Heimkinder

Posted on Juli 11, 2011. Filed under: Jugendhilfe, Politik, Publikationen, Verschiedenes | Schlagwörter: , , |

Berlin: (hib/AW) Kinder und Jugendliche, die während einer kommunalen oder kirchlichen Heimerziehung zwischen 1949 und 1975 zu Opfern von Unrecht und Misshandlungen geworden sind, sollen entschädigt werden. Der Familienausschuss beschloss den entsprechenden überfraktionellen Antrag der CDU/CSU, SPD, FDP und von Bündnis 90/Die Grünen (17/6143) in seiner Sitzung am Mittwoch mit den Stimmen der antragstellenden Fraktionen gegen die Stimmen der Fraktion Die Linke. Der Antrag der Linksfraktion (17/6093) wurde mit den Stimmen der anderen Fraktionen abgelehnt. Der Bundestag wird in seiner Sitzung am Donnerstag abschließend über beide Anträge beraten und gemäß der Beschlussempfehlung voraussichtlich den fraktionsübergreifenden Antrag annehmen.

Nach dem Willen von Union, Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen soll die Bundesregierung in Abstimmung mit den Bundesländern und den Kirchen zeitnah Regelungen zur Entschädigung gemäß der Empfehlungen des Runden Tischs ”Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“ ausarbeiten und dem Bundestag vorlegen. Neben der Entschädigung, die nicht auf Renten und andere Sozialleistungen angerechnet werden soll, fordern die vier Fraktionen eine bessere Prävention vor weiteren Misshandlungen und die Einrichtung regionaler Anlauf- und Beratungsstellen.
Die Entschädigung westdeutscher Heimkinder soll über einen bundesweiten Fonds in Höhe von 120 Millionen Euro finanziert werden. Der Bund, die alten Länder und die Kirchen sollen dafür jeweils 40 Millionen Euro bereitstellen. Die Entschädigung von misshandelten Kindern und Jugendlichen aus Heimen der DDR soll nach dem gleichen Modell und nach den gleichen Maßstäben erfolgen.

Die antragstellenden Fraktionen wiesen in der Sitzung des Familienausschusses darauf hin, dass sich ihr Antrag eng an den Empfehlungen des Rundes Tischs zur Heimerziehung orientiere. Dieser habe sich zwar nur mit Misshandlungen und Unrecht in westdeutschen Heimen befasst, allerdings sei es auch in DDR-Heimen zu Misshandlungen gekommen. Deshalb habe die Entschädigung nach den gleichen Kriterien zu erfolgen.
Die Linksfraktion hingegen kritisierte, der überfraktionelle Antrag ignoriere wesentliche Empfehlungen des Runden Tischs und nenne keine konkreten Zahlen zur individuellen Entschädigung der Opfer. Sie fordert in ihrem Antrag vor allem, dass die Entschädigung über ein Gesetz zu regeln sei.

Für die Bundesregierung begrüßte Staatssekretär Josef Hecken aus dem Familienministerium den Antrag. Er kündigte an, dass die Gespräche zwischen der Regierung, den Ländern und den Kirchen vor dem Abschluss stünden. Bis Anfang nächsten Jahres werde man die Regelungen über die Entschädigung getroffen habe. Zeitgleich werde die Regierung einen Gesetzentwurf einbringen, der die Nichtanrechnung der Entschädigung auf Sozialleistungen garantiere.

Quelle: Heute im Bundestag Nr. 284 vom 06.07.2011

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Tatsächliche Entschädigung für Heimkinder bleibt schwierig

Posted on Juni 27, 2011. Filed under: Jugendhilfe, Politik, Publikationen | Schlagwörter: , , |

Berlin: (hib/SKE) Sachverständige haben das Bemühen des Bundestages um eine Entschädigung misshandelter Heimkinder in den 1940er bis 1970er Jahren gewürdigt. In der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am Montag Nachmittag benannten sie aber wesentliche Punkte, die sie weiter für klärungsbedürftig halten. Grundlage waren ein Antrag der Fraktionen von Union, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen (17/6143) und ein Antrag der Fraktion Die Linke (17/6093). Beide Anträge greifen Ergebnisse des vom Bundestag eingerichteten Runden Tisches ”Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren auf“. Der Tisch hatte sich mit der Misshandlung von Kindern und Jugendlichen in westdeutschen Heimen beschäftigt.

Christian Schrapper, Professor am Institut für Pädagogik der Universität Koblenz-Landau, sagte, es gelte ”Wissen zu erzeugen“, sowohl Betroffenen als auch Verantwortlichen ”eine Stimme zu geben“ und ”öffentliche Orte der Erinnerung“ zu schaffen. ”Ich halte nichts von einer bundesweiten Gedenkstätte“, sagte Schrapper. Die Handlungsweisen in den Kinder- und Jugendheimen seien regional unterschiedlich gewesen. Es sei daher sinnvoller, regionale Gedenkstätten zu schaffen.

Dr. Friederike Wapler, Rechtswissenschaftlerin der Universität Göttingen, benannte die Problematik der finanziellen Entschädigung. Der Runde Tisch hatte finanzielle Hilfen für die Betroffenen empfohlen. Eine pauschalisierte Entschädigung für alle Heimkinder, wie sie die Linksfraktion empfehle, werfe das Problem auf, dass alle Heime auf die gleiche Stufe gestellt würden. Bei einer individuellen Entschädigung, bei der jeder einzelne sein Leid nachweisen müsse, würden wiederum viele vor das Problem der Verjährung gestellt. Eine sogenannte Folgenlösung, wie sie der Runde Tisch nahelege, konzentriere sich auf Schäden der Opfer, die heute noch nachzuweisen seien. Dieses Vorgehen habe den Vorteil, dass Opfer ihr individuelles Leid nicht bis ins Detail nachweisen müssten. Wapler kritisierte aber eine aus ihrer Sicht mangelnde Abstimmung mit dem Runden Tisch ”Sexueller Missbrauch“. Die Gleichbehandlung beider Opfergruppen im Hinblick auf materielle Anerkennung müsse gewährleistet werden. Es sei außerdem empfehlenswert, die Zahl der Jahre, in denen Kinder misshandelt worden seien, nicht künstlich zu begrenzen. Zwar habe es in den 1970er Jahren einen Umbruch in der Erziehung der Heimkinder gegeben. Eine Misshandlung sei aber auch in den 1980er Jahren möglich gewesen und müsse ebenfalls entschädigt werden.

Dr. Hans-Siegfried Wiegand lobte insbesondere den Antrag der Linksfraktion, der eine pauschale Entschädigung der Opfer vorsieht. ”Ich möchte davon ausgehen, dass dies kein politisches Strohfeuer ist“, sagte er mahnend. ”Es wäre verantwortungslos, bei uns Hoffnungen zu wecken, die unerfüllbar sind.“

Ralf Weber, Vertreter des Opferbeirates des Geschlossenen Jugendwerkshofes Torgau in der ehemaligen DDR, lobte das Ansinnen des Bundestages, auch Heimkinder aus der DDR zu entschädigen. Er empfahl den Abgeordneten, den Kreis der Betroffenen bis 1990 auszudehnen. In der DDR sei das Unrecht nicht in den 70er Jahren zu Ende gewesen. Weber bezeichnete eine monatliche Rente von 150 Euro als Grundleistung für angemessen. In Torgau seien die Kinder und Jugendlichen noch schlimmer drangsaliert worden als in anderen Heimen. Nach seiner Ankunft habe er, wie alle anderen auch, stundenlang nackt auf dem Flur stehen müssen. Der Direktor habe ihn zu einem sechsstündigen Strafsport-Programm gezwungen, nach dessen Ende seine Kleidung komplett blutverschmiert gewesen sei. Mädchen, die ihre Periode hatten, seien gezwungen gewesen, sich vor den Augen der männlichen Erzieher Tampons einzuführen. ”Es hat mein Leben über 20 Jahre beeinflusst, ich kenne Leute, die haben sich bis heute nicht erholt“, so Weber.

Norbert Struck vom Paritätischen Gesamtverband sagte, der Verband arbeite daran, aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen und Strukturen zu schaffen, die den Missbrauch künftig schwerer machen. ”Eine zentrale Erfahrung der Opfer ist die Ohnmachtserfahrung“, sagte Struck. Wichtig sei das ”Herstellen von Öffentlichkeit“ und Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche zu finden, die den Betroffenen zur Seite stünden. Auch gelte es, den Grundsatz, Kinder seien gewaltfrei zu erziehen, und seine Konsequenzen noch stärker zu beachten und dafür Umgangsformen zu entwickeln.

Quelle: Heute im Bundestag Nr. 262 vom 27.06.2011

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KomDat-Ausgabe 01+02/2011 erschienen

Posted on Juni 10, 2011. Filed under: Fachkräfte, Forschung, Jugendhilfe, Publikationen | Schlagwörter: , , , , |

Das Gewand von KomDat (Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe) hat sich mit der 40. Ausgabe gewandelt. Nach mehr als 10 Jahren wurde das äußere Erscheinungsbild etwas verändert. Inhaltlich aber wird an Bewährtem festgehalten. Auch mit dieser Ausgabe werden aktuelle Themen der Kinder- und Jugendhilfe empirisch unterfüttert oder auf spannende Befunde der Statistik aufmerksam gemacht.

Geleitet wurden die Autoren dieses Mal vor allem durch die Themenschwerpunkte des 14. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetags:

  • Erziehung und Bildung
  • aktuelle Tendenzen der Heimerziehung
  • Passungsverhältnis zwischen Elternwünschen, Angeboten der Kindertageseinrichtungen und den Bedürfnissen der Kinder
  • Integration und Teilhabe bei Adressaten der Kinder- und Jugendhilfe mit Zuwanderungsgeschichte
  • Fachkräfte und Fachlichkeit – Der zukünftige Personalbedarf für die Kinder- und Jugendhilfe

Und dabei wird deutlich: Die Kinder- und Jugendhilfe ist eine Zukunftsbranche.

zum Download des KomDat-Heftes 01+02/2011

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Überfraktionelle Forderung nach Entschädigung von misshandelten Heimkindern

Posted on Juni 9, 2011. Filed under: Jugendhilfe, Kinderschutz, Netzwerke, Politik | Schlagwörter: , |

Berlin: (hib/AW) Kinder und Jugendliche, die während einer kommunalen oder kirchlichen Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR zwischen 1949 und 1975 zu Opfern von Unrecht und Misshandlungen geworden sind, sollen entschädigt werden. Dies fordern die Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und von Bündnis 90/Die Grünen in einem gemeinsamen Antrag (17/6143). Die Bundesregierung soll in Abstimmung mit den betroffenen Bundesländern und den Kirchen zeitnah entsprechende Regelungen entwickeln und dem Bundestag vorlegen. Diese sollen sich an den Lösungsvorschlägen orientieren, die der Runde Tisch ”Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“, dessen Einrichtung der Bundestag im November 2008 einstimmig beschlossen und der am 19. Januar dieses Jahres dem Bundestagspräsidenten seine Empfehlungen überreicht hatte, orientieren. Dazu gehöre die finanzielle Entschädigung einzelner Opfer ohne Anrechnung auf Renten und Transferleistungen, die Prävention vor weiteren Misshandlungen und die Einrichtung regionaler Anlauf- und Beratungsstellen.

Die Entschädigung westdeutscher Heimkinder soll gemäß der Empfehlungen des Runden Tisches über einen bundesweiten Fonds in Höhe von 120 Millionen Euro finanziert werden. Der Bund, die alten Bundesländer und die Kirchen sollen dafür jeweils 40 Millionen Euro bereitstellen. Die Entschädigung von Kindern, die in den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen der DDR Unrecht erlitten hatten, soll nach den gleichen Maßstäben erfolgen.

Quelle: Heute im Bundestag Nr. 245 vom 09.06.2011

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„Beteiligung von Mädchen und Jungen in Einrichtungen der Erziehungshilfen“ vom 20.-22.06. in Herrenberg-Gültstein

Posted on Mai 20, 2011. Filed under: Baden-Württemberg, Fachkräfte, Fortbildung, Jugendhilfe, Veranstaltungen | Schlagwörter: , |

Fachkräfte und LeiterInnen öffentlicher und freier Träger der Jugendhilfe lädt die IGfH in Kooperation mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) vom 20.-22.06. nach Herrenberg-Gültstein ein zur Fortbildung „Rechte haben – Recht kriegen! Konkrete Formen der Beteiligung von Mädchen und Jungen in Einrichtungen der Erziehungshilfen„.

nähere Informationen

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BMF äußert sich zur Einkommenssteuerpflicht

Posted on Mai 18, 2011. Filed under: Fachkräfte, Finanzielles, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Politik | Schlagwörter: , |

Mit einem Schreiben vom 21.04.2011 schaffte das Bundesministerium der Finanzen Klarheit über die Einkommensteuerrechtliche Behandlung der Geldleistungen für Kinder in Vollzeitpflege nach § 33 SGB VIII, für die Erziehung in einer Tagesgruppe nach § 32 SGB VIII, für Heimerziehung nach § 34 SGB VIII und für die intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung nach § 35 SGB VIII.

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Fachtagung „Wann ist Heimerziehung für Kinder erfolgreich?“ am 19./20.05. in Berlin

Posted on April 13, 2011. Filed under: Berlin, Fachkräfte, Fortbildung, Jugendhilfe, Netzwerke, Veranstaltungen | Schlagwörter: |

Die Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe in der Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH veranstaltet am 19./20.05. in Berlin die Fachtagung „Wann ist Heimerziehung für Kinder erfolgreich?

Moderne Heimerziehung heute versteht sich als „lohnender Lebensort“ für Kinder und Jugendliche, die zeitweise nicht in ihren Herkunftsfamilien aufwachsen können. Das war – wie aus den aktuellen Debatten bekannt ist – nicht immer so. Gleichzeitig ist die Heimerziehung eine in der Kinder- und Jugendhilfe fest verankerte, notwendige Form der „Hilfe zur Erziehung“, mit hohem professionellem Anspruch und erheblichen Kosten. In diesem Kontext stellen sich folgende Fragen:

  • Definition von Erfolg – Was ist Erfolg?
  • Diagnostik und Indikation – Wie kommt es zu einer Aufnahme ins Heim?
  • Prozess- und Strukturqualität – Was passiert im Heim?
  • Wirkungsforschung und Nachhaltigkeit – Wie verlassen die Kinder das Heim?
  • Aufarbeitung der Geschichte – Was können wir aus Fehlern lernen?

Eine Anmeldung ist möglich bis zum 13.05.

nähere Informationen

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Mecklenburg-Vorpommern: Fast 3 000 Kinder und Jugendliche in Heimen oder Pflegefamilien betreut

Posted on Februar 14, 2011. Filed under: Forschung, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Politik | Schlagwörter: , , |

Stationäre Hilfen zur Erziehung in einem Heim oder in einer Pflegefamilie kommen in Betracht, wenn ambulante Hilfen keinen Erfolg (mehr) versprechen. Wie das Statistische Amt mitteilt, erhielten Ende 2008 insgesamt 2 850 junge Menschen in Mecklenburg-Vorpommern erzieherische Hilfen außerhalb des Elternhauses in Form von Heimerziehung – einschließlich anderer betreuter Wohnformen – sowie Betreuung in einer Pflegefamilie. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl dieser Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe um 59 Fälle verringert. Mit Blick auf die vergangenen 15 Jahre fällt auf, dass Heimerziehung als erzieherische Maßnahme deutlich zurückgegangen ist, während die Unterbringung in Pflegefamilien geringfügig zugenommen hat.

1 568 junge Menschen waren Ende 2008 in einem Heim oder einer sonstigen betreuten Wohnform untergebracht. Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis unter 18 Jahren  beanspruchten diese familienersetzende/-ergänzende Hilfe mit 71 Prozent am häufigsten. 17 Prozent der in einem Heim betreuten Kinder waren unter 10 Jahre alt. Die jungen Volljährigen hatten einen Anteil von 12 Prozent.

Fast jeder zweite junge Mensch (49 Prozent) lebte vor der Heimunterbringung bei einem alleinerziehenden Elternteil, ein weiteres Drittel (34 Prozent) bei einem Elternteil mit neuem (Ehe-)Partner. In 80 Prozent der Fälle bezogen die Herkunftsfamilie oder die jungen Menschen selbst staatliche Transferleistungen, wie Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld, Grundsicherung bei dauerhafter Erwerbsminderung oder Sozialhilfe.
Die drei häufigsten Ursachen für die Heimunterbringung entfielen der Reihenfolge nach auf eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern, deutliche Auffälligkeiten im sozialen Verhalten der jungen Menschen sowie unzureichende Versorgung des Kindes oder Jugendlichen in der Herkunftsfamilie.

Weitere 1 282 junge Menschen wurden Ende 2008 in Pflegefamilien (Vollzeitpflege) betreut. Diese Form der erzieherischen Hilfe erhalten eher jüngere Kinder. So war gut die Hälfte (51 Prozent) der Kinder in Pflegefamilien jünger als 10 Jahre. Weitere 46 Prozent waren im Alter von 10 bis unter 18 Jahren. Hinsichtlich der Situation in der Herkunftsfamilie lebte der überwiegende Teil der jungen Menschen vor der Aufnahme in einer Pflegefamilie bei einem alleinerziehenden Elternteil ohne neuen Partner (55 Prozent) bzw. bei einem Elternteil mit neuem (Ehe-)Partner (24 Prozent). Die jungen Menschen selbst oder deren Eltern erhielten in 86 Prozent der Fälle Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld bzw. Grundsicherung bei dauerhafter Erwerbsminderung oder Sozialhilfe.

Gründe für die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien waren wiederum hauptsächlich unzureichende Betreuung oder Versorgung der jungen Menschen in der Herkunftsfamilie und eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern sowie Gefährdung des Kindeswohls.

Quelle: Pressemeldung Nr. 10/2010 des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern vom  04.02.2010

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Internationale Konferenz „Quality in Alternative Care“ vom 04.–06.04. in Prag

Posted on Januar 25, 2011. Filed under: Erziehungsstellen, Fachkräfte, Fortbildung, International, Jugendhilfe, Veranstaltungen | Schlagwörter: |

Kindern, die in Fremdunterbringung leben, stehen verschiedene Betreuungssysteme zur Verfügung, um ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu verbessern und zu gewährleisten. Allerdings kann eine inadäquate Betreuung diese Entwicklung behindern und zur Verletzung der Grundrechte von Kindern führen. Vor diesem Hintergrund organisiert SOS-Kinderdorf, in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern, vom 04.-06.04. die internationale Konferenz “Quality in Alternative Care” in Prag.

Vier Hauptvorträge sowie mehr als 100 Präsentationen und Workshops werden stattfinden, die sich mit den zentralen Themen der Konferenz beschäftigen:

  • Qualitätsmanagement in der Fremdunterbringung
  • Veränderungen in Politik und Praxis im Zusammenhang mit internationalen Referenzdokumenten
  • De-Institutionalisierung
  • Spezielle Qualitätsanforderungen

Innerhalb dieser Themen fokussieren die Beiträge auf Aspekte wie „Modelle der Fremdunterbringung“, „kindzentrierter Ansatz“ oder „Kinderschutz“. Darüber hinaus werden eine Podiumsdiskussion, ein Marktplatz, eine Runder Tisch sowie Vernetzungsmöglichkeiten angeboten.

Details zum Programm sowie die Titel aller Vorträge und Workshops können auf der Konferenz-Website www.quality-care-conference.com nachgelesen werden.

Um vom Frühbucherbonus zu profitieren, müssen Sie sich vor dem 04. 02. auf dem Registrierungsformular registrieren.

Quelle: Quality4Children

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Runder Tisch Heimerziehung legt Abschlussbericht vor

Posted on Dezember 16, 2010. Filed under: Jugendhilfe, Politik, Verschiedenes | Schlagwörter: |

(pfad/schulz) Nach zwei Jahren legte der Runde Tisch Heimerziehung, der sich seit 2008 mit den Misshandlungen an Tausenden Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre und darüber hinaus beschäftigte, am 14.12.2010 seinen Abschlussbericht vor und beendet seine Arbeit.

Parteien, Kirchen und Verbände begrüßen den Vorschlag, einen Entschädigungsfonds für die Opfer einzurichten. Rund 120 Millionen Euro sollen Bund, Länder und Kirchen je zu einem Drittel aufbringen. Die Einrichtung regionaler Anlaufstellen wird angeregt.

Betroffenenorganisationen kritisieren jedoch, dass diese Summe für die rund 800.000 allein in den alten Bundesländern und teils bis heute traumatisierten Betroffenen zu gering sei.

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KomDat Heft 2/2010 erschienen

Posted on November 16, 2010. Filed under: Erziehungsstellen, Fachkräfte, Forschung, Jugendhilfe, Kinderschutz, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , , , |

Die aktuelle Ausgabe 2/2010 von KomDat Jugendhilfe betrachtet die zuletzt veröffentlichten Ergebnisse der KJH-Statistik zu den Hilfen zur Erziehung, den Eingliederungshilfen sowie zu den hoheitlichen Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe. Darüber hinaus wird mit dem Betreuungsatlas ein Kooperationsprojekt des DJI mit der AKJStat vorgestellt. Auf diese Weise kann jedes Jugendamt überprüfen, wo es in Sachen frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung steht. Zum anderen werden erstmalig für Deutschland einige unerwartete Ergebnisse auf der Basis einer Auswertung von Mikrozensus-Daten zum beruflichen Alltag des Kita-Personals präsentiert.

(pfad/schulz) Im Beitrag „Frühe Hilfen als aktiver Kinderschutz, Rückgang der Kindstötungen – Zunahme der Hilfen“ blicken Thomas Rauschenbach und Jens Pothmann auf die Entwicklungen der Jugendhilfe der letzten Dekade. Insbesondere der Fall Kevin führte zu deutlichen Anstrengungen für einen besseren Kinderschutz: „So zeigen sich Auswirkungen eines Ausbaus familienunterstützender Angebote, nicht zuletzt auch in Form »Früher Hilfen« und einer damit verbundenen gestiegenen Sensibilität für eine frühzeitige Förderung, aber eben auch beim Schutz des Kindeswohls bis zu den Hilfen zur Erziehung. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass die Aufgaben im Rahmen des staatlichen Wächteramtes eine höhere Bedeutung im Handeln der Jugendämter erlangt haben.

Nach starken Zuwächen im Zeitraum 2005 bis 2008 insbesondere bei den ambulanten Leistungen und auch in den Hilfen zur Erziehung haben sich seither die Zuwächse zum Teil deutlich abgeschwächt. Es wird gemutmaßt: „Möglicherweise ist dies ein Hinweis darauf, dass nach einer Zunahme der Sensibilität, einer geschärften Wahrnehmung für potenzielle Gefährdungslagen, aber auch einer gestiegenen Verunsicherung in den Jahren 2006/07 (vgl. KomDat 3/08) der Kinderschutz in Deutschland sich wieder etwas beruhigt.

Im Artikel „Bedarf an Hilfen für Familien ungebrochen – Inanspruchnahme steigt auf über 1 Million junge Menschen“ schildern Josefin Lotte und Jens Pothmann die statistischen Ergebnisse in den Arbeitsfeldern der Hilfen zur Erziehung:
„Für die 2000er-Jahre ist dabei zu konstatieren, dass – bis auf die Heimerziehung – die Zahl der Hilfen zur Erziehung zugenommen hat. Während für die Hilfen gem. § 34 SGB VIII zumindest zwischen 2000 und 2005 noch ein Rückgang der Fallzahlen zu beobachten ist – nicht aber mehr für die Jahre 2005 bis 2009 –, sind für die Vollzeitpflege, aber insbesondere für die familienunterstützenden und -ergänzenden Leistungen erhebliche Zuwächse festzustellen“…

…“Diese Entwicklungen lassen bereits erahnen, dass es sich bei Hilfen zur Erziehung heute vor allem um ambulante Leistungen handelt. Und in der Tat: Selbst nach dem Herausrechnen der Erziehungsberatung dominieren mit 68% innerhalb der Hilfen zur Erziehung die familienunterstützenden und -ergänzenden Leistungen. Rund 32% der Hilfeempfänger/innen leben somit nicht mehr bei den Eltern, sondern in einer Pflegefamilie oder einer stationären Einrichtung bzw. einer betreuten Wohnform.“…

…“Pflegepersonen spielen bei ›35a-Hilfen‹ eine nur untergeordnete Rolle. Gerade einmal 1% dieser Fälle sind Unterbringungen in einer Pflegefamilie.“

zum KomDat Heft 2/2010

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Diplomarbeit „Ehemalige Kinderdorfkinder und ihre Einstellung zur Therapie“

Posted on November 6, 2010. Filed under: Erziehungsstellen, Fachkräfte, Forschung, Jugendhilfe, Publikationen | Schlagwörter: , |

Auf den Seiten der Arbeitsgemeinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie AGSP (GbR) wurde die Diplomarbeit „Ehemalige Kinderdorfkinder und ihre Einstellung zur Therapie – eine qualitative Studie“ von Astrid Hinzmann  veröffentlicht. Sie wurde im Januar 2010 im Studiengang Psychologie der Universität Hamburg eingereicht.

nähere Informationen

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TV-Tipp „Die Kinder von Berne“ am 19.10.

Posted on Oktober 17, 2010. Filed under: Erziehungsstellen, Hamburg, Jugendhilfe, Publikationen, Verschiedenes | Schlagwörter: , |

Am Dienstag, den 19.10. von 23:45 bis 00:45 Uhr sendet der NDR den Dokumentarfilm „Die Kinder von Berne“.

Der Film zeigt den Alltag von fünf Kindern aus Hamburg-Berne, die ohne die Unterstützung ihrer Eltern aufwachsen. Zwei Jahre lang begleitet Timo Großpietsch ihr Leben.

„Ich habe meinem Vater beim Spritzen zugesehen und musste auch immer auf mein Zimmer gehen, wenn er sich einen Schuss geben wollte“, erzählt Anja (16). „Dann ging das nicht mehr“, fügt ihr Bruder Ricardo hinzu. Anja und Ricardo sind zwei von 25.000 Kindern, die jedes Jahr vom Jugendamt von ihren Eltern getrennt werden.

Der Dokumentarfilm „Die Kinder von Berne“ zeigt den Alltag von fünf Kindern aus Hamburg-Berne, die ohne die Unterstützung ihrer Eltern aufwachsen. Der Videojournalist Timo Großpietsch filmt ihr Leben in einem sozialen Wohnprojekt und ihren Weg in ein eigenständiges Leben.

Quelle: NDR

Näheres zu diesem Dokumentarfilm können Sie auch nachlesen im Artikel
„Geborgenheit – auch ohne Familie“ von Eva Eusterhus aus Welt online vom 14.10.2010.

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Baden-Württemberg: Mehr als 16 000 Hilfen zur Erziehung außerhalb von Familien – Stationäre Angebote der Kinder- und Jugendhilfe als Familienersatz

Posted on Oktober 4, 2010. Filed under: Baden-Württemberg, Forschung, Jugendhilfe, Pflegefamilie | Schlagwörter: , , , |

Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg feststellt, haben im Jahr 2009 mehr als 16 000 junge Menschen unter 27 Jahren Unterbringungsformen außerhalb des Elternhauses in Anspruch genommen, wenn durch familiäre Konflikte die räumliche Trennung von überlasteten Eltern und Kindern in schwierigen Entwicklungsphasen notwendig wurde. Lassen sich Entwicklungs- oder Beziehungsprobleme nicht durch ambulante oder teilstationäre Hilfeformen wie Erziehungsberatungen, sozialpädagogische Familienhilfen oder Tagesgruppenbetreuungen bewältigen, bietet die Kinder- und Jugendhilfe stationäre, familienersetzende Hilfen an.

7 490 Kinder und Jugendliche befanden sich im Jahr 2009 in einer Vollzeitpflegestelle, wobei 9 von 10 unter 18 Jahre alt waren. 78 Prozent wurden von einer fremden Familie betreut, 22 Prozent von Großeltern oder sonstigen Verwandten. 58 Prozent lebten zuvor bei einem allein erziehenden Elternteil. 70 Prozent aller Herkunftsfamilien erhielten Transferleistungen wie Arbeitslosengeld II, bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung oder Sozialhilfe (SGB XII).

In Heimerziehung oder in einer anderen betreuten Wohnform lebten 7 548 junge Menschen, 56 Prozent Jungen und junge Männer. 61 Prozent waren 12 bis 17 Jahre alt, 22 Prozent 18 Jahre und älter. Unter 12 Jahren waren 17 Prozent der jungen Menschen. 67 Prozent wohnten in einer Mehrgruppen-, 26 Prozent in einer Eingruppeneinrichtung, nur 7 Prozent in einer eigenen Wohnung. 790 jungen Menschen ab 10 Jahren in besonderen Problemlagen, die durch vorgenannte Hilfeangebote nicht erreicht werden konnten, wurde durch eine intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung geholfen. Drei Viertel waren unter 18 Jahre alt, fast 60 Prozent Jungen und junge Männer.In vorrangig stationärer Form wurden 565 flexible Hilfen (z.B. in Form von Kurzzeitpflege) durchgeführt. 87 Prozent der jungen Menschen waren unter 18 Jahre alt, 70 Prozent männlichen Geschlechts. Die Gründe für den Bedarf an stationären Hilfen sind vielschichtig: Belastungen des jungen Menschen durch familiäre Konflikte, Auffälligkeiten im sozialen Verhalten des jungen Menschen und eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern oder des Sorgeberechtigten waren die Hauptgründe.

Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg vom 21.09.2010

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Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe für mehr als 60 000 junge Menschen in Bayern

Posted on Oktober 4, 2010. Filed under: Bayern, Erziehungsstellen, Fachkräfte, Forschung, Jugendhilfe, Pflegefamilie | Schlagwörter: , , , , |

Im Jahr 2009 wurden in Bayern wieder eine Vielzahl von Hilfen im Rahmen des Sozialgesetzbuches (SGB VIII – Kinder- und Jugendhilfe) als Hilfe zur Erziehung, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte junge Menschen und als Hilfe für junge Volljährige gewährt. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung weiter mitteilt, hatten die Erziehungsberatungen dabei einen Anteil von mehr als 30 Prozent und waren damit die häufigste Hilfeart.

Nach Ergebnissen des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung wurden im Jahr 2009 für 63 858 junge Menschen Hilfen bzw. Beratungen nach dem SGB VIII begonnen und für 61 575 Personen beendet; für 60 649 junge Menschen dauerten die Hilfen bzw. Beratungen über den Jahreswechsel hinaus an. Eine genauere Betrachtung der Zahl der jungen Menschen nach Hilfearten am 31.12.2009 ergab folgendes Bild:

Von den insgesamt 60 649 jungen Menschen, deren Hilfen über den Jahreswechsel hin andauerten, erhielten 18 432 und somit mehr als 30 Prozent Hilfe im Rahmen einer Erziehungsberatung nach § 28 SGB VIII. Verglichen mit dem Vorjahr (17 633) bedeutet dies eine Zunahme um 4,5 Prozent. Bei 8 566 jungen Menschen (46,5 Prozent) fand dabei die Beratung mit der Familie, das heißt Eltern und Kind, statt. In 7 592 Fällen (41,2 Prozent) wurde die Beratung vorrangig mit den Eltern und in 2 274 Fällen (12,3 Prozent) vorrangig mit dem jungen Menschen durchgeführt. Von den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren 10 447 Buben beziehungsweise junge Männer (57 Prozent) und 7 985 Mädchen beziehungsweise junge Frauen (43 Prozent).

11 912 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erhielten Hilfen im Rahmen der Sozialpädagogischen Familienhilfe nach § 31 SGB VIII. Verglichen mit dem Vorjahr (10 994) war hier eine Zunahme um 8,4 Prozent festzustellen. Von den Hilfeempfängern waren 6 377 (54 Prozent) männlich und 5 535 (46 Prozent) weiblich.

7 322 seelisch behinderte junge Menschen erhielten Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII. Hier war gegenüber dem Vorjahr (6 821) eine Zunahme um 7,3 Prozent festzustellen. Von diesen Hilfen wurden 4 897 ambulant oder teilstationär, 2 394 in einer Einrichtung, 27 bei einer Pflegeperson und 4 außerhalb von Deutschland durchgeführt. 5 085 (69 Prozent) der Hilfeempfänger waren männlich und 2 237 (31 Prozent) weiblich.

6 727 junge Menschen wurden in Vollzeitpflege nach § 33 SGB VIII betreut. Von diesen waren 3 436 (51 Prozent) Buben beziehungsweise junge Männer und 3 291 (49 Prozent) Mädchen beziehungsweise junge Frauen. Gegenüber der Zahl am Jahresende 2008 mit 6 381 jungen Menschen war hier eine Zunahme um 5,4 Prozent zu verzeichnen.

Anzahl der jungen Menschen nach Art der Hilfen/Beratungen im Rahmen des SGB VIII

Über alle Hilfearten hinweg waren 35 350 (58,3 Prozent) und somit deutlich mehr Buben beziehungsweise junge Männer auf Hilfen und Beratungen angewiesen als Mädchen beziehungsweise junge Frauen (25 299 beziehungsweise 41,7 Prozent).

Regionale Verteilung der Hilfen/Beratungen am 31.12.2009

Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung vom 01.10.2010

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Fachtagung „Jugendliche und junge Volljährige – eine Randgruppe in der Kinder- und Jugendhilfe?“ am 04.-05.11. in Berlin

Posted on September 24, 2010. Filed under: Berlin, Fachkräfte, Fortbildung, Jugendhilfe, Netzwerke, Politik, Veranstaltungen | Schlagwörter: , |

Die Fachtagung des SOS-Kinderdorf e.V. „Jugendliche und junge Volljährige – eine Randgruppe in der Kinder- und Jugendhilfe?“ findet vom 04.-05.11. im SOS-Berufsausbildungszentrum Berlin statt.

Die Kindertagesbetreuung und der Kinderschutz stehen derzeit im Mittelpunkt fachlicher und struktureller Entwicklungen in der Kinder- und Jugendhilfe. Die Hilfen für Jugendliche und junge Erwachsene, die spezifische Belastungen während Kindheit und Jugend erlebt haben, werden hingegen zunehmend eingeschränkt, obwohl gerade diese Zielgruppe auf pädagogische Unterstützung beim Übergang ins Erwachsenenleben angewiesen ist – bei Bedarf auch über die Volljährigkeit hinaus.

Auf der diesjährigen Fachtagung des SOS-Kinderdorf e.V. geht es um die Frage, wie die Kinder- und Jugendhilfe Zugänge zu Bildung und Arbeit, aber auch zu sozialer Teilhabe schaffen und junge Menschen dazu befähigen kann, sinnvolle Perspektiven für das Erwachsenenalter zu entwickeln.

Dazu finden an zwei Tagen Vorträge, Foren und ein fachpolitisches Gespräch im SOS-Berufsausbildungszentrum Berlin statt. Es referieren unter anderem Prof. Dr. Wolfgang Schröer von der Universität Hildesheim zur Jugendphase im Wandel und Prof. Dr. Reinhard Wiesner aus Berlin zu Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe für die Zielgruppe Jugendlicher und junger Volljähriger.

Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte von öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe sowie Interessierte aus Hochschulen und Fachverbänden.

Die Anmeldung ist bis zum 20. Oktober 2010 über das Sozialpädagogische Institut des SOS-Kinderdorf e.V., Renatastraße 77, 80639 München, Tel. 089/12606-461, Fax 089/12606-417, info.spi@sos-kinderdorf.de möglich.

nähere Informationen

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Die Bundesministerinnen Dr. Kristina Schröder, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Prof. Dr. Annette Schavan planen Gespräche mit Betroffenen sexueller Gewalt

Posted on September 22, 2010. Filed under: Jugendhilfe, Politik, Verschiedenes | Schlagwörter: , |

Terminplanung des Runden Tisches bis zum Jahresende steht

Die Bundesministerinnen Dr. Kristina Schröder, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Prof. Dr. Annette Schavan suchen das Gespräch mit Betroffenen sexueller Gewalt. Im Rahmen der Arbeit des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen im familiären Bereich“ werden sie gemeinsam mit den Teilnehmenden des Runden Tisches am 10. November 2010 mit Betroffenen sprechen. Das Gespräch wird gemeinsam mit der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Dr. Christine Bergmann, vorbereitet und durchgeführt. Ebenfalls noch im November werden die Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gemeinsam die „Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau“ besuchen. Dort informieren sich die beiden Ministerinnen über Missbrauchsfälle in Jugendwerkhöfen in der DDR.

„Die vielen Briefe und Mails, die ich von Betroffenen bekommen habe, geben mir eine kleine Vorstellung davon, wie unvorstellbar das Leid ist, das sie erfahren haben. Sie wurden als junge Menschen im Innersten gebrochen, an den Folgen tragen sie ihr ganzes Leben“, erklärt Dr. Kristina Schröder. „Ich möchte mit ihnen vertieft ins Gespräch kommen und gemeinsam mit ihnen darüber diskutieren, welche Forderungen und Anregungen sie in die Arbeit des Runden Tisches einbringen können“, so die Bundesfamilienministern.

„Vieles von diesem Leid wäre vermieden worden, wenn die Verantwortlichen in den betroffenen Institutionen rechtzeitig Polizei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet hätten“, stellt  die Bundesministerin der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger fest. „Mein erstes Ziel sind klare Leitlinien, damit Fälle sexueller Gewalt nicht mehr vertuscht und verharmlost werden. Außerdem dürfen die Ermittlungs- und Strafverfahren die mutmaßlichen Opfer nicht  unnötig belasten. Wir müssen daher darauf achten, sie in diesen Verfahren zu schonen und ihre Stellung zu stärken. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, die Überlegungen dazu bis zum Jahresende abzuschließen.“

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, erklärte: „Ich bin zutiefst erschüttert über die sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendlich und darüber, welchen Vertrauensbruch sie in jungen Jahren erlitten haben. Die Bundesregierung ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Wir suchen den Kontakt zu den Betroffenen, weil wir erfahren möchten, welche Strukturen verändert werden müssen.“

Bereits am 30. September 2010 trifft sich der Runde Tisch zu seiner nächsten Sitzung. Er wird sich mit Ergebnissen der Arbeitsgruppe sowie dem Zwischenbericht der Unabhängigen Beauftragten befassen. Außerdem werden Betroffene von dem Kongress „Aus unserer Sicht“, der am 25. und 26. September 2010 in Berlin stattfindet, berichten. Organisatoren sind die Berliner Fachberatungsstellen Wildwasser e.V. und Tauwetter e.V. Die Teilnahme an dem Kongress ist auf Menschen beschränkt, die sexuelle Gewalt in Kindheit oder Jugend erleben mussten. Am 1. Dezember 2010 trifft sich der Runde Tisch dann erneut, um über den Zwischenbericht an die Bundesregierung zu beraten.

Am 24. März 2010 hatte die Bundesregierung die Einrichtung des Runden Tisches beschlossen. Ziel ist es, der gemeinsamen Verantwortung für einen verbesserten Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt gerecht zu werden. Seit der ersten Sitzung des Runden Tisches im April haben Arbeitsgruppen unter dem Vorsitz der Bundesministerinnen Dr. Kristina Schröder, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Prof. Dr. Annette Schavan getagt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.rundertisch-missbrauch.de.

Quelle:  Pressemitteilung des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 21.09.2010

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Rheingau-Taunus-Kreis – Für ältere Kinder bleibt meist nur das Heim

Posted on September 14, 2010. Filed under: Fachkräfte, Hessen, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Politik, Publikationen | Schlagwörter: , |

Zerrüttete Familien und verhaltensauffällige Jugendliche stellen den Rheingau-Taunus-Kreis vor Herausforderungen. Nicht zuletzt vor finanzielle: Ein Heimplatz kostet 4000 Euro im Monat.

Die in zunehmender Zahl notwendige Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Heimen ist eine besonders teure, aber nicht zu vermeidende Variante der Sozialpolitik im Rheingau-Taunus-Kreis. 107 Jugendliche sind es derzeit, die auf Anordnung des Kreises in diversen Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht sind. Für den Kreis bedeutet das monatliche Kosten in Höhe von 42.5000 Euro oder knapp 4000 Euro pro Person und Monat.

Nach einer Aufstellung des Kreises sind darunter sogar drei Kinder im Alter von fünf Jahren und immerhin 31 im Alter von 17 Jahren. Nicht wenige leben schon vier, einige wenige sogar bis zu sieben Jahre in den Heimen der Arbeiterwohlfahrt in Kiedrich, des Evim in Wiesbaden, im Bethanien-Kinderdorf in Eltville-Erbach, im Kinderheim Marienhaus bei Rüdesheim sowie in einigen anderen Einrichtungen, teils auch weit außerhalb der Region. Weitere 90 Kinder sind in Pflegefamilien untergebracht. Für sie wendet der Landkreis monatliche Beträge zwischen 700 und 2500 Euro auf.

Einweisung in Pflegefamilie als Option
Die Abteilung Jugendhilfe im Kreishaus macht sich nach eigener Darstellung die Unterbringung in einem Kinderheim nicht leicht und prüft grundsätzlich in jedem Fall die Einweisung in eine Pflegefamilie als Option. Doch solche Familien sind rar. „Die Kinder und Jugendlichen werden immer verhaltensauffälliger und lassen sich nur sehr schwer vernünftige Grenzen setzen. Dem fühlen sich immer weniger Familien gewachsen“, heißt es dazu in einer Stellungnahme aus dem Kreishaus zu einer Anfrage der Grünen-Kreistagsfraktion.

Für die Kinder unter zehn Jahren gelingt es immerhin, in der Mehrzahl Pflegefamilien zu finden. In der schwierigeren Lebensphase nach dem 15. Lebensjahr dagegen steht fast immer die Heimerziehung an. Das gilt aber auch für manche jüngere Kinder unter zwölf Jahren, und zwar vor allem dann, wenn sie nach Einschätzung der Jugendhilfe „nicht familienfähig“ sind und wegen gravierender Verhaltensauffälligkeiten für die Pflegeeltern sogar eine Gefahr darstellen könnten. Auch die leiblichen Eltern stellen in solchen Fällen beträchtliche Konfliktherde und womöglich eine Bedrohung der Pflegeeltern dar. Zudem leben sich Kinder, die älter als zwölf Jahre sind, nach allen Erfahrungen im Kreishaus schlecht in einen neuen Familienverbund ein und überfordern die Pflegeeltern schnell.

11.700 jungen Menschen außerhalb des Elternhauses
Dass die Heimunterbringung in einigen Fällen bis zu sieben Jahre währt, begründet die Jugendhilfe beispielsweise mit Alkohol- und Gewaltexzessen im Elternhaus, wonach die Kinder professionelle Betreuung bräuchten. Allen diesen Kindern sei in der Regel schon ein Amtsvormund zugewiesen worden. Bei jüngeren Kindern seien die Verhältnisse zu Hause manchmal „so desolat, dass es sehr professioneller Elternarbeit durch Fachkräfte in den Jugendhilfeeineinrichtungen“ bedürfe, die auch von darauf vorbereiteten und qualifizierten Pflegeeltern nicht zu leisten sei. Schwierig sei für Pflegefamilien zudem die Unterbringung, wenn es um Geschwister gehe, weil viele Familien wegen des begrenzten Wohnraums für zwei oder mehr Kinder nicht ausreichend Platz hätten. Wegen der meist belastenden, nicht selten traumatisierenden Trennung von den leiblichen Eltern vermeide das Jugendamt aber grundsätzlich die Trennung von Geschwisterkindern. In vielen Fällen bleibe auch dann nur die Heimunterbringung übrig.

Das ist hessenweit nicht anders. Nach einer aktuellen Auflistung des Statistischen Landesamts (wir berichteten) wurden im vergangenen Jahr landesweit 11.700 jungen Menschen außerhalb des Elternhauses untergebracht, immerhin fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Eine besonders deutliche Zunahme gab es bei den unter Sechsjährigen mit 15,4 Prozent.

Quelle: Artikel von Oliver Bock in F.A.Z. vom 14.09.2010

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Hessen: 11 700 junge Menschen wurden 2009 außerhalb des Elternhauses untergebracht

Posted on September 6, 2010. Filed under: Forschung, Hessen, Jugendhilfe, Pflegefamilie | Schlagwörter: , , |

Im Jahr 2009 wurden in Hessen knapp 11 700 Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis unter 27 Jahre außerhalb des Elternhauses untergebracht: 4300 bzw. 37 Prozent in Form von Vollzeitpflege und 7400 bzw. 63 Prozent in Heimerziehung/sonstiger betreuter Wohnform. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, waren dies fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Jahr 2009 wurden gut 3000 Hilfen neu begonnen (plus 5,5 Prozent). Eine besonders deutliche Zunahme zeigte sich bei den unter Sechsjährigen (plus 15,4 Prozent).

Mit 46 Prozent waren die meisten jungen Menschen zwischen zwölf und 18 Jahren, gefolgt von den Volljährigen mit 22 Prozent. 21 Prozent waren zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr alt und elf Prozent hatten das sechste Lebensjahr noch nicht erreicht.

Bei den jüngeren Kindern spielte die Vollzeitpflege die wichtigste Rolle, während mit steigendem Alter eine Unterbringung in einem Heim oder das betreute Wohnen an Bedeutung gewann. Von den unter Sechsjährigen waren 82 Prozent in Pflegefamilien untergebracht, bei den Sechs- bis unter Zwölfjährigen lag dieser Anteil bei 55 Prozent, bei den Zwölf- bis unter 18-Jährigen waren es 26 Prozent und bei den Volljährigen 18 Prozent.

Die Hauptursache für die Vollzeitpflege lag bei Beginn der Hilfe im Elternhaus. Für die Heimunterbringung/sonstige betreute Wohnform war dagegen die Auffälligkeit bei jungen Menschen der Hauptanlass. Vorrangig standen bei der Vollzeitpflege mit jeweils zwischen 18 und 19 Prozent folgende Gründe: die Gefährdung des Kindeswohles, die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern oder Personensorgeberechtigten und die unzureichende Förderung bzw. Betreuung/Versorgung des jungen Menschen in der Familie. Bei den jungen Menschen, die in Heimen/sonstiger betreuter Wohnform untergebracht wurden, waren neben der eingeschränkten Erziehungskompetenz der Eltern mit 18 Prozent, vor allem Auffälligkeiten des jungen Menschen mit 14 Prozent und schulische/berufliche Probleme mit zehn Prozent von Bedeutung.

60 Prozent der jungen Menschen/der Herkunftsfamilien waren bei Beginn der Hilfe auf Transferleistungen angewiesen (Vollzeitpflege: 79 Prozent; Heimerziehung/sonstige betreute Wohnform: 54 Prozent). In 47 Prozent lebten die jungen Menschen vor der Hilfe bei nur einem Elternteil (Vollzeitpflege: 56 Prozent, Heimerziehung/sonstige betreute Wohnform: 45 Prozent), 23 Prozent kamen aus „Patchworkfamilien“ (Vollzeitpflege: 17 Prozent, Heimerziehung/sonstige betreute Wohnform: 24 Prozent) und in 19 Prozent der Fälle wohnten die Eltern zusammen (Vollzeitpflege: 21 Prozent, Heimerziehung/sonstige betreute Wohnform: 18 Prozent).

Die im Laufe des Jahres geleisteten Hilfen errechnen sich aus der Summe der im Jahr beendeten Hilfen und die am 31.12. bestehenden Hilfen. Wird eine Hilfe beendet und im laufenden Jahr erneut begonnen, so wird dies als zwei Hilfen gezählt.

Quelle: Pressemitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes vom 02.09.2010

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Hessen: Artikel „Die Hilfen zur Erziehung 1991 bis 2008“

Posted on Juli 14, 2010. Filed under: Forschung, Hessen, Jugendhilfe, Publikationen | Schlagwörter: , , , |

Einen ausführlichen Überblick bietet der Artikel „Die Hilfen zur Erziehung 1991 bis 2008“ von Petra Gerisch in der Zeitschrift „Staat und Wirtschaft in Hessen“ Ausgabe 07.10, der Monatszeitschrift des Hessischen Statistischen Landesamtes.

Auszug (Seite 7):

Im Jahr 2008 bekamen in Hessen rund 11 000 Kinder, Jugendliche und junge Volljährige unter 27 Jahren Hilfe zur Erziehung (beendete und bestehende Hilfen am 31.12.) in Form von Vollzeitpflege (4000 bzw. 37 %) oder Heimerziehung (7000 bzw. 63 %). Nach Abzug der im Jahr beendeten Fälle bekamen zum Jahresende 2008 noch 8300 Kinder, Jugendliche und junge Volljährige solche Hilfen. Davon lebten gut 4900 in einem Heim und knapp 3400 in Vollzeitpflege in einer anderen Familie.

Knapp 11 % der Personen, die 2008 Vollzeitpflege oder Heimerziehung erhielten, waren unter 6 Jahre alt, weitere 22 % waren 6 bis unter 12 Jahre alt, rund 46 % waren in der Altersgruppe 12 bis unter 18 Jahre und 21 % waren volljährig.

Die verschiedenen Hilfearten werden je nach Alter sehr unterschiedlich in Anspruch genommen. So spielte die Vollzeitpflege in einer anderen Familie bei den jüngeren Kindern die wichtigste Rolle, während mit steigendem Alter eine Unterbringung in einem Heim oder das betreute Wohnen an Bedeutung gewinnen. 2008 waren 8 von 10 Kindern unter 6 Jahren in Pflegefamilien untergebracht, aber nur knapp 18 % der über 18-Jährigen. 57 % der in Vollzeitpflege untergebrachten Kinder hatten das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet. Bei den Heimkindern waren dies nur 18 %.

Die häufigsten Gründe bei Beginn der Hilfe sind bei den beiden Hilfearten — wegen der unterschiedlichen Altersgruppen — sehr heterogen. Bei der Vollzeitpflege standen die Gefährdung des Kindeswohles mit 39 %, die unzureichende Förderung bzw. Betreuung und Versorgung des jungen Menschen in der Familie mit 37 % und die eingeschränkten Erziehungskompetenzen der Eltern oder Personensorgeberechtigten mit 35 % im Vordergrund. Bei den Kindern, die in Heimen untergebracht wurden, waren neben der eingeschränkten Erziehungskompetenz der Eltern mit 41 % Auffälligkeiten im sozialen Verhalten des jungen Menschen (30 %) und schulische Probleme (23 %) bedeutend. Es konnten bis zu 3 Gründe für die Hilfegewährung angegeben werden.

Knapp zwei Zehntel dieser jungen Menschen kamen aus vollständigen Familien. Weitere zwei Zehntel lebten in sogenannten Patchworkfamilien (15 % bei Vollzeitpflege; 22 % bei Heimkindern) und über die Hälfte (56 % bei Vollzeitpflege; 48 % bei Heimkindern) kamen aus Familien mit nur einem Elternteil.

Von den betroffenen Familien waren rund 61 % (74 % bei Vollzeitpflege; 54 % bei Heimkindern) — vor allem Alleinerziehende — auf Transferleistungen von Sozialträgern angewiesen. Bei gut 32 % war mindestens ein Elternteil im Ausland geboren (25 % bei Vollzeitpflege; 37 % bei Heimkindern).

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Caritas Münster: Weniger Kinder – mehr Probleme

Posted on Juni 29, 2010. Filed under: Erziehungsstellen, Forschung, Jugendhilfe, Nordrhein-Westfalen, Pflegefamilie | Schlagwörter: , |

Demographischer Wandel wird ausgeglichen: Heime der Caritas bleiben voll/Neuer Rekord bei Platzzahl

Münster (cpm) . Die Zahl der Kinder und Jugendlichen sinkt. Aber die Probleme in den Familien wachsen. Im Ergebnis bleiben die Kinder- und Jugendheime der Caritas in der Diözese Münster voll. Mit 65 neu eingerichteten Plätzen im vergangenen Jahr erreichen sie mit insgesamt 1.763 einen neuen Rekord. „Die Diskussion um den Kinderschutz, ausgelöst durch den Tod des kleinen Kevin und weitere Missbrauchsfälle, hält seit drei Jahren an,“ stellt Marion Schulte beim Diözesancaritasverband Münster fest. Nach wie vor seien die Jugendämter vorsichtiger und entschieden sich eher für einen vorübergehenden Heimaufenthalt. Ebenso notwendig sind nach wie vor die Tagesgruppen. Die Annahme, dass sie mit Einführung der Offenen Ganztagsgrundschulen (OGS) überflüssig werden könnten, habe sich nicht bestätigt. Die Platzzahl bleibe mit 204 nahezu konstant, denn bei der knappen personellen Ausstattung könne die OGS Kinder mit einem erhöhten Betreuungsbedarf nicht aufnehmen.

Häufig bleiben die Kinder und Jugendlichen nur kurz in den Einrichtungen, um nach Lösung der Probleme in ihrer Familie dorthin zurückzukehren oder in eine Pflegefamilie vermittelt zu werden. Entsprechend intensiv müsse die pädagogische Betreuung in dieser Zeit sein, in die die ganze Familie einbezogen werden, erläutert Schulte. Die Mitarbeiterzahl ist mit der Ausweitung der Platzzahl und der hohen Auslastung im vergangenen Jahr stark von 1.324 auf 1.571 gestiegen.

Fortgesetzt hat sich der Trend zu dezentralen Wohngruppen. Mittlerweile wohnen fast die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen nicht mehr in den großen Heimen, die in der Vergangenheit häufig eher abgelegen auf dem Land gebaut wurden, sondern wohnortnah in angemieteten Wohnungen und Häusern. Welche die geeignetere Betreuungsform sei, muss im Einzelfall entschieden werden,“ sagt Schulte. Für beide Formen gebe es gute Gründe.

Quelle: Pressemitteilung des Caritasverbandes für die Diözese Münster e.V. vom 25.06.2010

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Nordrhein-Westfalen stellt Heimkinderstudie vor

Posted on Juni 29, 2010. Filed under: Forschung, Jugendhilfe, Kinderschutz, Nordrhein-Westfalen, Publikationen, Stellungnahmen | Schlagwörter: |

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat die Ergebnisse seiner Heimkinderstudie vorgestellt. Mit der im Jahre 2008 gestarteten Studie untersuchte der LVR die Vorgänge in seinen Jugendhilfe-Einrichtungen und die Rolle des Landesjugendamtes (LJA) als Heimaufsicht im Zeitraum vom Kriegsende bis in die 1970er Jahre. Das 185.000 Euro teure Projekt hat dabei erstmals die Geschichte der Heimerziehung in der Zuständigkeit eines bundesdeutschen Landesjugendamtes in Blick genommen. Beauftragt wurden unabhängige Wissenschaftler verschiedener Universitäten: Sarah Banach (Uni Siegen), Andreas Henkelmann (Uni Bochum), Uwe Kaminsky (Uni Bochum), Judith Pierlings (Uni Siegen) und Thomas Swiderek (Uni Wuppertal).

Die Studie identifiziert eine verspätete Modernisierung als Kernproblem. Diese resultierte – so die Forscherinnen und Forscher – vor allem aus einer strukturellen Unterfinanzierung sowohl des Landesjugendamtes als auch der Einrichtungen. Ebenfalls wird konstatiert, dass das LJA wie auch die Heim-Einrichtungen des LVR für ein Ordnungsdenken standen, das den Jugendlichen als Störfaktor wahrnahm und äußerst repressive Seiten hatte. Obwohl rechtliche Regelungen ausdrücklich auf Erziehung abzielten, behielt die Heimerziehung in der Praxis einen stark diskriminierenden und strafenden Charakter.

Lorenz Bahr, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, Prof. Dr. Jürgen Rolle, Vorsitzender des LVR-Landesjugendhilfeausschusses und LVR-Jugenddezernent Reinhard Elzer erklärten: „Politik und Verwaltung des LVR sind sich einig, den ehemaligen Heimkindern muss Gerechtigkeit widerfahren. Dazu gehören aus unserer Sicht drei Aspekte: Aufklärung, Entschuldigung und Entschädigung. Mit der heute vorgelegten Studie ist ein wesentlicher Beitrag zur Aufklärung geleistet worden. Der Landesjugendhilfeausschuss und später der Landschaftsausschuss haben sich für den LVR und seine Mitgliedskommunen entschuldigt. Diese Entschuldigung wurde heute bekräftigt. Nun erhoffen und erwarten wir eine bundeseinheitliche Regelung zur Frage der Entschädigung vom Runden Tisch in Berlin. Sie ist für Dezember diesen Jahres angekündigt.“

Quelle: Landschaftsverband Rheinland, Pressemitteilung vom 25.06.2010

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Thüringen: Runder Tisch Kindesmisshandlung/ Kindesmissbrauch

Posted on Juni 15, 2010. Filed under: Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Politik, Thüringen | Schlagwörter: , , |

Die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert (SPD), hat am 08.06. in Erfurt die konstituierende Sitzung des „Arbeitskreises Kindesmisshandlung/Kindesmissbrauch in ehemaligen DDR-Kinderheimen und Jugendwerkhöfen“ geleitet.

Dazu waren Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche, des Opfervereines „Weißer Ring“, des Thüringischen Landkreistages, des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen, der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege, des Innen-, Bildungs- und Justizministeriums sowie die Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen Hildigund Neubert, die Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Dr. Ruth Ebbinghaus und die Jenaer Sozialwissenschaftlerin Prof. Birgit Bütow eingeladen.

Die Thüringer Sozialministerin sagte nach der zweistündigen Sitzung: „Das war ein guter Auftakt. Ein Ziel der Expertenrunde ist es, sich sachlich, differenziert und offen mit Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch in ehemaligen DDR-Kinderheimen und Jugendwerkhöfen auseinanderzusetzen. Dazu werden wir eine Arbeitsgruppe zum Themenfeld der Aufarbeitung bilden. Dort sollen zum einen Betroffene gehört werden und so die Möglichkeit bekommen, ihre persönliche Geschichte aufzuarbeiten. Daneben soll aber auch über eine mögliche historische Aufarbeitung beraten werden.

Eine weitere Arbeitsgruppe wird sich gezielt mit Möglichkeiten von Intervention und Prävention beschäftigen. Damit sollen in Zukunft schwerwiegende Fälle von Missbrauch und Misshandlung in Heimen, aber auch in Familien möglichst vermieden werden. Hierzu gab es seitens der beteiligten Institutionen bereits Vorschläge und auch Erfahrungen, die diskutiert, gebündelt und transportiert werden müssen.“

Taubert ermutigte die Opfer, ihre Geschichte zu erzählen. „Viele haben lange schweigen müssen, meist aus Scham und Angst. Ich hoffe, dass die Opfer von Missbrauch und Misshandlung jetzt ihre Stimme wiederfinden und sich vertrauensvoll an das Landesjugendamt im Thüringer Sozialministerium wenden. Wer über die schlimmen Erlebnisse in Kindheit und Jugend reden will, findet hier ein offenes Ohr. Zudem werden wir versuchen, konkrete Hilfe zu vermitteln – etwa erfahrene Psychologen bzw. Psychotherapeuten.“

Im November soll der „Arbeitskreises Kindesmisshandlung/Kindesmissbrauch in ehemaligen DDR-Kinderheimen und Jugendwerkhöfen“ wieder tagen. In der Zwischenzeit sollen direkt nach der Sommerpause die zwei Arbeitsgruppen tätig werden.

Als Anhang noch die derzeitigen Erkenntnisse des Landesjugendamtes zur Situation in der ehemaligen DDR:

1990 gab es nach unserer Kenntnis auf dem Territorium des jetzigen Freistaats Thüringen
– 79 Kinderheime
– 6 Spezialkinderheime
– 8 Jugendwerkhöfe und
– 3 Durchgangsheime.

Insgesamt gab es also zu diesem Zeitpunkt 96 Einrichtungen der Jugendhilfe. Davon sind 5 Einrichtungen in Trägerschaft der katholischen Kirche bekannt.

Die Daten (Stichtag 8. Juni 2010) beruhen auf der Zusammenstellung der Rückmeldungen der Thüringer Jugendämter und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt zu diesen Daten keine (bekannten) statistischen Erhebungen.

Eine Aussage zu den belegten Plätzen in 1990 kann nicht getroffen werden, da es auch hier keine nachvollziehbaren statistischen Erhebungen gibt.

2010 existieren im Freistaat Thüringen 140 (Haupt)Einrichtungen (mit ca. 457 Nebeneinrichtungen) der betriebserlaubnispflichtigen Einrichtungen der Erziehungshilfe. Diese Einrichtungen werden von 112 verschiedenen Trägern der Jugendhilfe betrieben.

In diesen betriebserlaubnispflichtigen Einrichtungen der Erziehungshilfe werden insgesamt ca. 3659 Plätze vorgehalten. Mit Stichtag 1. Dezember 2009 waren in den betriebserlaubnispflichtigen Einrichtungen der Erziehungshilfe ca. 3011 Kinder und Jugendliche untergebracht.

Quelle: Meldung des Landesjugendamtes Thüringen vom 09.06.2010

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LVR-Jugendhilfe richtet Ombudsstelle für Beschwerden ein / Ehrenamtliche Ombudsperson gesucht

Posted on Mai 18, 2010. Filed under: Erziehungsstellen, Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinder-/Jugendinfos, Nordrhein-Westfalen, Rechtliches | Schlagwörter: , |

Rechte von Kindern und Jugendlichen in Heimeinrichtungen sollen nach dem Willen des LVR gestärkt werden. Er geht deshalb mit gutem Beispiel voran und richtet für seine eigenen Einrichtungen der LVR-Jugendhilfe Rheinland eine unabhängige Beschwerdestelle ein. Diese „Ombudsstelle“ soll helfen, Beschwerden zu formulieren und die Ursachen für Beschwerden abzustellen.

Reinhard Elzer, LVR-Jugenddezernent: „Kinderrechte haben Leitbildcharakter. Sie zielen darauf ab, das Wohl junger Menschen zu gewährleisten. Im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe können Kinderrechte ihren Nutzen allerdings erst dann entfalten, wenn ihre Achtung und Einhaltung in den Organisationen der Jugendhilfe zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist.“ Dr. Birgit Lambertz, Leiterin der LVR-Jugendhilfe Rheinland, ergänzt: „Kinder und Jugendliche haben Rechte, und sie sollen ihr Recht auch bekommen. Die LVR-Jugendhilfeeinrichtungen wollen diesen Anspruch einlösen. Um Kinder und Jugendliche bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu unterstützen, werden Ombudspersonen eingesetzt.“

Nun wird die erste ehrenamtliche Ombudsperson gesucht. Sie sollte Kenntnisse in der Jugendhilfe, insbesondere der Heimerziehung, sowie den rechtlichen Gegebenheiten haben und sich durch hohe soziale Kompetenz, persönliche Integrität sowie zeitliche Flexibiität und Mobilität auszeichnen. Die Person erhält eine Aufwandsentschädigung sowie ein Mobiltelefon.

Die grundlegende Herausforderung besteht darin, dass sich Heranwachsende in einer Einrichtung der stationären Jugendhilfe, so die korrekte Bezeichnung für Heime, in der Regel über einen längeren Zeitraum aufhalten und diese Zeit vom Aufbau gegenseitiger Bindung und Beziehung gekennzeichnet ist. Die Wohngruppe, häufig in einem normalen Lebensumfeld, ist für den jungen Menschen der Lebensmittelpunkt, den er nicht einfach wechseln kann oder will. Die Wahrnehmung der eigenen Rechte kann daher mit Ängsten vor Sanktionen oder dem Verlust von Zuneigung und Aufmerksamkeit einhergehen. Gerade deshalb ist es unerlässlich, unabhängige Instanzen zu schaffen, die den Jugendlichen als Anlaufstelle dienen.

Die LVR-Jugendhilfe-Einrichtungen in Solingen, Krefeld, Remscheid, Euskirchen und Viersen bieten unterschiedliche Schwerpunkte, so dass jeder junge Mensch ein passendes Angebot findet. So hat Krefeld die Kombination aus Wohngruppen mit einer eigenen Schule und Ausbildungswerkstätten, in Viersen gibt es eine Jugendfarm mit Tieren, Euskirchen hat eine Gruppe mit intensiven Naturprojekten, und der „Halfeshof“ in Solingen bietet unter anderem eine Gruppe zur Untersuchungshaft-Vermeidung für straffällig gewordene Jugendliche an. Das gemeinsame Ziel von Jugendämtern und LVR ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung so zu fördern, dass sie ein selbstständiges Leben führen können und für ihre Zukunft die bestmöglichen Chancen erhalten.

Quelle: Pressemitteilung des LVR vom 03.05.10

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ABIE – bundesweites Forschungsprojekt zu Abbrüchen in stationären Erziehungshilfen

Posted on April 30, 2010. Filed under: Fachkräfte, Forschung, Jugendhilfe | Schlagwörter: |

Die hohen Abbruchquoten (über 30 Prozent) in der stationären Heimerziehung stellen ein großes Problem für die Einrichtungen und insbesondere für Kinder und Jugendliche dar.

Für ein umfassendes Forschungsprojekt ABIE (Abbrüche in Erziehungshilfen) hat der Evangelische Erziehungsverband EREV das e/l/s-Institut für Qualitätsentwicklung und die Universität Bielefeld beauftragt, die Ursachen der Abbrüche zu untersuchen und Lösungen herauszuarbeiten. Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert.

Rund 300 Klienten werden ab Sommer 2010 18 Monate lang wissenschaftlich begleitet. Dabei wird untersucht, welche Ausgangsbedingungen und welche Interaktionen zum Abbruch beziehungsweise zum erfolgreichen Verlauf einer Erziehungshilfe geführt haben. Die Einrichtungen können die Ergebnisse der Evaluation für ihre Qualitätsentwicklung nutzen und somit direkt vom Projekt profitieren.

Das e/l/s-Institut wird die Einrichtungen während des Projektes begleiten, mit aktuellen Informationen und Organisationsmitteln versorgen sowie fachliche Unterstützung anbieten.

Quelle: Meldung des els-Instituts vom 15.04.10

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Buch-Tipp: Dokumentation „Wenn Frühe Hilfen nicht greifen. Unterbringung von Klein(st)kindern“

Posted on April 29, 2010. Filed under: Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Netzwerke, Publikationen | Schlagwörter: , , , , |

In der Schriftenreihe „Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe“ des Deutschen Instituts für Urbanistik wird demnächst als Band 75 die Dokumentation der Tagung „Wenn Frühe Hilfen nicht greifen. Unterbringung von Klein(st)kindern“ am 12.-13.11.2009 – erscheinen.

Diese Broschüre kann zum Preis von 17 Euro bestellt werden bei taubert@difu.de oder online unter http://www.fachtagungen-jugendhilfe.de/veranstaltungen/bestellungen.phtml

Näheres zum Inhalt

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EREV – Beratungsführer „Unser Recht auf Erziehungshilfe …“ neu aufgelegt

Posted on Januar 23, 2010. Filed under: Jugendhilfe, Kinder-/Jugendinfos, Netzwerke, Publikationen, Rechtliches | Schlagwörter: , |

Der Beratungsführer des Evangelischen Erziehungsverbandes e.V. (EREV)  „Unser Recht auf Erziehungshilfe …“ für Eltern und junge Menschen liegt neu in einer aktualisierten Fassung auf deutsch, türkisch und russisch zum Preis von 1,- Euro (zuzüglich Versandkosten) vor und kann ab sofort direkt beim EREV bestellt werden.

Inhaltsübersicht:

  • Wie lese ich dieses Heft?
  • Um welche Probleme geht es?
  • Wie unterstützt mich Jugendhilfe?
  • Was heißt „Recht auf Erziehungshilfe“?
  • Wie finde ich die geeignete Hilfe?
  • Was sind Beratungsstellen?
  • Welche Hilfen in der Familie gibt es?
  • Was ist eine Tagesgruppe und was ist Soziale Gruppenarbeit?
  • Was ist eine Pflegefamilie?
  • Was ist Heimerziehung heute?
  • Wo kann ich hin, wenn ich in Not bin?
  • Was mache ich, wenn ich über 18 bin?
  • Was mache ich, wenn ich schwanger bin?
  • Was kosten die Hilfen zur Erziehung? Welche Hilfen gibt es sonst noch?

Anhang:

  • Auszug aus dem Sozialgesetzbuch VIII (SGB VIII) – Kinder- und Jugendhilfe
  • Online-Beratungsstellen
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AFET Presseerklärung zum Zwischenbericht Heimerziehung der 50er und 60er Jahre

Posted on Januar 22, 2010. Filed under: Fachkräfte, Forschung, Jugendhilfe, Kinderschutz, Politik | Schlagwörter: |

Der Vorstand des Bundesverbandes für Erziehungshilfe (AFET) begrüßt den Zwischenbericht des Runden Tisches Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren als wichtigen Schritt zur Aufarbeitung der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre.

„Es ist ermutigend, dass es nach intensiven Diskussionen gelungen ist, gemeinsam diesen Text zu verabschieden.“, freut sich Rainer Kröger, Vorsitzender des AFET und Mitglied des Runden Tisches.

Im Bericht heißt es u.a.:
„Der Runde Tisch sieht und erkennt, dass insbesondere in den 50er und 60er Jahren auch unter Anerkennung und Berücksichtigung der damals herrschenden Erziehungs- und Wertevorstellungen in den Einrichtungen der Fürsorgeerziehung und der Freiwilligen Erziehungshilfe jungen Menschen Leid und Unrecht widerfahren ist. Nach den vorliegenden Erkenntnissen hat er Zweifel daran, dass diese Missstände ausschließlich in individueller Verantwortung einzelner mit der pädagogischen Arbeit beauftragter Personen zurückzuführen ist. Vielmehr erhärtet sich der Eindruck, dass das System Heimerziehung große Mängel sowohl in fachlicher wie aufsichtsrechtlicher Hinsicht aufwies. Zu bedauern ist vor allem, dass offensichtlich verantwortliche Stellen nicht mit dem notwendigen Nachdruck selbst auf bekannte Missstände reagiert haben. Der Runde Tisch bedauert dies zutiefst.“

Rainer Kröger beschreibt die wichtige Aufgabe des Runden Tisches für das Jahr 2010: „Wir müssen auf dieser Erkenntnis aufbauen und gemeinsam weiter überlegen, welche Formen der Anerkennung und materieller und immaterieller Rehabilitierung notwendig, sinnvoll und politisch umsetzbar sind.“

Der Zwischenbericht (pdf) fasst die Arbeit des Runden Tisches auf 90 Seiten zusammen.

Aus Sicht des AFET ist der Bericht eine gute Grundlage zur weiteren Aufarbeitung und zeigt, dass es unter dem Vorsitz von Frau Dr. Antje Vollmer (Vizebundestagspräsidentin a. D.) gelungen ist, alle gesellschaftlich relevanten Gruppen, auch die Ehemaligen Heimkinder, zu diesem Thema zusammen zu führen.

Quelle: Presseerklärung des Bundesverband Erziehungshilfe e.V. vom 22.01.10

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Burgdorf: 100.000 Euro mehr für Heime

Posted on Dezember 16, 2009. Filed under: Fachkräfte, Jugendhilfe, Niedersachsen, Pflegefamilie, Politik, Publikationen | Schlagwörter: |

Das Burgdorfer Jugendamt braucht in diesem Jahr 100.000 Euro mehr, um Jugendliche in Heimen oder bei Pflegefamilien unterzubringen. Eine außerplanmäßige Ausgabe in dieser Höhe hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung einmütig beschlossen.

Um Jugendliche in Heimen oder bei Pflegefamilien unterzubringen, hat das Rat beschlossen, dem Burgdorfer Jugendamt 100.000 Euro mehr zur Verfügung zu stellen. „Behörden holen mehr Kinder aus den Familien.“ – „Immer öfter greifen Jugendämter in Familien ein.“ Schlagzeilen wie diese gingen am Wochenende durch die Presse und fußen auf Zahlen im neuen statistischen Datenatlas des Landes Niedersachsen. Danach schauen Gesellschaft und Behörden heute genauer hin und reagieren schneller, um Kinder und Jugendliche vor Gewalttaten in ihren Familie zu schützen.

Entsprechend müssen auch mehr Kinder und Jugendliche anders untergebracht werden, wie in Burgdorf anhand von Ausgabenzahlen deutlich geworden ist. Erstmals seit Jahren musste der Etat für die stationäre Unterbringung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen außerplanmäßig um 100.000 Euro aufgestockt werden.

Nach Angaben von Jens Niemann vom Jugendamt gehen nicht nur in Burgdorf die Fallzahlen in allen Bereichen der meist kostenintensiven Jugendmaßnahmen in die Höhe. Die Ursachen seien komplex und nicht allein darin zu finden, dass die Jugendlichen selbst immer schwieriger würden: „Das wäre zu schlicht gedacht.“ Das Ganze sei eher eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung und habe sicher mit Problemen wie zunehmender Armut und Arbeitslosigkeit zu tun.

Rund die Hälfte des rund 1,5 Millionen Euro umfassenen Etats des Jugendamtes geht nach Niemanns Worten für die Unterbringung in Heimen und anderen Wohnformen drauf. Davon wurden bislang etwa 400 000 Euro für die Heimunterbringung erforderlich, die schon mal mit 4000 bis 4500 Euro pro Monat zu Buche schlage. Blieb die Zahl in der Vergangenheit immer im einstelligen Bereich, so sei sie diesmal auf zehn Kinder und Jugendliche angestiegen, die in Heimen wie der Pestalozzi-Stiftung in Burgwedel oder dem evangelischen Kinderheim in Celle untergebracht werden mussten.

Quelle: Artikel von Norbert Korte in Hannoversche Allgemeine vom 15.12.09

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TV-Tipp: Verlorene Kindheit – Ehemalige Heimkinder kämpfen um Gerechtigkeit

Posted on Dezember 1, 2009. Filed under: Fachkräfte, Jugendhilfe, Politik, Publikationen, Verschiedenes | Schlagwörter: |

Am Samstag, den 05.12.09 zeigt der WDR in seinem Magazin „Hier und Heute“ von 18.20 – 18.50 Uhr das Schicksal zwei Männer, die wie viele andere Heimkindern auch in den 50er und 60er Jahren in Deutschland geschlagen und erniedrigt wurden.

Wiederholung: 06.12.09 ab 1:25 Uhr im WDR Fernsehen

nähere Informationen

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KomDat Jugendhilfe 2/09 untersucht Hinweise zu Erfolgsfaktoren für Pflegefamilien und Heime

Posted on September 23, 2009. Filed under: Erziehungsstellen, Fachkräfte, Forschung, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , , , , |

Ein Schwerpunkt der eben erschienenen zweiten Ausgabe von KomDat Jugendhilfe in diesem Jahr beschäftigt sich mit den Hilfen zur Erziehung. Der Artikel „Wenn das Kindeswohl gefährdet ist, … Antworten der Hilfen zur Erziehung für Familien in der Krise“ untersucht den Anteil der Fälle, in denen eine der Hilfen zur Erziehung wegen Kindeswohlgefährdung veranlasst wurde.

Der Beitrag „Wann erreichen familienersetzende Hilfen ihre Ziele? Hinweise zu Erfolgsfaktoren für gelingendes Aufwachsen in Pflegefamilien und Heimen“ beschäftigt sich mit der Frage, wie erfolgreich diese Hilfen zur Erziehung sind, und welche Gründe möglicherweise geplante bzw. ungeplante Beendigungen von Hilfen beeinflussen könnten.

zum aktuellen Heft 2/09 von KomDat Jugendhilfe

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Englische Studie über die Furcht von Pflege- und Heimkindern vor Stigmatisierung

Posted on September 22, 2009. Filed under: Erziehungsstellen, Fachkräfte, Forschung, International, Jugendhilfe, Kinder-/Jugendinfos, Netzwerke, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , |

Fast die Hälfte aller Pflegekinder wollen nicht, dass Andere etwas über ihren familiären  Hintergrund erfahren, weil sie befürchten, dass man sie daraufhin schlechter beurteilt, schikaniert oder anders behandelt.

Das britische Ofsted (Office for Standards in Education, Children’s Services and Skills) veröffentlichte am 04. 08.09 einen Forschungsbericht von Dr. Roger Morgan, dem Vorsitzenden der Kinderrechtskommission England.

Im Rahmen der Studie Care and Prejudice nahmen 362 Kinder an einer Meinungsumfrage teil. Die Einladungen erfolgten stichprobenartig in Kinderheimen und Pflegefamilien in ganz England. Der Bericht zeigt auf, welche Ansichten Pflegekinder vertreten, welche Erfahrungen sie gemacht haben und mit welchen Vorurteilen sie aufgrund ihres Status als Pflegekinder konfrontiert sind.

Nachteile befürchten die meisten Pflegekinder vor allem, wenn Arbeitgeber, andere Kinder und Jugendliche, oder möglicherweise auch Vermieter herausfinden, dass sie aus Heimen oder Pflegefamilien stammen.

Allerdings berichtete ein Großteil der Kinder, dass sie sich als Pflegekinder weder besser noch schlechter behandelt fühlen. Für die meisten von ihnen bedeutet „in Pflege sein“, von guten Pflegeeltern oder Fachpersonal unterstützt und ordentlich betreut zu sein. Für einige von ihnen bedeutet es auch sicher zu sein: „Ich fühle mich glücklicher, weil ich nicht mehr misshandelt werde.“ (mh)

zum vollständigen Bericht in englischer Sprache

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Fachtagung „Wenn ehemalige Heimkinder zu uns in die Beratung kommen – Was müssen oder sollten wir wissen?“ am 30.11.-01.12. in Berlin

Posted on September 21, 2009. Filed under: Fachkräfte, Fortbildung, Jugendhilfe, Kinderschutz, Politik | Schlagwörter: , |

Seit März 2009 ist das Projekt Geschäftsführung Runder Tisch Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren bei der AGJ angesiedelt.
Das Projekt ist sowohl organisatorisch für die Arbeit des Runden Tisches (Geschäftsstelle) wie auch als Infostelle für die Anliegen der ehemaligen Heimkinder verantwortlich.

Im Rahmen der Arbeit der Infostelle des Projektes findet eine Fachtagung für Fachkräfte, die Beratungs- und Unterstützungsarbeit leisten, zum Thema „Wenn ehemalige Heimkinder zu uns in die Beratung kommen – Was müssen oder sollten wir wissen?“ vom 30. November bis 01. Dezember 2009 im Logenhaus in Berlin statt.

Anmeldeschluss ist der 13. 11.09.

Veranstaltungsflyer und Anmeldung

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Heimunterbringungen – Wenn das Jugendamt ein Kind retten muss

Posted on August 26, 2009. Filed under: Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Nordrhein-Westfalen, Publikationen | Schlagwörter: |

Dortmund. Mitarbeiter in Jugendämtern und ihre Kollegen vor Ort sind ständig im Einsatz: Immer mehr Familien brauchen Unterstützung bei der Erziehungsarbeit, immer mehr Bürger melden sich, die sich Gedanken um vernachlässigte Kinder machen.

Der Anruf kam am Donnerstag, dem heißesten Tag des Jahres. Besorgte Nachbarn meldeten sich beim Jugendamt der Stadt Lünen, weil sie ständig ein Baby schreien hörten. „Es bestand die Sorge bei den Temperaturen, dass da ein Kind dehydriert”, sagt Thomas Stroscher, Leiter der Abteilung Soziale Dienste und ambulante Erziehungshilfe. Zwei Mitarbeiter machten sich sofort auf den Weg, um die Familie ausfindig zu machen. Der Anruf der Nachbarn war berechtigt: Die Mitarbeiter entschieden, dass das Kind ins Krankenhaus musste.

„Aber es sind gar nicht immer die ganz großen und spektakulären Fälle von Gewalt und Vernachlässigung, wenn wir einschreiten müssen”, sagt Fachbereichsleiter Ludger Trepper. „Vieles hat einfach mit Konflikten in der Familie zu tun. Da kann es auch mal sein, dass Kinder einfach nur um Aufmerksamkeit ringen, indem sie die Eltern angehen oder mit den Geschwistern streiten.” Manche dieser Eltern melden sich von sich aus beim Amt, sagen: Wir kommen mit unserem Jungen nicht mehr klar. Andere, weiß Stroscher, „kommen halbfreiwilig”. Heißt: Lehrer oder Erzieherinnen haben sie aufgefordert, sich beim Jugendamt zu melden – sonst würden sie es übernehmen.

„Wenig Wissen über die alltägliche Versorgung“
Immer häufiger gerate man dabei an junge Mütter, die nicht nur einen „hohen erzieherischen Bedarf” hätten, sondern auch „wenig Wissen über die alltäglichen Grundversorgungen.” Ihre Wohnungen seien verwahrlost. „Dann geht es erstmal darum, zu gucken, wie man hier den richtigen Einstieg findet.” Eine erste Notlösung könne sein, eine Familienhilfe zur Verfügung zu stellen: „Nicht im Sinne von Pädagogik, sondern jemand, der erstmal hilft, dass der Dreck aus der Wohnung kommt.” Im weiteren Schritt werde dann geprüft, welches pädagogische Potenzial bei der Mutter vorhanden sei – und wie man es fördern könne.

„Das Problem ist, dass viele Eltern zu lange brauchen würden, um zu lernen, wie man die Kinder richtig versorgt und ihnen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht”, sagt Stroscher. „Es würde einfach zu lange dauern, bis die Kinder davon profitieren. Denen läuft die Zeit in ihrer Entwicklung davon.” Hinzu komme, dass immer mehr Eltern psychisch angeschlagen seien. „Viele sind gar nicht richtig beziehungsfähig, oder sie sind depressiv. Die brauchen selber Hilfe und Unterstützung. Dann müssen wir überlegen, wie hoch ist der Schweregrad, was ist ambulant überhaupt noch möglich, was muss stationär passieren.”

Die Entscheidung, ein Kind aus einer Familie zu nehmen und in eine stationäre Einrichtung oder Pflegefamilie zu bringen, sei dabei alles andere als leicht. „Das nimmt auch die Kollegen vor Ort mental mit”, sagt der Abteilungsleiter. Tränen bei der Trennung gäbe es fast immer, oft auch Wut und Aggressionen. „Es gibt Eltern, die sagen, ich lasse mir das Kind nicht wegnehmen. Das ist ein Teil das gehört zu mir. Das will ich nicht verlieren.” Und im nächsten Moment würden sie noch nicht mal mehr die Besuchskontakte einhalten.

Auch der Leiter des Jugendamtes in Siegen, Horst Fischer, ist manchmal erschrocken über die geringe emotionale und soziale Beziehung von Eltern zu ihren Kindern. „Neulich hatten wir einen 13-jährigen Jungen, der voll alkoholisiert war. Als wir die Eltern baten, ihn abzuholen, hieß es: Wenn er wieder nüchtern ist, kann er doch alleine kommen.” Andere Eltern seien einfach nicht mehr in der Lage, die Erziehung zu übernehmen. „Ihnen fehlen Dinge, die sie in ihrer eigenen Lebensbiographie schon nicht mehr mitbekommen haben,” sagt er. „Wenn das abgerissen ist, fehlt es in der nächsten Generation völlig. Das hat auch ein Stück mit der Entwicklung der Gesellschaft zu tun.”

Hohe Kosten für die stationäre Unterbringung
Dass immer mehr Familien mit der Erziehung überfordert sind und die Kinder in eine stationäre Einrichtung kommen, schlägt sich in Lünen auch im Haushalt nieder. „Allein 6,6 Millionen Euro kostete die stationäre Unterbringung 2008”, sagt Fachbereichsleiter Ludger Trepper. „Nach fünf Jahren sinkender Zahlen war das ein Anstieg um zwei Millionen Euro.” Durchschnittlich sind 152 Kinder pro Jahr stationär untergebracht, rund 100 Familien in der Lippestadt erhalten ambulante Hilfen zur Erziehung.

Um die hohen Kosten für die stationäre Unterbringung zu sparen, aber auch, um Eltern früher als üblich Unterstützung anzubieten, möchte die Stadt Lünen die Zahl der ambulanten Hilfen künftig noch weiter ausbauen. „Wir wollen die Eltern frühzeitig erreichen und stärken, damit sie nicht in die Versorgungskrise kommen”, sagt Thomas Stroscher. „Emotional und auch erziehungstechnisch.”

Den Vorwurf der Wohlfahrtsverbände, Städte würden gerade in diesem Bereich sparen, weist auch Bodo Weirauch vom Dortmunder Jugendamt zurück. Angesichts der angespannten finanziellen Situation der Kommunen müssten die vorhandenen Mittel zwar „so sparsam wie möglich” eingesetzt werden, sagte er. „Aber ich würde mich sehr stark wehren, wenn jemand sagt, ,die Familien bekommen nicht die nötigen Mittel, weil Ihr sparen wollt‘.”

Quelle: Artikel in Der Westen von Katja Sponholz und Jürgen Potthoff vom 23.08.09

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Buchtipp „Geschwisterbeziehungen in riskanten Familienkonstellationen“

Posted on Juli 8, 2009. Filed under: Fachkräfte, Forschung, Fortbildung, Jugendhilfe, Netzwerke, Publikationen, Verschiedenes | Schlagwörter: , , , |

In der Reihe der SPI-Materialien ist nun Band 7 erschienen. Er beschäftigt sich mit dem Thema „Geschwisterbeziehungen in riskanten Familienkonstellationen – Ergebnisse aus entwicklungs- und familienpsychologischen Studien“.

Gerade nach Erfahrungen extremer familiärer Instabilität können Geschwisterbeziehungen eine wichtige identitätsbildende soziale Ressource sein. Dies gilt auch, wenn Kinder nicht mehr bei ihren Eltern leben können. Viele empirische Ergebnisse sprechen dafür, Geschwisterbeziehungen bei der Fremdunterbringung zu unterstützen. Dies sind Ergebnisse einer Expertise, die das Sozialpädagogische Institut (SPI) im SOS-Kinderdorf e.V. in Auftrag gegeben und nun unter dem Titel „Geschwisterbeziehungen in riskanten Familienkonstellationen. Ergebnisse aus entwicklungs- und familienpsychologischen Studien“ veröffentlicht hat.

Die Autorinnen Sabine Walper, Carolin Thönissen, Eva-Verena Wendt und Bettina Bergau von der Ludwig-Maximilians-Universität München diskutieren aus familiensystemischer, bildungstheoretischer und struktureller Sicht die Bedeutung von Geschwisterbeziehungen in verschiedenen Familienformen. Dabei richten sie ihren Blick insbesondere auf riskante Familienkonstellationen und auf die Folgen der Trennung von Kindern im Kontext der Fremdunterbringung. In ihrer Expertise werteten sie überwiegend Ergebnisse nordamerikanischer Studien aus, da in Deutschland bislang vergleichsweise wenig über Geschwisterbeziehungen geforscht wurde.

Die Expertise entstand im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes „Geschwister in der stationären Erziehungshilfe“, das sich in den nächsten Jahren mit Fragen der Unterbringungspraxis beschäftigt. In welchen Fällen wird über eine gemeinsame oder getrennte Unterbringung von Geschwistern entschieden? Gibt es hierfür spezielle diagnostische Einschätzungen? Welche Rolle spielt die Geschwisterkonstellation im pädagogischen Handeln und bei der Hilfeplanung? Welche Möglichkeiten bietet in diesem Zusammenhang ein familienähnliches Betreuungssetting wie das Leben in einem SOS-Kinderdorf?

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Heimkinder fordern 25 Milliarden Euro Entschädigung – Die Forderungen des Vereins ehemaliger Heimkinder setzen den „Runden Tisch“ des Bundestags unter Druck

Posted on Juni 8, 2009. Filed under: Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Politik, Stellungnahmen | Schlagwörter: |

MAINZ. Im Vorfeld der dritten Sitzung des „Runden Tischs Heimerziehung“, der am 15. und 16. Juni in Berlin stattfinden wird, hat der Verein ehemaliger Heimkinder (VEH) seine politischen Forderungen konkretisiert. Auf der Mitgliederversammlung des Vereins am Pfingstwochenende in Mainz wurde mit großer Mehrheit ein Antrag verabschiedet, der u.a. die Einrichtung eines Entschädigungsfonds in Höhe von 25 Milliarden Euro vorsieht. Zusätzlich fordern die ehemaligen Heimkinder einen rentenversicherungsrechtlichen Ausgleich für die Zwangsarbeiten, die sie leisten mussten, sowie sofortige Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die Behandlung der Traumata, unter denen viele ehemalige Heimkinder leiden.

Experten sprechen in Bezug auf die zumeist in katholischen und evangelischen Institutionen erfolgte Heimerziehung der 50er und 60er Jahre von systematischen Menschenrechtsverletzungen. In Irland und Kanada haben Klagen von Heimkindern bereits zu Entschädigungen in Milliardenhöhe geführt.

Zur Begründung der Entschädigungsforderung in Deutschland führte der Rechtsanwalt des VEH, Gerrit Wilmans, aus: „Auch wenn die Forderung auf den ersten Blick hoch erscheint, ist sie angesichts der großen Zahl der Betroffenen und der Schwere des erlittenen Unrechts, das ganze Biografien zerstört hat, maßvoll. Auch im internationalen Vergleich liegt die Forderung bezogen auf den Einzelfall absolut im Schnitt.“ Monika Tschapek-Güntner, die frisch gewählte erste Vorsitzende des Vereins, sagte: „Es darf keinen Unterschied machen, ob die grausamen Misshandlungen von Kindern und Jugendlichen in Irland, Kanada oder Deutschland stattgefunden haben. Jede dieser Taten ist eines zivilisierten Staates unwürdig und ist gleichermaßen zu entschädigen, unabhängig davon, wo sie geschehen sind.“

Der Vorstand des VEH erklärte, dass die Entschädigungssumme nicht vorwiegend vom Steuerzahler getragen werden solle. Zwar habe der Staat seine Aufsichtspflicht grob verletzt, in erster Linie verantwortlich seien jedoch die zumeist kirchlichen Heimträger sowie die beteiligten Industrie-, Gewerbe und Landwirtschaftsbetriebe, die von der Zwangsarbeit der Heimkinder profitierten. Der Vorsitzende der Giordano Bruno Stiftung, Herbert Steffen, der die Mitgliederversammlung der ehemaligen Heimkinder leitete, formulierte es so: „Die Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände haben in den letzten Jahrzehnten viele Milliarden vom Steuerzahler erhalten. Sie sind nachweislich im Besitz eines kolossalen Vermögens. Es wäre ein Skandal, würden sie sich jetzt ihrer Verantwortung entziehen! Gerade sie sind gefordert, alles zu tun, um das Unrecht zu kompensieren, das den Heimkindern widerfahren ist.“

Pressemitteilung des VEH vom 02.06.09

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Broschüre „Selbstverpflichtungen als Element Paritätischer Qualitätsentwicklung in den Hilfen zur Erziehung“

Posted on April 28, 2009. Filed under: Erziehungsstellen, Jugendhilfe, Kinder-/Jugendinfos, Publikationen | Schlagwörter: , |

Die vergriffene Broschüre „Selbstverpflichtungen als Element Paritätischer Qualitätsentwicklung in den Hilfen zur Erziehung“ steht ab sofort als pdf zum kostenlosen download auf der Homepage des Paritätischen im Bereich Veröffentlichungen bereit.

Sie besteht aus zwei Teilen:

  • Du bist bei uns willkommen! Rechte von Mädchen und Jungen in Einrichtungen der Erziehungshilfe
  • Erzieherische Hilfen in auslandspädagogischen Projekten
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2. Sitzung Runder Tisch Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren

Posted on April 10, 2009. Filed under: Fachkräfte, Forschung, Jugendhilfe, Kinderschutz, Politik | Schlagwörter: |

Berlin. Am 2./3. April trat der Runde Tisch „Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“ zu seiner 2. Sitzung zusammen.

Der Runde Tisch hat einstimmig beschlossen, die zuständigen Stellen der Länder (Datenschutzbeauftragte/Ministerien) und Kommunen aufzufordern – soweit noch nicht geschehen – die ihnen nachgeordneten Stellen (Landesjugendämter/Jugendämter, Vormundschaftsämter, Archive u. a.) anzuweisen, sämtliche Akten über die ehemaligen Heimkinder/Jugendlichen sowie sämtliche aus damaliger Zeit noch vorhandenen Unterlagen über die Kinder- und Jugendheime, mit denen sie zusammengearbeitet haben, zu sichern. Dieses Anliegen gilt auch für die Justizministerien und die Vormundschaftsgerichte, ebenso für kirchliche Einrichtungen und andere freie Träger, die damals Kinder- und Jugendheime unterhielten. Außerdem wurde beschlossen, dass anwaltliche Interessenvertreter am Runden Tisch nicht mitwirken sollen.

Die Sitzung begann mit Berichten zu den Aktivitäten in den Ländern. Im Weiteren berichteten Einzelpetenten, Betroffene und ein ehemaliger Erzieher. Schließlich nahmen die Wissenschaftler Prof. Traugott Jähnichen (Universität Bochum), Prof. Christian Schrapper (Universität Koblenz – Landau) und Prof. Manfred Kappeler (em. TU Berlin) eine zeithistorische Einordnung der Heimerziehungspraxis der 50er und 60er Jahre in Westdeutschland vor.

In der nächsten Sitzung am 15./16. Juni 2009 wird sich der Runde Tisch vorwiegend mit juristische Fragen befassen.

Kontakt:
Geschäftsstelle Runder Tisch „Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“
Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ
– Child and Youth Welfare Organisation –
Mühlendamm 3, 10178 Berlin – Deutschland / Germany
Tel.: 0049 (0) 30 – 400 40 228
Fax: 0049 (0) 30 – 400 40 232
E-Mail: info@rundertisch-heimerziehung.de

Quelle: Presseinformation vom 07.04.2009

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Positionierung des AFET zur Debatte um die Fürsorgeerziehung der Jahre 1950 bis ca. 1970 in der alten Bundesrepublik

Posted on März 6, 2009. Filed under: Fachkräfte, Forschung, Jugendhilfe, Kinderschutz, Politik, Publikationen, Stellungnahmen | Schlagwörter: , |

Angeregt durch Kontakte mit ehemaligen Heimkindern und durch die öffentliche Diskussion um die Heimerziehung der 50er und 60er Jahre befasst sich der Bundesverband für Erziehungshilfe e.V. – AFET mit dem Thema der Heimerziehung der „50er/60er“ Jahre seit mehreren Jahren.

Aus aktuellem Anlass positionierte sich der AFET-Vorstand nach intensiven verbandsinternen Diskussionen zu diesem Thema und möchte damit einen Beitrag zur aktuell geführten Diskussion leisten.

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Radio-Tipp: „Ein Besuch im Hamburger Kinderschutzhaus“

Posted on Februar 27, 2009. Filed under: Bewerber, Erziehungsstellen, Fachkräfte, Hamburg, Jugendhilfe, Kinderschutz, Pflegefamilie, Publikationen | Schlagwörter: , |

Den sehr  informativen und eindrücklichen Beitrag „Die Eltern können wir nicht ersetzen“ von Annette Schmidt über die Arbeit im Hamburger Kinderschutzhaus brachte Deutschlandradio Kultur am 26.02.

Im Hamburger Kinderschutzhaus am Südring werden Kinder bis zu sechs Jahren betreut, die zu Hause nicht sicher sind. Das Leben im Kinderschutzhaus soll dem normalen Familienleben ähneln. Die Kinder sind nur vorübergehend hier – bis geklärt wird, wie es weitergeht: ob sie zu Pflegeeltern kommen, adoptiert werden oder zurückgehen in ihre Familien. Das kann wenige Tage, Wochen oder Monate dauern – in Ausnahmefällen auch Jahre.

Der Beitrag kann nachgelesen oder nachgehört (mp3) werden.

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